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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Allgemeinen über die größeren Forschungsprojekte in der Arktis Bescheid.«
Mit wachsam kalkulierendem Blick musterte Craig ihn, dann nickte er. »Nun, Sie haben Recht. Offiziell wurde SCICEX beendet, aber eine Station – eben die Omega – war in den schwer zugänglichen Bereich der Comparative Inaccessibility Zone gedriftet.«
Niemandsland , dachte Matt. Die ZCI war die abgelegenste Gegend der polaren Eiskappe, schwer erreichbar und völlig isoliert.
»Für diese eine SCICEX-Station wurden die Fördermittel verlängert, um die Chance zu nutzen, die Region zu erforschen.«
»Dann sind Sie also Wissenschaftler?«, fragte Matt und packte seinen Medizinkoffer wieder zusammen.
Der Mann lachte, aber es klang nicht humorvoll. »Nein, kein Wissenschaftler. Ich bin im Auftrag meiner Zeitung hier. Ich arbeite als politischer Reporter für die Seattle Times. «
»Politischer Reporter?«
Der Mann zuckte die Achseln.
»Warum sollte …« Das laute Surren eines Flugzeugmotors schnitt Matt das Wort ab. Er reckte den Hals und blickte in die tief hängenden, regenschweren Wolken. Neben ihm gab Bane ein tiefes kehliges Knurren von sich, während das Geräusch immer lauter wurde.
Craig stand auf. »Noch ein Flieger. Vielleicht hat doch jemand den Notruf des Piloten gehört.«
Zwischen den Wolken erschien ein kleines Flugzeug, das über das Tal hinwegflog. Matt sah ihm nach. Es war ebenfalls eine Cessna, allerdings eine größere Version als die von Brent. Wie es aussah, eine 206 oder 207 Skywagon, ein Achtsitzer.
Matt pfiff Mariah näher zu sich heran und holte seinen Feldstecher aus der Satteltasche. Eilig setzte er ihn an die Augen, fixierte das Flugzeug und stellte das Gerät scharf. Die Maschine sah nagelneu aus … oder frisch gespritzt. Eine Seltenheit in dieser Gegend, wo Flugzeuge meist stark strapaziert wurden.
»Haben sie uns entdeckt?«, fragte Craig.
Die Maschine legte sich zur Seite und begann langsam über dem Tal zu kreisen. »Bei dem Qualm sind wir schwer zu übersehen.«
Noch immer war Matt die Situation irgendwie unbehaglich. In der letzten Woche hatte er kein einziges Flugzeug gesehen und jetzt gleich zwei an einem Tag. Und das hier war zu weiß, zu sauber. Während er zu der Maschine hinaufsah, öffnete sich die hintere Frachtluke. Das war das Gute der Skywagon in dieser Größe: Man benutzte sie in diesen Breiten, um Verletzte in die verschiedenen abgelegenen Krankenhäuser zu transportieren. Für das Ein- und Ausladen von Tragbahren und – im schlimmsten Falle – von Särgen war der geräumige hintere Frachtraum geradezu perfekt. Aber es gab noch einen weiteren nützlichen und allgemein gebräuchlichen Verwendungszweck für ihn.
Tatsächlich löste sich eine Gestalt aus der Luke, unmittelbar gefolgt von einer zweiten. Fallschirmspringer. Matt musste sich anstrengen, ihnen mit dem Fernglas zu folgen, denn sie fielen rasend schnell. Dann gingen die Fallschirme auf und verlangsamten die Springer, sodass Matt sie leichter im Auge behalten konnte. Sofort erkannte er, dass es ParawingTragflächen waren, wie sie für Präzisionsabsprünge auf engem Raum benutzt wurden. Die beiden Gestalten schwangen sich hintereinander durch die Luft. Ganz offensichtlich zielten sie auf die Wiese.
Matt fokussierte das Fernglas auf die beiden Springer. Genau wie das Flugzeug und die Fallschirme waren sie weiß, ohne irgendwelche Insignien. Auf dem Rücken trugen sie Gewehre, aber Matt konnte weder ihre Machart noch den Typ ausmachen.
Doch während er sie betrachtete, breitete sich kaltes Grausen in seiner Magengrube aus. Nicht die Gewehre brachten das Blut in seinen Adern zum Gefrieren, sondern das, was unter ihnen war: Jeder der beiden Männer saß festgeschnallt auf dem Sattel eines Motorrads, dessen Reifen mit Metallspikes gespickt waren. Snow Chopper. Kräftige Maschinen, die den Boden aufrissen und mit denen man so ziemlich alles, was in diesen Bergen kreuchte und fleuchte, jagen konnte.
Matt senkte das Fernglas, sah zu dem Reporter und räusperte sich. »Ich hoffe, Sie sind ein guter Reiter.«

      
KAPITEL 2
Katz und Maus

    6. April, 17:36 Uhr
ZCI-Region der polaren Eiskappe 
    Driftstation Omega
    Wird mir jemals wieder warm werden …?
Captain Perry marschierte auf die Driftstation Omega zu. Schnee und Eis knirschten unter seinen Stiefeln, der Wind heulte – ein gespenstisches Geräusch, das in der Leere seines Herzens ein Echo fand. Hier, am Ende der Welt, war der Wind eine lebendige Kreatur, die wie ein verhungerndes

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