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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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zog sein Knicklicht hervor. Sie gingen an der Höhlenwand entlang, und ihre Schritte erzeugten einen hohlen Widerhall, der John so vorher nicht aufgefallen war. Schließlich sah er im Lichtschein vor sich eine Öffnung, die aus der Höhle herausführte. Grasse stand vor der Öffnung und wartete auf sie, die Waffe im Anschlag, als rechne sie gleichermaßen mit Feinden wie mit Freunden.
    »Grasse«, rief John halblaut. »Was ist denn verdammt noch mal los?«
    »Hier geht es in einen weiteren Gang, und Cao und ich wollten eigentlich nur ein paar Schritte hinein machen. Dabei haben wir gesehen, dass es der Übergang zu einer anderen Höhle ist. Drinnen gibt’s auch wieder
Wasser mit biolumineszentem Irgendwas, und außerdem gibt es …« Sie zögerte einen Augenblick, fuhr dann aber doch fort: »… eine Maschine.«
    »Eine Maschine?«
    Er kam sich wie ein Trottel vor, aber außer einer Wiederholung fiel ihm nichts Kluges ein.
    Also trat er in den kurzen Gang, während Grasse und Cao dicht hinter ihm blieben. Vor sich sah John bereits das blau-grünliche Leuchten, ähnlich dem des Teichs in ihrer Höhle. Hier schien das Licht jedoch verschiedene kleine Wassertümpel als Quelle zu haben.
    In der Höhle gab es keine Tropfsteine. Sie war zwar kleiner als die Kaverne, in der sie lagerten, aber immer noch gewaltig, und in der Mitte erhob sich eine Struktur, die definitiv nicht Wasser und Äonen aus dem Stein gebildet hatten, sondern von intelligenten Wesen gebaut worden war.
    Die Struktur, offenkundig aus einem mattglänzenden Metall gefertigt, war konisch geformt. An einigen Stellen bedeckte das Metall die Konstruktion wie eine Haut, an anderen war es abgeschält und gab die Metallstäbe und Querverstrebungen darunter wie ein Skelett frei. Das ganze Gebilde war vielleicht fünf Meter lang und doppelt so hoch wie John selbst – zumindest der sichtbare Teil. In den Fels hinein schien es noch weiterzugehen.
    »Wir dachten, Sie würden das sehen wollen, Boss«, murmelte der Beta leise.
    »Da haben Sie verdammt richtig gedacht, Cao. Obwohl ich keine Ahnung habe, was das ist.«

    John merkte, dass auch er begonnen hatte zu flüstern, konnte sich aber selbst nicht erklären, warum. Grasse, die ein Stück um die Konstruktion herumgegangen war und nun vorsichtig ins Innere starrte, sagte leise: »Ich glaube, es ist ein Schiff, John. Hier drin ist etwas, das wie ein Antrieb aussieht.«
    Der Leutnant sog zischend die Luft ein. »Das würde erklären, warum ARStac so scharf auf diesen Planeten ist. Ahumanen-Technologie, natürlich. Die heißeste Währung im ganzen verdammten Universum. Ob Stellar Exploration davon weiß?«
    Cao zuckte mit den Achseln. Der kleine Beta schien sich in der Gegenwart ihres Funds nicht wohl zu fühlen, auch wenn klar war, dass die Maschine – das Schiff – von seinen früheren Besitzern verlassen worden war.
    Wie lange das Ding hier wohl schon herumliegt? , grübelte John. Es gab kaum eine Möglichkeit, das festzustellen. Im vermutlich immer gleichen Klima der Höhle konnte es seit gestern oder genauso gut seit hunderttausend Jahren hier stehen.
    »Wie haben die das Ding überhaupt hier hereinbekommen?«, fragte er.
    »Aus dieser Höhle gibt es zwei Ausgänge«, erklärte Grasse. »Einer ist ein Gang und führt tiefer in den Berg hinein. Der andere war mal sehr breit und vielleicht ein Ausgang nach draußen.«
    »Da war mal ein Ausgang?«
    »Möglicherweise. Aber er ist komplett verschüttet.«
    »Es könnte sein, dass die Höhle eingestürzt ist, Sir«,
fügte Cao hinzu. »Oder die Ahumanen haben den Eingang gesprengt, nachdem sie ihr Schiff hier geparkt hatten. Oder es ist einfach abgestürzt.«
    John zog die Augenbrauen hoch. Das alles wurde immer merkwürdiger, und er sah sich außerstande, das Rätsel ihres Funds zu lösen. Und so faszinierend das alles auch sein mochte, er musste sich mit den praktischen Fragen beschäftigen, die vor ihnen lagen. »Wissen wir schon, wohin der andere Tunnel führt?«
    Grasse schüttelte den Kopf. »So weit sind wir noch nicht gekommen. Aber ich glaubte, er führt in Richtung Wasser. Ich habe deutlich ein Rauschen gehört.«
    »Gut. Wir werden das später herausfinden. Jetzt gehen wir erst mal zurück, und …«
    Licht wie von einer Stablampe fiel von hinten in die Höhle, und John, Grasse und Cao fuhren herum.
    »Leutnant Owens? Sind Sie hier?«, ertönte die nervöse Stimme von Lela Sukarno.
    »Ja, hier drüben.«
    »Bei der Göttin, was ist das denn?«
    Der Strahl

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