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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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seinen Augen.
»Dad!«
Erschrocken wandte er sich zu ihr um. Sie trieb die Hunde weiter und kickte jetzt sogar mit einem Bein, um den Schlitten schneller zur Hütte gleiten zu lassen.
Als sie aus dem Wald heraus war und auf die offene, sonnenbeschienene Wiese kam, riss sie die Pistole aus dem Halfter und sprang von ihrem Fahrzeug, rennend, damit der Schwung sie nicht von den Beinen holte. So schnell sie ihre Füße trugen, rannte sie zu ihrem Vater. Hinter ihr rutschte der ungelenkte Schlitten über einen Felsen und kippte um. Sie achtete nicht auf das Krachen und Splittern, sondern blickte sich eilig um. Wo lauerte die Gefahr?
Dann stürzte sich die Gefahr auch schon auf sie. Eine große schwarze Gestalt raste aus dem Schatten der Veranda auf sie zu.
Wolf! , schrie ihr Instinkt, und schon hob sie die Pistole.
»Nein!«, erscholl es gebieterisch hinter ihr.
Ihre Augen veränderten ihren Fokus, und die dunkle Gestalt verwandelte sich in etwas Vertrautes.
»Bane!«, rief sie erleichtert.
Sie senkte die Waffe, ging auf die Knie, ließ den Überschwang über sich ergehen und lieferte sich den Liebkosungen der warmen Zunge aus. Nachdem sie ordentlich voll gesabbert war, drehte sie sich um. Zehn Meter entfernt standen zwei Männer am Waldrand. Neben ihnen knabberte ein Pferd die Blätter von einem niedrig hängenden Erlenzweig.
Von der Tür her sagte ihr Vater barsch und ärgerlich: »Ich hab dem Mistkerl gesagt, er soll machen, dass er wegkommt. Er ist hier nicht willkommen.« Zur Bekräftigung hob er die Flinte.
Jenny starrte zu ihrem Exmann hinüber. Matthew Pike lächelte sie mit seinen weißen Zähnen an, aber eine Spur von Nervosität war deutlich zu erkennen. Sie warf einen Blick zurück auf den kaputten Schlitten und schaute dann wieder zu ihrem Vater.
Langsam erhob sie sich. »Na los, erschieß ihn ruhig.«
      
    11:54 Uhr
    Matthew wusste zwar, dass seine Exfrau nur Dampf abließ, blieb aber sicherheitshalber trotzdem am Waldrand stehen. Einen ausgedehnten Atemzug lang starrten die beiden sich an. Dann schüttelte Jenny ungeduldig den Kopf, ging zu ihrem Vater hinüber und sagte sanft, aber bestimmt auf Inuktitut: »Papa, du solltest es besser wissen, als einfach so in die Luft zu feuern. Selbst hier draußen.«
    Matt betrachtete sie, unfähig, seinen Blick abzuwenden. Da ihre Mutter eine FranzösischKanadierin gewesen war, war Jenny für eine Inuk sehr groß, fast einen Meter achtzig. Genau wie ihr Vater war sie gertenschlank. Ihre Haut hatte die Farbe von Milchkaffee, weich und anziehend, und sie hatte die ausdrucksvollsten Augen, die er je an einer Frau gesehen hatte. Sie konnten tanzen, Funken versprühen und glühen. In diese Augen hatte er sich damals als Erstes verliebt.
    Jetzt, drei Jahre nach ihrer Scheidung, starrten sie ihn noch immer in nackter Wut an … und etwas Tieferem, Schmerzlicherem. »Was hast du hier zu suchen, Matt?«
    D a er nicht schnell genug die richtigen Worte fand, antwortete Craig an seiner Stelle: »Es tut uns Leid, Sie zu stören, Ma’am. Aber es gab einen Flugzeugabsturz.« Zur Verdeutlichung fasste er an den frischen Verband, den Matt um seine Kopfwunde gewickelt hatte. »Wir sind vor zwei Tagen von dort aufgebrochen. Matt hat mich gerettet.«
    Jennys Augen wanderten wieder zu Matt.
»Es war Brent Cummings Maschine«, fügte Matt hinzu, als er endlich die Sprache wiedergefunden hatte. Er hielt inne, während Jennys Gesicht hart wurde. Brent war nicht da, und Matt beantwortete die Frage, die er in ihren Augen las. »Er ist tot.«
»O mein Gott …!« Sie fasste sich mit der Hand an die Stirn, und ihre Schultern sackten herab. »Cheryl … was soll ich ihr nur sagen?«
Zögernd kam Matt näher und zog Mariah am Zügel hinter sich her. »Du sagst ihr, dass es ein Unfall war.«
Der verlorene Ausdruck in ihren Augen verhärtete sich wieder. »Was meinst du damit?«
»Das ist eine lange Geschichte.« Matt sah zu dem Rauch empor, der aus dem Schornstein aufstieg. Vor zehn Jahren hatte er beim Bau der Hütte geholfen. Sie war aus ungeschälten Stämmen errichtet und hatte nach traditioneller Bauweise ein Dach aus Grassoden. Hinten gab es sogar ein kleines Lagyaq , ein Lagerhäuschen für Fleisch. Um das Hauptgebäude besser beheizbar zu machen, hatte er die Hütte mit einem Propantank und Fenstern aus Dreifachglas modernisiert.
Während er so dastand, legten sich alte Erinnerungen über die Gegenwart. So viele glückliche Tage hatte er hier verbracht … und einen grässlichen

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