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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Wasserstoffbombe«, kam Samantha in den Sinn.
    »Aber in Wirklichkeit wissen wir nicht, wozu das vierte Modul dient. Wir vermuten nur, was es anstellen könnte«, erklärte Ricardo.
    »Eine globale Katastrophe?«, fragte Samantha.
    »Vielleicht hat das Gerät die Katastrophe ausgelöst - vielleicht war es aber auch die Erdkrustenverschiebung, die Tiahuanaco und andere alte Kulturen ausgelöscht hat«, sagte Jack. »In allen alten Texten wird betont, dass die Viracochas mit einer furchtbaren Katastrophe in Verbindung gebracht werden, von der die Erde heimgesucht worden war und die den größten Teil der Menschheit vernichtet hatte.« Samanthas Gesichtsausdruck war distanziert, was immer ein Zeichen für Besorgnis war, wie sich Jack erinnerte. »Alle Informationen weisen auf etwas Bestimmtes hin«, fuhr er fort. »Auf ein physikalisches Phänomen in Form einer Waffe, die die Leuchtenden besaßen und die die Welt dem Erdboden gleichmachen konnte.«
    »Das Gerät ist technisch gesehen den unsrigen ein paar tausend Jahre voraus«, sagte Ricardo. »Und wir besitzen schon Massenvernichtungswaffen. In den Sechzigern - vor dem Verbot von Explosionen im Weltraum - hat die Sowjetunion eine Wasserstoffbombe in der Stärke von hundert Millionen Tonnen TNT getestet.«
    »Wir wissen, was die Entsprechung von zwanzigtausend Tonnen mit einer Stadt anrichten kann«, meinte Jack mit Bezug auf die brutalen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.
    »Und wie steht’s mit hundert Millionen Tonnen?«
    »Das war eine Wasserstoffbombe aus den Sechzigern«, sagte Ricardo. »Glaub mir, wir haben uns während der letzten dreißig Jahre noch wirksamere Methoden ausgedacht, um Menschen mit einem einzigen Gerät zu töten.«
    Jack blickte zum Horizont. »Wenn ich daran denke, wozu die Technologie der Außerirdischen fähig ist, gefällt mir das überhaupt nicht.«
    »Erinnerst du dich an deine Bibel?«, fragte Ricardo.
    Jack machte ihm ein Zeichen, fortzufahren.
    »Du hast mir erzählt, im Kharsag-Epos und anderen alten Geschichten wird das Land, wo sich die Leuchtenden niederließen, Eden genannt, oder?«
    »Stimmt.«
    »Nun, in der Genesis steht der Baum der Erkenntnis mitten im Garten Eden. Der Baum der Erkenntnis über das Gute und das Böse«, sagte Ricardo. »Gott lehrt, das die von ihm erschaffene Welt für den Willen des Menschen offen sei. Aber der Mensch dürfe nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen essen, sonst sterbe er.«
    »Genesis zwei«, erinnerte sich Samantha.
    Ricardo schwieg kurz, dann fuhr er fort: »Ich glaube, der Baum der Erkenntnis war gleichbedeutend mit dem Fusionsgerät.
    Vielleicht war es eine Metapher über die Macht, dieses Wissen - diese Technologie - zu nutzen, sowohl im guten als auch im bösen Sinn.«
    Ein Windstoß blies Staub über das Altiplano.
    »Vielleicht wollte uns jemand schützen«, überlegte Jack laut. »Vor uns selbst.«
    Samantha schritt zwischen den ausgetretenen Lagerfeuern umher. »Dorn wird das Gerät auf keinen Fall hergeben. Er wird versuchen es nachzubauen. Wir müssen ihn aufhalten, bevor er Bolivien verlässt.«
    »Wohin will er denn?«, fragte Ricardo.
    »Er hat ein Higthech-Labor außerhalb von Kapstadt. Er würde sich niemals trauen, das Gerät in die Staaten zu bringen.«
    Hass sprühte aus Samanthas Augen. »Ich habe wirklich keine Ahnung, was das Schwein tun wird.«
    »Könnten wir nicht mit der bolivianischen Regierung oder der amerikanischen Botschaft in Kontakt treten?«, fragte Ricardo.
    »Dafür ist die Zeit zu knapp«, wandte Jack ein. »Abgesehen davon, kriegen die Bolivianer Schmiergeld von Dorn. Und selbst wenn uns die amerikanische Regierung glauben sollte, würden sie sich mit dem Ding in einem geheimen Regierungslabor einschließen, sobald sie kapieren, was sie da in den Händen haben.«
    »Wir könnten ihn in Südafrika zur Strecke bringen«, schlug Ricardo vor.
    Samantha schüttelte den Kopf. »Bis dahin hätte er das Gerät, das Fossil und alles andere schon versteckt. Und wenn er rauskriegt, dass wir noch am Leben sind .«
    »Wenn er Bolivien verlässt, ist alles verloren.« Jack folgte mit Samantha und Ricardo im Schlepptau den Radspuren, die den Hügel hinabführten.
    »Wie können wir ihn bloß schnappen?«, sagte Samantha. »Und was können wir tun, wenn wir es schaffen? Seine Leute sind bewaffnet.«
    »Und haben fast eine Stunde Vorsprung«, ergänzte Ricardo. »Außerdem sind wir zu Fuß.«
    »Es gibt noch vier Dinge, die für uns sprechen«, sagte

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