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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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dasselbe tun. Aber erinnert mich bitte daran, dass ich nie wieder in eine Maschine steige, die kleiner ist als eine 747.«
»Du solltest der Twin Otter ein bisschen Respekt erweisen. Immerhin hat sie alles gegeben, was sie hatte, um dich sicher hier abzusetzen.« Jenny starrte auf das Wrack und wunderte sich, dass ihr der Verlust des Flugzeugs so viel ausmachte.
Tom zog seinen Anorak fester um seine knabenhaften Schultern. »Wohin jetzt?«
»Dorthin, wo wir ganz sicher nicht willkommen sind«, antwortete Kowalski. Er deutete auf die Eisklippen. »Sehen wir mal, ob sie uns durch die Hintertür reinlassen.«
Während sie sich auf den Weg machten, fragte Jenny: »Wohin führt dieser angebliche Luftschacht eigentlich?«
Tom erklärte ihr das Zirkulationssystem der Basis. Man hatte einfach Schächte von der Oberfläche zu den untersten Ebenen der Station getrieben. Die kalte Oberflächenluft, die schwerer war als die wärmere Luft darunter, sank durch die Schächte und verdrängte die stagnierende warme Luft. »So entsteht ein passives Zirkulationssystem«, beendete Tom seine Erläuterungen. »Die frische Luft sammelt sich in einem Höhlensystem, das die Station umgibt. Sozusagen ein Frischluftreservoir. Sie wird erwärmt und in der Station verwendet.«
»Dann führen die Lüftungsschächte also in dieses Höhlensystem?«, fragte Jenny.
Kowalski nickte. »Und wenn es uns gelingt, da reinzukommen, müssten wir eigentlich in Sicherheit sein.«
»Das Höhlensystem nennen wir übrigens den Kriechkeller«, ergänzte Tom.
       
    14:13 Uhr
    Eisstation Grendel
    Matt floh mit den anderen den ringförmigen Korridor entlang, der die Forschungsebene umschloss. Auf der rechten Seite passierten sie einen grausigen Tank nach dem anderen, und auf einmal merkte Matt, dass er sie zählte. Inzwischen war er schon bei zweiundzwanzig.
    Er zwang sich aufzuhören. Die Tanks erstreckten sich weiter um die nächste Biegung. Insgesamt mussten es mindestens fünfzig sein. Er wandte sich zur anderen Stahlwand. Sie hatte Fenster, durch die man in kleinere Büros sehen konnte. Ein paar verschlossene Türen, ein paar offene Luken. Durch eine davon entdeckte er eine Reihe kleiner vergitterter Zellen. Durch eine andere, eine größere Kaserne.
    Hier waren wohl die Gefangenen untergebracht , überlegte er und konnte sich die Angst dieser Menschen nur allzu gut vorstellen. Wussten sie von dem Schicksal, das ihnen bevorstand?
    Dr. Ogden lief hinter Matt, Amanda vor ihm. Gelegentlich rieb der Biologe mit dem Ärmel über eine der mit Reif überzogenen Vorderfronten der Tanks, spähte hinein und brummelte etwas vor sich hin.
    Matt schüttelte den Kopf. Er war absolut nicht in Stimmung für noch mehr wissenschaftliche Neugier, er wollte nur hier raus, zurück ins Backcountry von Alaska, wo er sich vor weiter nichts zu fürchten brauchte als vor hungrigen Grizzlybären.
    Auf einmal hörte man lautes Krachen und Klirren aus dem Hauptlabor hinter ihnen. Offensichtlich hatten die Russen ihre Drohung wahr gemacht und brachen durch, während Matts Gruppe tiefer ins Innere der Ebene floh.
    Bratt führte sie an. »Es müssten noch ungefähr zehn Meter sein«, verkündete er, in der Hand eine Reihe zusammengefalteter Stationspläne.
    Immer wieder spähte Craig dem Commander über die Schulter, um ebenfalls einen Blick auf die Pläne zu werfen. Die Schemazeichnung stammte von einem Materialwissenschaftler aus der NASA-Gruppe. Der Mann hatte einen Gesamtplan der Station erstellt, und Matt konnte nur hoffen, dass er sein Handwerk verstand.
    Auf einmal rief Greer, der ein Stück weiter vorn lief: »Kommt mal alle hierher!« Der Lieutenant war auf ein Knie gegangen und betrachtete eine Luke, die sich zwischen zwei Tanks befand. Leitungen und Rohre führten heraus und verteilten sich zu beiden Seiten, zogen sich an Bodenplatten und an der Decke entlang, um die grausigen Experimentiertanks zu versorgen.
    Pearlson deutete auf ein Diagramm über der Luke, das den Grundriss der Ebene darstellte, und tippte auf ein großes rotes X. »Unser Standort«, murmelte er.
    Auch Matt studierte die Zeichnung und blickte vor und zurück. Sie waren am Halbierungspunkt des Korridors, hatten also die Hälfte der Ebene umrundet.
    Pearlson und Greer machten sich daran, mit Stahlskalpellen die Platte mit der Zeichnung abzuschrauben. Alle trugen irgendwelche Gegenstände bei sich, die sie aus dem Labor mitgenommen hatten und als Waffen benutzen konnten: weitere Skalpelle, Knochensägen,

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