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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Stone.
    »Bei Tang muß ich ständig furzen.«
    »Ja, aber du mußt das Kalium ersetzen, das du durchs
    Schwitzen verlierst. Ist gut fürs Herz…«
    »Seid ihr beiden Helden in der Lage, weiterzumachen?«
    »Ach, halt die Klappe, York«, sagte Stone.
    Sie strafften sich und marschierten weiter.
    Dann kamen sie an ein breites, langgezogenes Bett aus Geröll und Lehm. Der felsige Untergrund stach wie schwarze Knochen durch die Lehmdecke. »Wir sind auf etwas gestoßen, das wie Löß aussieht, Natalie«, sagte Stone. »Ablagerungen in einem Flußbett.« Er merkte, daß er keuchte und sah, daß Bleeker, der sich mit dem schweren MET abmühte, so stark schwitzte, daß sein T-Shirt schon durchnäßt war. »Ich glaube, ∗
    wir sollten ein SEP aufstellen.«
    »Roger, EVA Eins.«
    Ich geh dir gleich ›Roger‹. Im Zelt sitzen und Wissenschaftler spielen war viel angenehmer, als sich über dieses vulkanische Schlachtfeld zu schleppen. Zumal diese Übung noch schlimmer war als der wirkliche Einsatz: der Mars-Anzug hätte nämlich eine Klimaanlage.
     
    ∗ SEP = Surface Experimental Package: Oberflächen-Experimental-Paket
    »Adam, bilde mal die Vorhut. Geh in dieser Richtung, den Löß hinauf.«
    »In Ordnung.« Bleeker stellte das MET ab, schulterte den Tornister und stapfte mit den blauen Mars-Stiefeln durch den Löß.
    Stone kramte ein Paar Handschuhe aus dem MET. Die aus
    schwerem Gewebe bestehenden und mit Draht verstärkten
    Textilien sollten die Druckhandschuhe simulieren, die sie auf dem Mars würden tragen müssen. Nachdem er die Handschuhe übergestreift hatte, holte er das SEP aus dem Karren. Das SEP
    – eine Kollektion wissenschaftlicher Instrumente – hatte die Form einer Hantel und auch das entsprechende Gewicht. Es sollte ihnen ein Gefühl für das Gewicht vermitteln, welches das Originalteil in der Mars-Schwerkraft hatte.
    Bleeker hatte inzwischen etwa dreißig Meter zurückgelegt.
    »Hierher«, rief er. »Hier kommt man besser voran.«
    Stone ging in seine Richtung. »Also, Natalie, ich baue nun das SEP auf.«
    »Rog.«
    Es war anstrengend, mit den steifen Handschuhen die Hantel am Griff zu packen und sie vom Körper wegzuhalten. Nach vielleicht zehn Metern blieb er stehen und setzte das SEP ab.
    »Das ist doch nur Sperrholz, Phil«, sagte Bleeker und lachte.
    »Verdammt noch mal«, schrie Stone, »mußtest du so weit
    gehen?«
    »Das weißt du doch.«
    Bleeker hatte natürlich recht; auf dem Mars würden sie sich mit den SEPs so weit vom MEM beziehungsweise vom Marsrover entfernen müssen, bis sie sicher waren, daß der von den Fahrzeugen aufgewirbelte Staub die Geräte nicht mehr beeinträchtigte.
    Er streifte die Handschuhe ab und schleuderte sie in die ungefähre Richtung des MET, ohne sich zu vergewissern, wo sie gelandet waren.
    Bleeker stieß einen Pfiff aus. »Meinst du, das war korrekt, Skipper?«
    »Melde mich doch.«
    Er schaffte die SEP-Attrappe zu Bleeker und setzte sie ab.
    Gemeinsam bauten sie die Instrumente auf.
    Die Montage des SEP glich dem Aufbau eines Grills. Lösen Sie die Schrauben. Nehmen Sie die Kartons aus den Styropor-Verpackungen. Stampfen Sie die Erde fest – was im Kiesbett gar nicht so einfach war – und stellen Sie die Instrumente auf.
    Achten Sie darauf, daß die Instrumente in die richtige Richtung weisen und daß sie den richtigen Abstand haben. Und sehen Sie zu, daß Sie sie nicht verschmutzen – gottverdammt!
    Das fertige SEP glich einem Stern mit vielen Zacken. Die Stromversorgung für das Radioisotop stand in der Mitte, und die Instrumente waren im Kreis darum angeordnet. Sie waren durch dünne orangefarbene Kabel miteinander verbunden. Das Seismometer war diese silbrige Farbdose. Ein stummelartiger meteorologischer Sensor ragte in die Luft – das SEP würde den Astronauten während des Aufenthalts auf dem Mars auch als Wetterstation dienen, und diese spinnenartige Skulptur mit einer Blattgoldauflage war ein Magnetometer. An der Vorderseite der Baugruppe waren zwei stereoskopische Kameras montiert. Gekrönt wurde das ganze Ding von einer filigranen S-Band-Antenne, die auf eine imaginäre Erde gerichtet war.
    Die SEPs würden an mehreren Punkten aufgebaut werden,
    während die Astronauten die Traversen vervollständigten. Die SEPs würden noch Daten übertragen, lange nachdem Stone und seine Besatzung zur Erde zurückgekehrt waren. Sie wären eine Art Denkmal für die Mission. Und wo Stone nun auf die aus Sperrholz und Pappkarton bestehende Attrappe des

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