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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sah sie viel sagend an. Es war wirklich höchste Zeit. Sie arbeiteten schneller.
Als das Boot frei war, warf Amanda die Axt hinein und half vom Bug aus beim Schieben. »Drei Meter zurück, dann kann ich das Segel hissen.«
Alle legten sich ins Zeug, aber das Boot war verdammt schwer und wollte sich nicht von der Stelle rühren. Sie würden es niemals rechtzeitig schaffen.
»Kommt schon!«, murmelte Craig von Steuerbord.
Dann war das Boot auf einmal frei. Es hatte nicht am Gewicht gelegen, sondern die Kufen waren am Boden festgefroren gewesen. So rasch sie konnten, beförderten sie es aus der Nische, hinaus in den stärkeren Wind.
»Alles an Bord, möglichst nach vorn!«, rief Amanda, während sie zum Heck lief. »Einer auf jeder Seite für das Gleichgewicht.«
Jenny und Craig kletterten hinein.
Vom Heck aus hakte Amanda mit geübten Handgriffen das Segel los. Wenige Augenblicke später fing sich die steife Brise im Segeltuch, dass sich das Segel blähte und ausbreitete.
Sofort schoss das Boot rückwärts los, weg von den Presseishügeln, getrieben vom Wind.
Jenny entdeckte die beiden Hover Cycles hinter dem Bug des Bootes. Sie fuhren direkt auf die Sno-Cat zu. Auf jedem Fahrzeug konnte sie zwei Gestalten ausmachen.
Leider hatten die Russen ihr Boot auch gesehen.
Schon wandten die Fahrzeuge sich in ihre Richtung.
»Verdammt!«, fluchte Craig auf der anderen Seite.
Die beiden Beifahrer schossen auf sie, das Eis um das Boot herum spritzte hoch empor. Ein paar Kugeln durchschlugen das Segel, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten.
»Legt euch hin! Köpfe runter!«, rief Amanda vom Bug.
Jenny hatte sich bereits auf den Boden geworfen, aber Craig duckte sich.
Über ihnen schwang der Mast herum, mit einer Geschwindigkeit, die einem den Schädel zertrümmert hätte. Kurz darauf folgte das Boot der Bewegung, schlidderte auf dem Eis und hob sich auf eine Kufe.
Jenny hielt die Luft an und war fast sicher, dass sie umkippen würden, doch dann landete das Boot ruckartig wieder auf dem Eis. Die Segel knallten, als hätten sie die Schallgrenze durchbrochen – und dann waren sie unterwegs.
Der Wind sauste an ihnen vorbei. Vorsichtig wagte Jenny einen Blick nach vorn und zurück. Jetzt, da das Boot richtig gewendet war, rasten sie den HovercraftFahrzeugen mühelos davon, und ihr Tempo nahm noch zu. Ihre Feinde fielen immer weiter zurück. Bei diesen Windverhältnissen kamen sie gegen ein Eisboot in voller Fahrt nicht an.
Jenny gestattete sich einen Funken Hoffnung, der sie von innen erwärmte.
Dann sah sie einen Feuerblitz, der von dem führenden Hover Cycle ausging.
Miniraketen!
       
    17:22 Uhr
    Matt rannte geduckt übers Eis, während ihm Kugeln um die Ohren pfiffen und vom Eis abprallten. Von seiner Wut getrieben, schlängelte er sich zwischen den umgekippten Fahrzeugen und Trümmern hindurch, suchte Schutz, wo er konnte, während sich die Reihe der russischen Soldaten entschlossen auf ihn zubewegte.
    Vor ihm blockierte der Krater im Eis den Weg. Er würde um ihn herumgehen müssen, wodurch er Zeit verlor, doch wenigstens war der Dampf, der von dem schartigen Loch aufstieg, am Rand deutlich dicker. Er ging auf die Windseite zu, wo der Nebel am dichtesten war. Aber was dann? Schließlich konnte er sich nicht ewig im Nebel verstecken. Er musste die Russen abschütteln, sie von seiner Spur abbringen.
    Eine Bewegung lenkte seinen Blick auf die offenen Eisfelder. Ein blaues geblähtes Segel schoss übers Eis – ein Eisboot, gejagt von zwei HovercraftMaschinen. Plötzlich gab es in der Nähe des Bootes eine heftige Explosion, die Eis und Wasser in die Höhe schleuderte. Im letzten Augenblick rettete sich das Boot mit einer raschen Wendung, aber ein Eishagel ging darauf nieder. Die Verfolger kamen immer näher.
    Eine Kugel bohrte sich neben Matts Ferse ins Eis. Er wich aus und widmete sich wieder seiner eigenen Notlage. Noch mehr Kugeln schlugen ein. Aber als er den Blick von dem Eisboot abwandte, erweckte etwas anderes seine Aufmerksamkeit.
    Vielleicht …
Er versuchte, die Entfernung abzuschätzen, dachte dann aber: Ach, was soll’s! Er wollte lieber bei dem Versuch sterben, sich selbst zu retten, als dass ihm die Russen einfach in den Kopf schossen.
    Er änderte seinen Kurs und rannte jetzt direkt auf die Einschlagstelle der Rakete zu, auf das dampfende Loch im Eis. So blieb er für die Russen deutlich zu sehen. Kugeln verfolgten ihn, nun schon viel näher an ihrem Ziel.
    Als er den Rand des Kraters erreichte, sprang er mit

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