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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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von Sukarnos Lampe fiel auf das Ahumanen-Schiff.
    »Wissen wir auch nicht. Warum sind Sie hergekommen?«
    Die Technikerin schluckte nervös. »Wir haben etwas gehört, Sir. Aus den vorderen Höhlen. Wir glauben, dass wir verfolgt werden.«
    »Shit!« Gedanken tobten durch Johns Kopf. »Wir gehen sofort zurück und brechen auf.«

    Im Laufschritt eilten sie zur Nachbarhöhle und dem leuchtenden See zurück. Zu seiner Erleichterung konnte John sehen, dass Bull bereits die richtigen Anweisungen gegeben hatte und alle dabei waren, sich ihre Rucksäcke wieder aufzusetzen und die Waffen umzulegen.
    »Wie sicher sitzen wir in der Scheiße, Rourke?«, fragte er.
    »Ziemlich sicher, Sir. In den vorderen Gängen tut sich was, das hab ich vorhin bei einem kleinen Spaziergang gemerkt.«
    »Dann haben wir absolut keine Zeit zu verlieren.« John wandte sich an seine Truppe. »Wir ziehen uns tiefer in das Höhlensystem zurück, sobald alle bereit sind.« Er atmete tief ein. »Gleich werden wir durch einen Raum gehen, in dem Cao und Grasse ein Ahumanen-Artefakt gefunden haben«, fuhr er dann fort und versuchte, möglichst unbeteiligt zu klingen. »Leider können wir mit diesem Fund augenblicklich nicht das Geringste anfangen, also beachtet es bitte gar nicht, sondern folgt mir einfach, wenn wir daran vorbeigehen, ja?«
    Aufgeregtes Raunen antwortete ihm. John blickte zu Reinhards hinüber, doch der Konzerner schien nicht überrascht zu sein. Für einen Moment glaubte John sogar, so etwas wie Befriedigung in den Zügen des Managers zu erkennen, obwohl das im dämmrigen Licht der Höhle schwierig auszumachen war. Wenn ich herausbekomme, dass Reinhards von all dem hier wusste, bringe ich ihn eigenhändig um. Das schwöre ich, dachte er grimmig,
bevor er sich seinen Rucksack überstreifte und mit Bull zusammen voraus in die Dunkelheit lief.
    Seine Leute folgten ihnen auf dem Fuß, und er meinte, die Angst, die ihnen allen im Nacken saß, beinahe spüren zu können. Als sie den Ausgang der Höhle erreichten und in den kurzen Verbindungstunnel traten, ließ der Leutnant Bull den Vortritt. John konnte hören, wie der Beta scharf den Atem einsog, als er die nächste Kaverne betrat und das fremde Schiff entdeckte. Doch der Beta hielt nur den Bruchteil eines Augenblicks an, dann befolgte er Johns Befehl, ließ die Ahumanen-Konstruktion links liegen und durchquerte stattdessen die Höhle.
    Hinter sich konnte John gemurmelte Ausrufe des Staunens und einige Flüche hören, aber niemand blieb stehen oder tat sonst etwas Dummes. Nach kurzer Zeit hatten sie die Höhle passiert und gelangten in den nächsten Gang, den Cao und Nina bei ihrer Erkundungstour entdeckt hatten.
    Dieser Tunnel öffnete sich nach vielleicht zweihundert Metern zu einer beinahe kreisrunden Kaverne von den Ausmaßen einer gewaltigen Kathedrale. Schon während sie durch den Gang liefen, konnte John das Rauschen des Wassers hören, von dem Grasse gesprochen hatte, und als sie die Höhle schließlich erreichten, sah er auch den Grund dafür. Aus einem fußhohen Schlitz in der Höhlenwand strömte ein unterirdischer Fluss, sicher fünf Meter breit, der ein Stück weit durch die Höhle führte und sich dann in einem donnernden Wasserfall durch ein breites Loch im Boden in tiefer gelegene Regionen stürzte.

    Bull hielt neben dem Wasserfall an, und auch die anderen blieben stehen. Jamie knipste ihre Stablampe an und leuchte mit dem schmalen Lichtstrahl die Wände ab. Um die dreißig Meter weiter unten stürzte der Wasserfall in einen kleinen See, von dem aus ein reißender Fluss ins Dunkel schoss.
    »Ich fürchte, wir sitzen in der Falle, Sir«, sagte sie ganz ruhig. »Hier gibt es keinen Ausgang.«
    »Was für ein beschissener Mist!«
    Rourke stampfte zornig mit dem Fuß auf, fassungsloser, als John ihn je zuvor erlebt hatte. John überlegte fieberhaft. So kann es nicht enden. Gefangen in der Falle wie wilde Tiere, und bloß die Wahl, ob wir erschlagen oder ersäuft werden wollen.
    »Einen Ausgang gibt es«, sagte er schließlich. »Wir können in den Wasserfall springen.«
    »Was?«, fuhr Reinhards auf. »Wir sollen in ein dunkles Loch springen? Woher sollen wir wissen, wohin uns das führt? Wir würden doch sicher ertrinken!«
    John zuckte mit den Achseln. »Ob wir ertrinken, kann ich nicht sagen. Aber Wasser fließt nun einmal irgendwo hin, und wenn wir den Sprung überleben, führt uns dieser Fluss vielleicht sogar ins Freie. Ich glaube, das ist unsere einzige Chance.«
    Bull

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