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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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entlang der Ekliptik. Du findest das immer wieder.« Jack schob Samantha sein Notizbuch hin. »Sellers stellte die Behauptung auf, dass wir mit dieser Zahl ein altertümliches Computerprogramm >laden< und zum Laufen bringen könnten.«
    Samantha las Jacks hingekritzelte Notizen unter einer Kopie von Sellers’ Arbeit:
    12 = die Zahl der Sternbilder im Tierkreis
    30 = die Zahl der Winkelgrade in der Ekliptik, die zu jedem
    Sternbild gehört
    72 = die Zahl der Jahre, die für das Vorrücken der Tagundnachtgleiche um ein Grad in der Ekliptik benötigt wird 360 = die Zahl der Winkelgrade in der Ekliptik 72 x 30 = 2160 = die Zahl der Jahre, die die Sonne benötigt, um in der Ekliptik 30 Grad weiter, d.h. durch ein ganzes Sternzeichen zu wandern
    2160 x 12 (oder 360 x 72) = 25 920 = die Zahl der Jahre einer vollständigen Präzessionsperiode oder eines »Großen Jahres« und damit die Zahl der Jahre, die für eine »Große Wiederkehr« erforderlich sind
    36 = die Zahl der Jahre, die für das Vorrücken der Tagundnachtgleiche um ein halbes Grad in der Ekliptik benötigt wird
    4320 = die Zahl der Jahre, die die Sonne benötigt, um in der Ekliptik 60 Grad (oder zwei vollständige Sternzeichen) weiter zu wandern.
    »Erstaunlich«, sagte sie.
    »Du findest diese Zahlen überall wieder«, erklärte Jack. »Ein
    norwegischer Mythos erzählt von 432 000 Kriegern, die von Walhalla auszogen, um gegen >den Wolf< zu kämpfen. Alte chinesische Überlieferungen, die sich auf einen weltweiten Kataklysmus beziehen, sind angeblich in einem großen Text, der aus 4320 Bänden bestand, niedergelegt worden. Tausende von Meilen entfernt hat der babylonische Historiker Berossus eine Chronologie der mythischen Könige, die das Land der Sumerer regierten, aufgestellt, welche 432 000 Jahre umfasst. Die Zahlen tauchen auch in der Architektur auf. Der kambodschanische Tempel in Angkor scheint als eine gewaltige Versinnbildlichung der Erdpräzession gebaut worden zu sein. Fünf Tore werden von gigantischen Steinfiguren flankiert - 108 in jeder Straße, 54 auf jeder Seite, insgesamt 540 Statuen. Das sind alles Zahlen, die mit der Präzession verknüpft sind. Ein Tempel in Borobudur auf Java besitzt 72 glockenförmige Stupas; 54 Säulen umgeben den Tempel im libanesischen Baalbek. In Indien finden wir 10 800 Ziegel in dem Feueraltar, dem Agnicayana. In den Veden , dem alten Buch der indischen Mythologie, stehen genau 10 800 Strophen.«
    »Und?«, fragte Samantha.
    »Diese 10 800 Strophen bestehen aus jeweils 40 Silben. Was bedeutet, dass die gesamte Dichtung aus exakt 432 000 Silben aufgebaut ist.«
    Samantha war verblüfft.
    Jack blätterte in seinen Aufzeichnungen einige Seiten weiter.
    »Hier ist es«, sagte er. »In der hebräischen Kabbala gibt es 72 Engel, die man beschwören kann, wenn man ihre Namen kennt.«
    »Es kann kein Zufall sein, dass sich die Zahlen in den Mythen ständig wiederholen«, sagte sie.
    »Nein, das kann es nicht.« Jack wirkte jetzt wie aufgeladen; er war hellwach.
    »Brillant«, flüsterte Samantha.
    Zwei trübe Flutlichter sprangen an und warfen ihr blasses
    Licht über den Bug der Fähre. Irgendwo über ihnen schrie der Kapitän die Besatzungsmitglieder an. Durch das erblindete, taubedeckte Fenster konnte Jack eine kleine Pier ausmachen.
    »Wir sind da«, sagte er und erhob sich.
    »Jetzt gilt’s.« Auch Samantha war aufgestanden. »Du hast dich auf ein Alter für den Tempel festgelegt, oder?«
    »Ja, hoffentlich stimmt’s.«
    »Was ist deine Zahl?«
    »Es klingt absurd.«
    »Wie alles, was du sagst«, erwiderte Samantha lächelnd. »Aber ... meistens hast du Recht.«
    Die Worte fühlten sich wie eine warmherzige Umarmung an. »Ich glaube, er ist mindestens 32 000 Jahre alt.«
    Samanthas Kiefer fiel herunter.
    »Die astrologische Ausrichtung des Tempels entspricht 23 Grad, 8 Minuten und 28 Sekunden. Der Winkel deutet darauf hin, dass der Tempel in der Phase der Erdpräzession errichtet worden ist, die der Zeit von 15 000 vor Christi Geburt entspricht. Zu dieser Schlussfolgerung gelangte auch Posnansky, weil die Zeit perfekt mit beiden Sonnenwenden und der Tagundnachtgleiche zu dieser Zeit zusammenpasste.«
    »Aber bei deinem Ergebnis ist der Tempel 25 000 Jahre älter.«
    »Genau genommen ein Jahr älter«, sagte Jack. Der Gedanke an seine letzte Offenbarung schien ihn zu erregen. »Ein Großes Jahr älter. Der Dogon-Obelisk bei der Begräbniszeremonie war der Schlüssel. Ich habe zwei Große Jahre auf dem Obelisken

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