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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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bitte!«, stöhnte er.
Nun hörte man auch Schreie und zögernde Schritte auf den Stahlplatten.
»Wir haben es geschafft!«, stieß Greer hervor. Er und Pearlson öffneten die Serviceluke.
»Dann mal los!«, befahl Bratt.
Craig hechtete als Erster hinein. Die anderen folgten ihm.
Nur Matt kniete immer noch bei dem Jungen im Eis. Auf einmal fühlte er sich schwach und müde und seine Hand auf dem Glas schmerzte von der Kälte. Er spürte die Vibrationen im Glas, die von der versteckten Maschine ausgelöst wurden.
Amanda wandte sich ab. »Beeilen Sie sich, Matt!«
Noch einmal sah er auf den Jungen hinab. Als er endlich aufstand, hatte er das Gefühl, das Kind im Stich zu lassen. Einen Augenblick noch verharrten seine Finger, dann wandte er sich ab.
Greer half Amanda durch die Luke und winkte Matt.
Er setzte sich in Bewegung und duckte sich in die Luke.
Auf der anderen Seite kauerte Washburn. Wie eine amazonenhafte Piratin deutete sie mit einem ihrer Haken den engen Gang entlang.
Matt folgte Amanda auf Händen und Knien, das Stahlrohr unter dem einen Arm. Bratt führte die Gruppe an, gefolgt von Craig und der Biologengruppe. Matt beeilte sich, um Platz für die ihm Folgenden zu machen: Pearlson, Greer und Washburn.
Der Tunnel war ein einfacher, durchs Eis gebohrter Schacht, auf dem Boden mit Gummimatten ausgelegt, die das Vorwärtskommen erleichterten. Außerdem mussten sie sich den spärlichen Platz mit den Leitungen teilen, die an beiden Wänden entlangliefen.
Nach fünf Metern wurde es auf einmal dunkel. Matt spähte über die Schulter. Greer hatte die Luke zugezogen, was ihre Flucht verbergen oder zumindest deren Entdeckung hinauszögern würde. Die vierte Ebene war geräumig und in viele Abschnitte eingeteilt. Die Durchsuchung würde Zeit kosten, und es würde hoffentlich eine ganze Weile dauern, bis die Russen die lose Luke entdeckten.
Es wurde noch dunkler – und kälter.
Schließlich führte die Rinne in eine alte Servicekammer, ein aus dem Eis geschnittenes würfelförmiges Kabuff. In dem engen Raum standen ein paar Holzmöbel, ein paar Rollen mit Leitungen und Kupferdraht, Stapel mit Metallplatten, ein dicker Gummischlauch und ein Werkzeugkasten.
Eine Leiter, bestehend aus ins Eis gehauenen Holzsprossen, führte zu einem weiteren Schacht ungefähr sechs Meter weiter oben.
Bratt deutete mit dem zusammengerollten Lageplan darauf und erklärte mit gedämpfter Stimme: »Hier müssten wir eigentlich auf die dritte Ebene gelangen. Die Leitern führen nach oben, von Ebene zu Ebene.«
Washburn betrachtete den nächsten Tunnel. »Möglicherweise könnten wir es auf der dritten Ebene zu der alten Waffenkammer schaffen. Sie liegt zwar in der Hauptsektion der Station, aber wenn die Russen für einen Moment abgelenkt sind, könnte es ein kleines Team vielleicht schaffen, sich ungesehen reinzuschleichen.«
Bratt nickte. »Dann mal rauf mit uns!«, befahl er.
Die chirurgischen Instrumente verschwanden vorübergehend in den Taschen, damit ihre Besitzer die Hände frei hatten. Matt folgte Amanda und hievte sich, oben angekommen, in den nächsten Schacht.
Hinter ihm ertönte ein Schrei. Auf Russisch. Er kam aus dem Tunnel, der zum Labor auf Ebene vier führte.
»Verdammt!«, knurrte Greer.
Anscheinend hatte man ihr Mauseloch schon gefunden.
Ein Schuss krachte. Von den Wänden abprallend, landete die Kugel irgendwo in der Servicekammer. Eis splitterte, als sie nur wenige Zentimeter neben Washburn, die gerade auf die Leiter kletterte, in die Wand einschlug.
Matt drehte sich um und half ihr hoch. Flink wie eine Katze schlüpfte Washburn an ihm vorbei. »Sorgen Sie dafür, dass die anderen schon mal vorgehen, und zwar schnell!«, drängte er sie.
Aber sie hätte keine Aufforderung gebraucht. Bei dem Schuss waren für einen Moment alle erstarrt, doch jetzt eilten sie weiter, Bratt vorneweg.
Dann hörten sie wieder Lärm. Russische Befehle, allerdings schwer zu unterscheiden. Matts Ohren dröhnten immer noch, aber der hektisch gedämpfte Ton der neuen Anweisungen gefiel ihm ganz und gar nicht.
Er beugte sich über den Tunnelrand. »Macht, dass ihr raufkommt!«, zischte er den letzten beiden Männern zu. Sie drückten sich auf beiden Seiten gegen die Wand, auf der Hut vor weiteren Kugeln.
Als Erster hechtete Greer zur Leiter und kraxelte behände wie ein Äffchen empor. Pearlson folgte so dicht hinter ihm, dass er seinem Partner praktisch die Beine hinaufkroch.
Kurz entschlossen packte Matt die Kapuze von Greers Parka, zerrte den

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