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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Fachgebiet gab. Es waren gute Einwände, Korrekturen und Hilfen, und sie sorgten dafür, dass alle ihre Lage nachher als noch hoffnungsloser empfanden.
    »John, wir haben ein ziemlich großes Problem«, erklärte Bull, der plötzlich wie aus dem Nichts hinter ihm aufgetaucht war.
    Der Leutnant drehte sich mit einem schlechten Vorgefühl zu ihm um. Wenn der Beta begann, ihn beim Vornamen zu nennen, musste die Lage tatsächlich ernst sein. »Was ist los?«
    »Benson hat gerade Meldung gemacht. Sie kommen. Drei Flieger.«
    »Verfluchte Scheiße«, murmelte John. »So schnell?«
    Das war eine echte Katastrophe.
    »Er soll sofort zurückkommen. Wer ist noch alles draußen beim Tor?«
    »Sukarno und Aki, soweit ich weiß.«
    »Hol sie rein. Sie sollen alles stehen und liegen lassen und hierher kommen. Ich rufe alle zusammen, die hier an Bord sind. Wir treffen uns dann in ein paar Minuten in der Messe.«
    Wir sind nicht mehr viele, dachte John bitter, als sich schließlich alle noch lebenden Besatzungsmitglieder in dem Laderaum versammelten, in dem Rhodes die Mahlzeiten zubereitete und verteilte.

    Vor dem Leutnant saßen Reinhards, Nina Grasse, Cao, Jamie, Bull, Rhodes, Shakey, Rourke und Benson, der das Ultraleicht geflogen hatte.
    »Sukarno und Aki sind auf dem Weg«, erklärte Bull gerade. »Sind gleich hier.«
    John nickte und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. »Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Uns steht ein Angriff bevor. ARStac hat sich offenkundig entschieden, die Spielchen bleiben zu lassen und uns offen anzugreifen. Drei Helis sind auf dem Weg hierher, das bedeutet mindestens zwanzig Mann, aber ich gehe von mehr aus. Und ich schätze, sie werden einiges an Feuerkraft mitbringen.«
    »Für diesen Bruch des konzerninternen Abkommens werden Köpfe rollen, das verspreche ich Ihnen«, verkündete Reinhards.
    Fasziniert beobachtete John, dass der Konzerner zum allerersten Mal wirklich die Fassung verlor. Er war rot angelaufen, auf seiner Stirn pochte eine Zornesader.
    Der Vertragsbruch macht ihn wirklich wütend . Viel mehr als die Tatsache, dass diese Jungs uns vermutlich auf die subatomare Ebene bomben können. Fast hätte er gelacht, aber stattdessen sagte er: »Erst mal müssen wir lange genug überleben, um irgendjemandem davon zu erzählen, Sir.«
    »Es muss doch etwas geben, das Sie gegen diese Verbrecher tun können?«, verlangte Reinhards zu wissen. »Wofür werden Sie eigentlich bezahlt, Mann?«
    Offenkundig dafür, Arschlöchern wie dir die Haut zu retten, und wenn du es noch so wenig verdient hast.

    »Sir, genau dazu dient diese Besprechung – wir müssen planen, was wir jetzt tun. Und genau diesen Job möchte ich jetzt gern zu Ende bringen«, fügte er schnell hinzu, bevor Reinhards noch etwas erwidern konnte.
    Der Konzerner nickte mürrisch und ließ sich auf eine der Kisten sinken.
    Als Erstes wandte sich John an seinen alten Freund Bull.
    »Du kletterst in den Ausguck und beobachtest die Gegend. Ich will sofort wissen, wenn am Horizont irgendetwas auftaucht, das dort nicht hingehört, verstanden?«, ordnete John an.
    »Verstanden, Boss.« Der Beta nickte bekräftigend, schob sich ein Komgerät ins Ohr und verschwand. John befestigte das zugehörige Mikrofon samt Empfangsteil ebenfalls an seinem Ohr und wollte gerade wieder die Stimme heben, als er das hydraulische Zischen der Shuttletüren hörte; einen Augenblick später stürzten Aki und Sukarno in die Messe. Die kleine Frau war ziemlich blass um die Nase, beide Techniker rangen nach Atem. Also hat Bull sie bereits informiert. Gut.
    Sie setzten sich rasch, und John nahm seine Ansprache wieder auf. »Das Shuttle ist eine Todesfalle«, stellte er fest. »Ein geübtes Team nimmt das Schiff gegen unsere Rekruten in weniger als zwei Minuten ein. Und damit meine ich nicht einmal was Exotisches wie Gas. Schockgranaten, Ablenkungen, schnelles Vorgehen.«
    »Aber wir sind auch noch da. Nicht nur grüne Rekruten«, warf Grasse ein.
    John wiegte nachdenklich den Kopf. »Hängt davon
ab, ob sie Gefangene machen wollen. Dann wird es ein Feuergefecht, und sie erleiden Verluste. Wenn sie uns nur ausschalten wollen, benutzen sie einfach Splittergranaten. Im Shuttle sind die auf diese Distanzen tödlich. Wir können sicher ein paar mitnehmen, wenn wir kreativ denken, aber das Shuttle halten?«
    Die Frage bedurfte keiner Antwort.
    »Und wenn wir aus dem Wald heraus agieren?«, fragte Reinhards. »Wir fallen ihnen in den Rücken, wenn

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