Missing Link
Jack. »Drei starke Köpfe und die Tatsache, dass er da noch rüber muss.« Er deutete auf die schwachen Umrisse des Titicacasees.
Der See
Veronicas Männer, deren Anzahl sich durch die Ankunft von Checas Verstärkung verdoppelt hatte, warteten geduldig. Ihr Puls raste, als sie ihrem Onkel zuhörte. Ein DEA-Agent, der auf Checas Gehaltsliste stand, hatte ihn informiert, dass in einer gemeinsamen DE A-/CIA-Aktion eine Gruppe Amerikaner geschnappt werden soll.
»Bist du sicher, dass es die Wissenschaftler sind?«
»Unser Informant bei der DEA hat den Namen Benjamin Dorn erwähnt. Der hat etwas von unschätzbarem Wert gefunden«, sagte er. »Wir können nicht länger warten.«
Veronica fühlte sich bei dem Gedanken an weitere Gewalt überhaupt nicht wohl. Sie konnte nicht antworten.
»Wie weit bist du von Tiquine entfernt?«
»Wo ist es?«, fragte Miller.
»Auf der anderen Seite des Sees - wo die Fähren anlegen. Fünfundvierzig Einwohner. Zum größten Teil indianische Fischer. Die DEA-Typen wollen sie dort hopsnehmen«, sagte Pierce, der gespannt über den Titicacasee blickte.
»Wo ist das Boot?«
»Geschätzte Ankunftszeit in fünf Minuten«, antwortete Pierce.
Miller fing an Sachen vom Jeep zu laden.
Ein Schnellboot war auf dem Weg zu ihnen, um sie auf die andere Seite des Sees zu bringen. Es war einst dem Drogenkartell abgenommen worden, nachdem es dazu gedient hatte, die örtliche Polizei abzuhängen. Das schwimmende Geschoss würde sie jetzt mit großer Zeitersparnis nach Tiquine bringen. Der Agent, der das Boot rüberfuhr, sollte hier bleiben, Dorns Aktivitäten überwachen und die Positionen aller Transporter weitergeben, sobald sie auf der Fähre waren. Beide Behörden hatten bestätigt, dass Dorn die Fähre für die Überfahrt gebucht hatte.
Pierce und Lieutenant Drew von der DEA vereinbarten, den Konvoi an der Anlegestelle in Tiquine in Gewahrsam zu nehmen - dem einzigen Ort, an dem die Agenten der Drogenbehörde rechtzeitig sein könnten. Für einen Angriff aus dem Hinterhalt war er ganz gut. Die Beamten könnten, bis sie die Transporter aufhalten würden, zur Deckung die vorhandenen Gebäude nutzen. Wenn Dorns Männer schließlich in Tiquine einträfen, würden alle Fahrzeuge auf der Fähre eingeschlossen werden. Pierce hatte Drew gemahnt, auf einen Kampf vorbereitet zu sein. Dorns Männer seien schwer bewaffnet.
»Bist du bereit dafür?«, fragte Miller.
»Es ist besser, wenn man sich das einredet.« Pierce spürte, wie sein Adrenalinspiegel stieg. Er fühlte sich viel jünger als zweiundfünfzig. Er war dabei, eine von mehreren Behörden durchgeführte Operation zu leiten, bei der sie eine Nuklearwaffe sicherstellen sollten, bevor man diese auf dem Schwarzmarkt verkaufen würde. Würde man in den Staaten jemals von seinen Aktionen erfahren, würde er im gleichen Moment zum Helden avancieren. Aber so weit würde es nicht kommen. Der Regierung und der Presse von Bolivien würde man von einem erfolgreichen DEA-Einsatz berichten, bei dem mehrere hundert Pfund Kokain beschlagnahmt wurden - Gott weiß, dass die DEA genug von dem Scheiß in ihren Lagern als Beweis liegen hatte. Der Preis bei einem Versagen könnte der Tod sein. Die mögliche Belohnung bei einem Erfolg? Die stillschweigende, von niemandem verkündete Gewissheit, eine Arbeit gut gemacht zu haben.
Und auf einmal hörte sich die Sache überhaupt nicht großartig an.
Pierce holte seine kugelsichere Weste aus dem Jeep und zog die Riemen über seiner Schulter fest. Während er sich die Windjacke darüberstreifte, erinnerte er sich an die Einstellung des Direktors für operative Angelegenheiten: »Holt euch die Kiste, egal, was es kostet. Keine Sorge, wenn was schiefgeht.« Wenn Pierces Erfahrungen mit der DEA irgendein Anhaltspunkt waren, dann würde es das.
Die drei Wissenschaftler mussten drei Meilen marschieren, bis sie von einem Indianer mitgenommen wurden, der auf den Feldern Kartoffeln erntete. Seinen Chevrolet Pick-up teilte er sich mit acht Familien - den Einwohnern eines ganzen am Ufer des Sees gelegenen Dorfs. Ricardo hatte den Mann dazu gedrängt, die nassen Geldscheine zu akzeptieren, die er aus seiner Jackentasche gezogen hatte - von dem Geld konnte seine Familie eine Woche leben. Der alte Mann zeigte ihnen den Weg zur Anlegestelle der Fähre, die sich etwa eine Meile entfernt in nördlicher Richtung befand. Dann fuhr er weiter.
Sie kamen nur langsam voran. Der Weg war nass, das Laub dicker als im dürren
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