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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ausgestreckten Armen hinein.
Überall im Wasser trieben Eisschollen und er musste beim Eintauchen höllisch aufpassen. Die Kälte drang ihm sofort durch Mark und Bein, eher ein Brennen als ein Frieren. Er kämpfte gegen den Impuls, sich wie ein Fötus dagegen zusammenzurollen. Seine Lungen protestierten, er keuchte und würgte.
Aber diesen Reflexen nachzugeben, wäre sein sicherer Tod gewesen.
Stattdessen spannte er die Brust an, ruderte mit den Beinen und zog sich mit den Armen unters Eis. Die Anstrengung half – ebenso wie sein dreilagiger GoretexParka. Er schwamm in den dunklen Ozean hinein.
Das Wasser war schwarz wie Tinte, aber er konzentrierte sich auf das Ziel, das er von der Oberfläche aus gesehen hatte. Sechzig Meter entfernt strahlte ein vages Sturmlicht in die Tiefen des Ozeans.
Es war der von Menschenhand erschaffene See, durch den vor einiger Zeit das russische U-Boot aufgetaucht war. Matt schwamm darauf zu, immer direkt unter dem Eis. Er kämpfte gegen die Kälte, gegen das Gewicht seiner Kleidung. Aber er musste es schaffen.
Nach seinem selbstmörderischen Sprung in den Eiskrater würden die Russen ihn für tot halten und die Jagd auf ihn beenden. Sobald er sein Ziel erreicht hatte, würde er aus der Polynja klettern und sich in den Presseishügeln eine Höhle suchen. In einer Innentasche des gestohlenen Parkas steckten ein Päckchen russischer Zigaretten und ein Feuerzeug. Irgendwie würde er ein Feuer anzünden und sich wärmen, bis die Russen sich endlich aus dem Staub machten.
Es war nicht der beste Plan … genau genommen hatte er so viele Schwachstellen, dass er sie lieber nicht aufzählte.
Aber alles war besser als ein Schuss in den Rücken.
Matt arbeitete sich weiter vor, immer in Richtung Licht. Nur noch ein bisschen …
Aber der Lichtstrahl, der ihm das Leben retten sollte, kam einfach nicht näher. Er kraulte und paddelte durchs Wasser und stieß sich von den gelegentlichen Eiskämmen ab, um schneller ins offene Wasser zu gelangen.
Seine Lungen schmerzten, Lichtpunkte schwirrten ihm vor den Augen. Seine Glieder zitterten vor Kälte.
Vielleicht war es doch eine Fehlentscheidung gewesen …
Matt wehrte sich gegen die aufsteigende Panik. Bei den Green Berets hatte er alle möglichen Trainings durchgemacht, auf jedem erdenklichen Terrain. Er stieß sich einfach weiter mit den Beinen vorwärts und zog mit den Armen. Solange sein Herz noch schlug, war er am Leben.
Plötzlich erwachte eine tiefere Angst in seinem Innern.
So war Tyler gestorben … ertrunken unter Eis.
Aber er schob den Gedanken beiseite und setzte sein entschlossenes Kraulen hin zum Licht hartnäckig fort. Doch Angst und Schuld ließen ihn nicht los.
Wie der Vater, so der Sohn.
Ein kleiner Strom von Luftblasen kam aus seinem Mund, als seine Lungen sich verkrampften. Der Lichtstrahl wurde schwächer.
Vielleicht habe ich genau das verdient … ich habe Tyler im Stich gelassen.
    Doch ein Teil seiner selbst weigerte sich, daran zu glauben. Seine Beine stießen weiter kräftig nach hinten. Er krallte sich zum Licht. Jetzt schien es näher zu sein. Eine endlose Zeit kämpfte er sich zu seiner Rettung voran – sowohl jetzt als auch in der Vergangenheit. Er würde nicht sterben. Er würde sich nicht von seiner Schuld umbringen lassen, nicht mehr, er würde nicht weiter diesen langsamen Tod sterben, wie er es in den letzten drei Jahren getan hatte.
    Matt stieß sich vor ins Licht und der Schwung trug ihn hinaus unter den See. Licht umströmte ihn.
Er würde leben.
Mit dem letzten bisschen Atem in der Lunge kroch er hinauf, zum Licht, zur Rettung. Eine zitternde, gefrorene Hand griff an die Oberfläche – und berührte klares Eis.
Die Oberfläche des Sees war während des Sturms zugefroren.
Der Auftrieb trug ihn nach oben und sein Kopf stieß gegen ein Dach aus Eis. Er tastete zur Seite und nach oben und schlug mit der Faust gegen das Eis. Es war dick, mindestens neun Zentimeter. Zu fest, um es von unten zu durchbrechen.
Er starrte hinauf zum Licht. Zu der Rettung, von der ihn nur neun Zentimeter trennten.
Wie der Vater … so der Sohn …
Verzweiflung bemächtigte sich seiner. Sein Blick senkte sich, folgte dem Licht in die eisigen Tiefen unter ihm.
Tief unten sah er eine Bewegung. Gestalten erschienen. Zuerst eine, dann noch eine … und noch eine. Groß, anmutig trotz ihrer Masse, perfekt an die höllische Umgebung angepasst. Die weißen Körper bewegten sich in Spiralen nach oben auf ihre Beute zu, die in der Falle saß, hin zum

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