Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
fuhr herum, offensichtlich hatte er ein Geräusch gehört.
Amanda wandte sich um und sah nach. Die Gruppe vor dem Luftschacht wurde unruhig, und es war sofort ersichtlich, warum. Aus der Schachtöffnung erschien ein rotes Seil und baumelte auf den Boden herab. Jenny hatte es geschafft!
Die Gruppe scharte sich enger darum.
Craig hob die Hand. Das Licht der Lampe fiel auf seine Lippen. »Um das Gewicht auf das Seil zu minimieren, sollten wir in Dreiergruppen nach oben steigen. Ich gehe mit den beiden Frauen.« Er deutete auf Amanda und Magdalene. »Dann kommt Dr. Ogden mit seinen beiden Studenten. Und zuletzt die beiden NavyMänner mit dem Hund.«
Er blickte in die Runde, um zu sehen, ob jemand Widerspruch einlegte.
Amanda schaute sich um. Offenbar hatte niemand etwas einzuwenden. Und sie würde es bestimmt auch nicht tun. Ohne weitere Diskussion half Craig Magdalene hinauf und streckte dann Amanda die Hand hin.
Sie bedeutete ihm vorzugehen. »Ich klettere schon mein Leben lang.«
Er nickte und zog sich an dem Seil hoch.
Amanda folgte ihm. Der Aufstieg war anstrengend, aber die Angst trieb sie voran. Nur weg von den Schrecken, die dort unten lauerten. Noch nie war Amanda so glücklich gewesen, das Tageslicht zu sehen. Als Letzte ihrer Gruppe zog sie sich empor und rollte hinaus in die freie Luft.
Der Wind zerrte an ihr, als sie aufstand.
Jenny half ihr. »Der Blizzard lässt allmählich nach«, erklärte sie, die Augen zum Himmel gerichtet.
Amanda runzelte die Stirn. In dem Schneegewirbel konnte sie nur ein paar Meter weit sehen. Schon jetzt biss die Kälte in ihre ungeschützten Wangen. Wenn dieser Sturm hier nachgelassen hatte, wie war er dann erst vorher gewesen?
Craig bückte sich in das Loch, um die anderen zu rufen, richtete sich dann wieder auf und sagte: »Wir müssen uns beeilen. Wenn der Sturm sich tatsächlich legt, haben wir weniger Schutz.«
Sie warteten auf die nächste Gruppe – die Biologen. Es dauerte nicht lange und schon rollten drei Gestalten aus dem Luftschacht. Wieder bückte sich Craig.
Auf einmal spürte Amanda, wie ihre Nackenhaare zu vibrieren anfingen. Da sie den Sturm und das Geplapper um sie herum nicht hörte, merkte sie es als Erste. Sie fuhr herum.
Sonar …
»Stopp!«, rief sie. »Grendel …!«
Alle erschraken und blickten hektisch um sich.
Craig war noch am Luftschacht und suchte in den Taschen seines Parkas nach einem Molotow. Amanda sah, wie seine Lippen sich bewegten »… Schreie im Schacht. Die Kreaturen greifen auch von unten an.«
Henry Ogden kämpfte ebenfalls mit einem Molotow, aber der Wind blies sein Feuerzeug immer wieder aus. »… eine koordinierte Attacke. Sie benutzen ein Sonar, um miteinander zu kommunizieren.«
Amanda starrte in den Whiteout hinaus. Der perfekte Hinterhalt.
Aus dem tiefen Schnee krochen schattenhafte Gestalten auf sie zu, riesige Phantome aus dem Herzen des Sturms.
Endlich bekam Henry den ölgetränkten Lappen zum Brennen und warf seine Flasche nach draußen, den herannahenden Tieren entgegen. Sie segelte durch den Schnee, landete in einer Schneewehe und verglühte jämmerlich. Unbeeindruckt krochen die Bestien weiter auf sie zu.
Amanda bemerkte eine Bewegung ganz rechts, um einen anderen Eishügel herum. Noch ein Grendel … und noch einer.
Sie kamen von allen Seiten!
Jetzt trat Craig vor, ebenfalls einen brennenden Molotow in der erhobenen Hand.
»Werfen Sie ihn nicht direkt in den Schnee!«, warnte Amanda. »Er ist frisch und nass.«
Craig nickte. Dann schleuderte er die brennende Flasche in hohem Bogen durch den wirbelnden Schnee und traf die schmale Kante eines Presseisrückens. Flammen explodierten über den Pfad der größten Grendelgruppe.
Die Bestien zuckten zurück und blieben stehen.
Lauft weg! , beschwor Amanda sie.
Als Antwort spürte sie den Sonar stärker werden, ein frustriertes Grendelbrüllen. Hier draußen im Freien ließen sie sich von dem ganzen Feuerspektakel viel weniger beeindrucken.
Craig wandte sich ihr und den anderen zu und hob den Arm. »Zurück in den Luftschacht!«
Amanda wirbelte herum und sah gerade noch Bane aus dem Schacht kommen, knurrend und bellend, ein echter Wolf. Aber Jenny hielt ihren Hund fest und versuchte ihn daran zu hindern, auf die Grendel zuzulaufen.
Um sie herum wurde geschrien und gerufen, doch Amanda verstand natürlich nichts davon. Die Leute waren viel zu panisch, um daran zu denken, dass sie von ihren Lippen ablesen musste. Warum tauchte keiner hinunter in den Schacht?
Schlagartig wurde ihr die

Weitere Kostenlose Bücher