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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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dass John sowohl Bull als auch Rourke zu der Befragung mitnahm. Zu dritt bauten sie sich vor Kay auf. John kniete sich neben den Saboteur und riss ihm umstandslos und ohne Vorwarnung das Tape vom Mund.
    Welche Maßnahme auch immer den Gesinnungswandel in Kay bewirkt haben mochte, offenbar war er bereits weichgekocht. Er sah John und seine Begleiter mit geröteten Augen an und krächzte mit brüchiger Stimme: »Ich sage Ihnen alles!«
    »Gut«, befand John ohne eine Spur von Freundlichkeit. »Damit kann ich vielleicht arbeiten.«

13
    Eine knappe Stunde nach dem Verhör stand eine kleine Gruppe im Besprechungsraum. Rourke und Shakey von Johns Team, Grasse, weil sie gut war, und Reinhards, den der Leutnant als eine Art Friedensangebot dazugebeten hatte. Der Manager ließ sich möglicherweise noch immer Johns Worte und den Auftritt von Braddock durch den Kopf gehen, jedenfalls war er erstaunlich still.
    Shakey hatte Benson mit dem Ultraleicht losgeschickt, und Bull besetzte das Krähennest, wie John es angeordnet hatte.
    » ARStac ist schon seit Monaten hier«, eröffnete der Leutnant seinen Leuten. »Ghivran behauptet, er wisse nicht, warum sie so einen Vertragsbruch im großen Stil riskieren, und selbst Rourkes freundlichste Nachfragen haben das nicht aus ihm herausbekommen, also wird’s wohl stimmen. Eigentlich ist das aber auch nicht unser dringlichstes Problem.« Der bullige Ex-Söldner zeigte ein unangenehmes Grinsen, das John zu ignorieren
versuchte, bevor er mit seinen Erklärungen fortfuhr.
    »Viel wichtiger erscheint mir die Information, dass sie ein Portal haben. Das bedeutet, sie verfügen theoretisch über Nachschub, Personal, das komplette Programm.«
    Der Leutnant breitete die Karte auf dem Tisch aus. Sie hatten sie noch einmal größer ausgedruckt, für mehr Details. Die Acht ihres Lagers lag in der Mitte, die Schneise vom Absturz führte auf Shakey zu, was nur Zufall war, aber den kleinen Piloten sichtlich nervös machte.
    »Es gibt eigentlich nur einen Weg, um uns hier zu erwischen: durch die Luft. Wir müssen davon ausgehen, dass sie nicht zu Fuß kommen, und Fahrzeuge sind im Urwald eher sinnlos. Das bedeutet, sie werden irgendwo ein Lager errichten, von dem aus sie den Angriff starten. Wir können nur hoffen und beten, dass sie keine Kavallerie haben.«
    »Kavallerie?«, fragte Reinhards, und Grasse antwortete schnell: »Lufteinheiten. Eine Air Force. Ich denke, sie werden keine Luft-Luft-Einheiten haben, ebenso wenig Jagdbomber oder Ähnliches. Am ehesten dürfte es Helikopter geben.«
    »Wenn sie nicht gerade bei der Befriedung auf indigene Kreaturen gestoßen sind, die so etwas nötig machen, ist die Chance eher gering«, gab Shakey zu bedenken.
    John musste an den Einsatz auf LV-65-III denken, als sie festgestellt hatten, dass das größte und gefährlichste
Raubtier ein gewaltiges fliegendes Insekt gewesen war, das ohne Probleme einen ganzen Menschen packen und davontragen konnte. Sie hatten Rasczak nie wiedergesehen. »Also sollten wir mehr in Richtung Lufttransport denken. Den werden sie haben, der ist auf frisch besiedelten Planeten einfach unerlässlich.«
    »Wissen wir, welche Modelle ARStac nutzt? Kennen wir ihren Fuhrpark überhaupt?«
    Johns Blick wanderte in die Runde, aber keiner meldete sich zu Wort.
    »Rourke, Sie befragen später den Rest unserer Leute. Vielleicht weiß ja irgendwer mehr.«
    Der Angesprochene grunzte zustimmend. Sie blickten alle auf die Karte hinab. Wenn sie das Gleiche sahen wie John, mussten sie ebenso wie er nach Ideen suchen. Sosehr er sich auch bemühte, er fand keinen vernünftigen Weg, um das Shuttle zu verteidigen.
    »Ich werde jetzt mal sagen, wie ich einen Angriff durchführen würde. Dann können wir überlegen, wie wir dagegen vorgehen.«
    »Meinen Sie, dass Oberst Braddock so denkt wie Sie?«
    Ein gewisser Widerstand war Reinhards geblieben, aber das war im Moment nicht genug, um John auch nur ansatzweise in die Defensive zu bringen.
    »Andere Anhaltspunkte haben wir nicht«, entgegnete er rasch, dann legte er ausführlich dar, wie schnell es möglich war, ihre Verteidigung zu durchbrechen. Er musste sich dafür kaum anstrengen und nicht großartig überlegen; Angriffe auf defensive Positionen hatte
er oft genug durchgeführt, und das hier war keine harte Nuss, sondern eher eine weiche Frucht.
    Hin und wieder warfen die anderen etwas ein. Grasse und Rourke steuerten ihre Erfahrung bei, während Shakey kommentierte und einige Hinweise aus seinem

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