Mission Arktis
nachdem er die Zeitungsredaktion in Seattle verlassen hatte, und endete mit dem Absturz des Flugzeugs.
»Sabotage?«, fragte Jenny. Sie kannte Brent genauso gut wie Matt. Wenn es mit der Maschine ein Problem gegeben hatte, musste es dafür einen anderen Grund gegeben haben als Unachtsamkeit oder einfaches Maschinenversagen. Schließlich war es Brent Cummings Flugzeug.
Matt nickte. »Ich hatte gleich den Verdacht. Dann ist dieses zweite Flugzeug aufgetaucht.« Er gab ihr alle Erkennungszeichen der Maschine, obwohl er vermutete, dass sie entweder gestohlen oder die Zeichen gefälscht waren, was er Jenny auch mitteilte. »Während das Flugzeug über uns kreiste, sind zwei Männer mit SchneeChoppern und Gewehren abgesprungen. Sie wollten dafür sorgen, dass niemand zurückblieb, der irgendwas erzählen konnte, so viel ist klar.«
Jenny runzelte die Stirn. Sie warf einen kurzen Blick auf Craig, aber der Reporter rührte gerade sehr konzentriert Zucker in seinen Kaffee. »Was ist dann passiert?«
Matt schilderte das Schicksal der beiden Killer so unspektakulär wie möglich. Jenny breitete eine topographische Karte der Gegend vor ihnen aus, und Matt markierte darauf die Absturzstelle und den ungefähren Ort, wo man die Leichen der Männer finden würde.
»Dafür muss ich mit Fairbanks telefonieren«, sagte Jenny, als Matt fertig war.
»Und ich muss Kontakt mit meiner Zeitung aufnehmen«, fügte Craig hinzu, den Jennys starker Kaffee ein wenig munterer gemacht hatte. »Die fragen sich bestimmt schon, was los ist. Ich sollte sie auf den neuesten Stand bringen, sobald ich Prudhoe Bay erreiche.«
Jenny stand auf und klappte ihren Notizblock zu. »Das Satellitentelefon ist da drüben«, erklärte sie und deutete mit dem Block zu einem Schreibtisch. »Machen Sie schnell, ich muss mein Büro anrufen.«
Craig nahm seine Kaffeetasse mit. »Wie funktioniert das denn?«
»Wählen Sie einfach wie bei einem normalen Telefon. Wegen der Sonnenstürme in letzter Zeit haben Sie vielleicht ein bisschen mehr Statik, die bringen nämlich zurzeit mal wieder alles durcheinander.«
Mit einem Nicken setzte sich Craig an den Schreibtisch und nahm den Hörer ab.
Jenny trat an den Kamin. »Was hältst du von der Geschichte?«, fragte sie Matt.
Er stellte sich zu ihr und stützte sich mit einer Hand auf den Kaminsims. »Jemand will ganz eindeutig die Presse von der Driftstation fern halten.«
»Um etwas zu vertuschen?«
»Keine Ahnung.«
Im Hintergrund sprach Craig ins Telefon. »Sandra, hier ist Teague. Bitte gib mir mal den Chef.« Eine Pause. »Es ist mir gleich, wenn er in einem Meeting ist. Ich hab Neuigkeiten, die nicht warten können.«
Vermutlich hatte der Reporter jetzt schon mehr Material für eine Geschichte, als er es in Seattle je erwartet hatte.
Jenny wandte Craig den Rücken zu und senkte die Stimme. »Weiß der Typ womöglich mehr, als er uns sagt?«
Nachdenklich blickte Matt zu dem Reporter hinüber. »Das bezweifle ich. Ich glaube, er ist nur hier gelandet, weil er Pech hatte.«
»Und diese Männer … bist du sicher, dass sie Militärs waren?«
»Zumindest hatten sie eine militärische Ausbildung.« Matt spürte die Spannung, die sich in Jenny aufbaute. Sie vermied es, ihn anzusehen, ihre Worte waren auf das Nötigste beschränkt. Sie erledigte ihren Job, aber seine Anwesenheit machte sie nervös.
Natürlich konnte er ihr keinen Vorwurf daraus machen, er hatte es nicht besser verdient. Trotzdem wollte er dieses gezwungene Gespräch gerne anders führen. Er hätte ihr gern gesagt, dass er über zwei Jahre keinen Alkohol mehr angefasst hatte. Aber würde sie das überhaupt noch interessieren? Spielte es überhaupt noch eine Rolle? Der Schaden ließ sich ohnehin nicht mehr rückgängig machen.
Er betrachtete das Bild von Tyler, das als einziges in einem Rahmen auf dem Kaminsims stand: lächelnd, flachshaarig, einen Welpen im Arm. Bane, der damals gerade mal acht Wochen alt gewesen war. Matts Herz zog sich zusammen vor Freude und Kummer und er ließ die Gefühle zu. Schon lange hatte er den Versuch aufgegeben, sie zu ertränken. Der Schmerz war noch da … und in vielerlei Hinsicht war das ganz gut so.
»Ist dir sonst irgendwas aufgefallen?«, fragte Jenny.
Er holte tief Luft, um den Schmerz aus seiner Stimme herauszuhalten, und trat einen Schritt vom Kamin weg. »Ich weiß nicht.« Nachdenklich rieb er sich die Stirn. »Die beiden Killer könnten Ausländer gewesen sein.«
»Wie kommst du darauf?«
»Solange sie in Hörweite waren,
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