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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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tief ein, dass sie schrill aufschrie.
    Jacks Zeh berührte eine Steinkante. »Ich glaube, ich bin an der ersten Stufe.«
    Er schleppte sich die Stufen hinauf, die ihm jedoch nur wenig Erholung von dem eiskalten Bad boten. Ricardo sprang wie von einer Tarantel gestochen hinterher. Jack hatte nicht gewusst, dass er sich so schnell bewegen konnte. Baines und Dorn folgten, wodurch noch mehr Wasser auf die bereits glitschigen Steine gespült wurde. Dann half Jack Samantha aus dem kalten Nass.
    Die fünf wrangen sich das Wasser aus der Kleidung und brachten ihre Gliedmaßen durch Reiben wieder zum Leben. Obwohl alle scharf darauf waren zu sehen, was Baines entdeckt hatte, fragte niemand nach der Zeit, die sie aufwendeten, um wenigstens wieder etwas Gefühl in den Körper zu bekommen. Jack erkannte Bongane, der am anderen Ende der Untergrundlagune auf der Treppe kauerte.
    »Nur die Treppe hoch!«, rief Baines.
    »Alle fertig?«, fragte Jack. Bloß Samantha nickte mit klappernden Zähnen. »Wenn jemand glaubt ohnmächtig zu werden, soll er es sagen. Hier unten kann man sich leicht eine Unterkühlung zuziehen.«
    Er blickte zu Samantha, die mit weniger Körpermasse als die Männer auskommen musste. »Hast du verstanden?«
    »Ja, ja«, antwortete sie.
    Mit knatschenden Stiefeln stieg Jack die Treppe hinauf. Samantha folgte, vermied aber geschickt seine nassen Fußabdrücke, die die Steine noch glitschiger machten. Ricardo verfluchte mit leiser Stimme jede Stufe, als er sich schwerfällig hinterherschleppte.
    Zögernd blieb Dorn am Wasserrand stehen, zog Baines auf die Seite und flüsterte ihm ins Ohr: »Wenn es das ist, was du sagst, müssen wir in puncto Sicherheit noch mehr aufpassen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Baines.
    Die beiden Männer sahen den drei Wissenschaftlern hinterher, bevor sie selbst die Treppen hinaufstiegen.
    Voller Ehrfurcht blickte Jack den langen Raum entlang, nicht sicher, ob seine Hände wegen des kalten Bads oder deswegen zitterten, was er vor sich sah.
    »Jackpot ...«, sagte Samantha.
    Die Bedeutung der einem Hangar ähnlichen Kammer war Jack in dem Moment klar geworden, als er durch den Bogen, der das obere Ende der Treppe begrenzte, getreten war. Obwohl in dem dämmrigen Licht nicht viel zu sehen war, erkannte Jack doch Haufen aufgeschichteter Gegenstände.
    »Was ist das hier?«, fragte Samantha.
    Jack blinzelte in dem schwachen Licht, bis ihm Ricardo dankenswerterweise eine Taschenlampe reichte. Er richtete den Strahl in den Raum und konnte die Sachen deutlich erkennen. Entlang der Wand lagen wohlgeordnet Stapel von Metallplatten, Drahtrollen und Teilen eines stählernen Außenskeletts.
    Alles war mit einer Staubschicht überzogen.
    »Bis hierher bin ich gekommen«, sagte Baines und führte den staunenden Dorn zwischen den Reihen mit Metallteilen hindurch. Die anderen gingen in verschiedene Richtungen. Die Luft war vor Erregung so geladen, als würde sie sich jeden Moment von selbst entzünden. Dank der leuchtenden Wände konnten sie sich einigermaßen zurechtfinden, doch Jack musste näher an die Stapel herantreten, um die Feinheiten besser erkennen zu können. In seinen Gedanken bildete sich eine Theorie heraus.
    Samantha nahm ein kleines Stück leuchtenden Draht in die Hand und ging zu Jack und Ricardo, die neben einem Stapel mit verbogenen, versengten Metallteilen standen. Ihre leise Stimme bebte in dem dämmrigen Licht.
    »Wisst ihr, wofür ich das alles hier halte?«, fragte sie.
    Jack griff nach einem angelaufenen Schrottteil. »Ein Absturz .«

 
Absturz
     
    »Ein Schrottplatz«, flüsterte Ricardo.
    Jack untersuchte das versengte Stahlgerippe. Alle Zweifel waren verflogen.
    »Das glaub ich einfach nicht«, sagte Samantha immer wieder.
    »Meint ihr, dies sind die Überreste von einem Raumschiff?«, fragte Dorn.
    Der Anblick - die ordentlich gestapelten zertrümmerten oder noch ganzen Teile - erinnerte Jack an den Boeing-747-Absturz vor Long Island. Die Überreste des Flugzeugs waren damals in einem großen Lager von FBI- und FAA-Agenten zusammengetragen worden.
    »Das kann gar nicht anders sein«, antwortete Jack. »Auf sumerischen Tafeln heißt es, dass leuchtende Wesen in Schiffen aus Feuer am Himmel flogen. Die Akkadier, Babylonier, Perser, Mayas - alle beschreiben eine bizarre Maschine, die fliegen konnte. Ein indischer Seher beschrieb in einem Sanskrit-Text, dem Mahabharata, eine solche Maschine sehr detailliert. Die Erzählung wird auf mindestens 7016 v. Chr. datiert.«

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