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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Jack.
    »Das ist eindeutig ein Labor«, stellte Ricardo fest. Er hielt einen Zylinder hoch, der an einen futuristischen Eiscreme-Zubereiter erinnerte. »Sieht wie eine Zentrifuge aus.«
    Das meinte auch Jack. Der Raum wirkte wie eine chemische oder biologische Einrichtung. Die sterilen Wände und der sterile Boden, die Metalltische und -regale, die ausgewählte Mischung aus modernen Geräten und nackten, funktionellen Möbeln verliehen dem Ganzen einen Hightech-Anstrich.
    »Die Szene aus dem Hologramm-Würfel«, sagte Samantha, »ich glaube, das hier sind die gleichen Tische wie die, an denen der kleinere Außerirdische arbeitete.«
    »Du hast Recht«, bestätigte Dorn. »In der letzten Szene, bevor das Bild zusammenfällt.«
    »Wenn das hier ein Krankenhaus war, würde es diese Röntgenbilder erklären«, meinte Baines, der ein paar durchsichtige Blätter in der Luft schwenkte.
    Röntgenbilder?
    Jack nahm sie Baines aus der Hand. »Das sind keine Röntgenbilder«, stieß er hervor, »das sind Genkarten .«
    Jack schnappte sich ein weiteres Blatt vom Tisch. Das biegsame Material hatte einen glänzenden Hintergrund, sodass die dunkleren Abschnitte der verschlungenen DNA-Bänder auch ohne von hinten durchscheinendes Licht betrachtet werden konnten.
    Dorn nahm die Blätter von Jack und sah sie sich mit Ricardo an.
    »Die müssen irgendwie mit Lasern hergestellt sein«, sagte Ricardo.
    »Wirst du schlau daraus?«, fragte Jack.
    Ricardo hielt ein Blatt hoch. »Die hier sehen aus wie die Gene eines Menschen.« Er wies auf die genaue Anzahl von sechsundvierzig Chromosomen, geordnet in dreiundzwanzig Paaren hin.
    »Eine Frau«, stellte Dorn fest. »Seht ihr, in diesem Paar sind es zwei X-Chromosomen. Männer haben ein X- und ein Y- Chromosom.«
    Dorn war ein Genetikexperte, wie sich Jack erinnerte. Seine Firma, die Helix Corp., hatte dazu beigetragen, den Forschungszweig zu revolutionieren.
    »Aber diese hier . « Ricardo blätterte mehrere Bögen um, als würde es sich um verwirrende Straßenkarten handeln. »Ich bin nicht sicher, doch das hier könnte frühere menschliche DNA sein. Die Struktur sieht den menschlichen Listen zwar ähnlich, weist aber ein paar bemerkenswerte Ausnahmen auf.«
    Jack reichte Ricardo eine weitere Genkarte. »Was ist mit der hier?«
    Ricardo untersuchte sie. »Es gibt ein paar gemeinsame Sequenzen mit derjenigen von Menschen . aber es sind viel zu viele Chromosomen.«
    »Könnten es die Gene von Außerirdischen sein?«, fragte Samantha.
    Ricardo zuckte mit den Schultern. »Ich würde sagen, ja. Ich werde das hier mit einer DNA-Probe aus dem Sarkophag vergleichen. In ein oder zwei Tagen wissen wir mehr.«
    »Nehmen wir an, wir haben es mit außerirdischer DNA zu tun, so ist die nächste Frage: Warum?«, meinte Samantha. »Warum sollten sie ihre eigenen Gene aufgelistet haben?«
    »Vielleicht haben sie nach Wegen gesucht, das Virus zu bekämpfen«, schlug Ricardo vor.
    Dorn schüttelte den Kopf. »Dafür gäbe es effektivere Methoden als die Genmanipulation. Abgesehen davon macht sich die Genmanipulation erst langfristig bezahlt. Ihre Anfälligkeit gegen das Virus hätten die Außerirdischen innerhalb einer Generation nicht überwinden können. Die Wirkung zeigt sich erst, wenn bei Nachkommen die Gene repariert oder ergänzt wurden.«
    »Das ist eine technikorientierte Sichtweise, die für die Genforschung von heute gilt«, wandte Ricardo ein. »Aber wir befinden uns noch im Embryonalstadium der Genarbeit.«
    »Willst du damit sagen, die Außerirdischen könnten die DNA in ihrem eigenen Körper geändert haben?«
    »Nein«, antwortete Ricardo. »Das ist unwahrscheinlich. Ich will nur sagen, dass wir nicht glauben sollten, die Möglichkeiten ihrer Technologie seien beschränkt gewesen, nur weil wir nicht jenseits unserer Grenzen blicken können. Ich meine, seht euch das hier an.« Er hielt eine lasergedruckte Genkarte hoch. »Wodurch ist dieses schöne Ding entstanden?«
    »Vielleicht hierdurch«, sagte Jack.
    Er war hinter eine Trennwand am hinteren Ende des Raums getreten. Als die anderen hinzukamen, zeigte er auf einen Metallgegenstand auf einer Steinplattform, eingefasst von drei Steinplatten, die in dieser Anordnung einer türlosen Duschkabine glichen.
    »Was ist das?«, fragte Samantha.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Jack.
    Aus der Entfernung sah der Gegenstand wie ein zylindrischer Wasserboiler aus. Doch bei genauerem Hinsehen erzählten die verworrenen Instrumententafeln auf der

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