Mission Arktis
Mann zu sich empor und schob ihn in den Tunnel, den anderen hinterher.
Auch Pearlson hatte schon eine Hand auf der Kante des höheren Serviceschachts. Matt drehte sich um und wollte auch ihm helfen, als er etwas Schwarzes in die unter ihnen liegende Kammer rollen sah.
Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Das Ding sah aus wie eine mattschwarze Ananas.
Offenbar hatte Pearlson genau in diesem Moment in Matts Gesicht gesehen. »Was …?«, fragte er und warf einen Blick über die Schulter.
Das schwarze Ding tanzte auf dem Eis und traf die Wand direkt unterhalb der Leiter.
»Scheiße!«, sagte Pearlson und starrte zu Matt empor.
Matt stürzte zu ihm und packte ihn an der Kapuze.
Aber Pearlson schlug seinen Arm weg und sprang nach oben, sodass sein Körper den Eingang des Schachts ausfüllte. »Weg hier!«, brüllte er in grimmiger Angst.
Die Explosion warf Matt zurück, die Erschütterung noch ein Stück weiter. Ein greller Blitz blendete ihn, und er spürte einen Hitzeschwall, der sich über sein Gesicht und seinen Nacken ausbreitete. Er schrie laut auf, hörte sich jedoch selbst nicht.
Im nächsten Moment war der Blitz erloschen, aber die Hitze blieb – sie wurde sogar noch intensiver.
Als Matt wieder nach hinten sehen konnte, wurde ihm klar, warum.
Noch immer blockierte Pearlson den Eingang, aber seine Kleidung brannte lichterloh. Nein, nicht nur seine Kleidung – sein ganzer Körper.
Es war also keine gewöhnliche Granate gewesen, sondern eine Brandbombe, die mit flüssigem Feuer explodierte.
Als das Ende des Schachts zu schmelzen begann, taumelte Pearlsons Körper nach hinten. Die Gummimatten schlugen Blasen. So schnell er konnte, kroch Matt davon. Sein Gesicht und sein Hals fühlten sich an, als hätte er einen Sonnenbrand. Hätte Pearlson den Gang nicht mit seinem Körper geschützt, wären sie alle bei lebendigem Leib gekocht worden. Noch immer fühlte sich die Resthitze an wie ein offener Ofen. Überall um ihn herum tropfte das Eis.
Anscheinend hatten die Russen gewusst, dass die Chance, die Flüchtlinge im Gewirr der Servicetunnel und -schächte zu verlieren, recht groß war, und entsprechend brutal und schnell zugeschlagen. Der Plan war, die Gruppe mit der Granate entweder zu töten oder herauszuspülen.
Eine Hand packte Matt an der Schulter.
Es war Green. Mit starrem Blick betrachtete er die geschmolzenen Trümmer. »Kommen Sie, los jetzt!«
In Matts Ohren dröhnte es noch immer. Obwohl er den Mann kaum gehört hatte, nickte er.
Zusammen krochen sie den anderen nach.
Aber wohin wollten sie überhaupt? Der Tod lauerte auf beiden Seiten. Die einzige Frage war, wie sie ihm begegneten. Matt starrte nach vorn und dann nach hinten.
Eis oder Feuer.
KAPITEL 12
Stoßtrupps
9. April, 14:15 Uhr
USS Polar Sentinel
Die Gruppe von Männern und Frauen wartete auf Captain Perrys Anordnungen. Die Polar Sentinel trieb auf Sehrohrtiefe unter einer offenen Rinne zwischen zwei Eisschollen. Nicht weit über ihnen fegte der Wind mit um die hundert Stundenkilometern über die offenen Eisebenen, aber hier, unter Wasser, herrschte tödliche Stille.
Perry wandte sich an den Funkoffizier, einen sommersprossigen jungen Mann, dessen Gesicht so weiß war wie die Papiere, die er in der Hand hielt. »Und es besteht überhaupt keine Aussicht auf Satellitenkontakt?«, fragte Perry.
Der achtundzwanzigjährige Funkoffizier schluckte, hielt aber den auf ihn gerichteten Blicken stand. »Nein, Sir. Der Magnetsturm ist schlimmer als der Blizzard da oben. Ich hab es mit jedem Trick versucht, den ich kenne.«
Perry nickte. Sie waren immer noch allein. Aber die Entscheidung konnte nicht länger aufgeschoben werden. Vor einer halben Stunde war der Funkoffizier in den Kommandoraum gestürzt, weil er über den UQC eine russische Nachricht abgefangen hatte. Das Unterwassertelefon war zwar für kurze Entfernungen recht praktisch, garantierte aber keinerlei Privatsphäre, vor allem gegenüber einem Boot wie der Sentinel. Sie war klein und nicht nur schnell und leise, sondern hatte auch die besten Ohren aller Schiffe auf dem Meer.
Aus gut dreißig Kilometern Entfernung hatten sie die Sonarkommunikation zwischen dem Anführer des russischen Teams und dem Kapitän der Drakon aufgenommen. Ihr Bordübersetzer hatte nicht viel Arbeit mit dem kurzen Austausch gehabt. Perry hatte sich die Aufnahme selbst vorspielen lassen und gehört, wie die kalte, hohle Stimme den Befehl aussprach.
Zünden Sie die vergrabenen Raketen! Bringen Sie die
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