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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Verbindungen zur Außenwelt – abgesehen von der Polar Sentinel.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Bratt.
»Wir müssen die Schnauze über Wasser kriegen«, antwortete Perry und hob die Stimme. »Commander, beordern Sie das Boot zurück zur russischen Eisstation! Während wir versuchen, die Zivilpersonen zu evakuieren, werden wir einen Bericht über die Situation senden. Aber die Eisstation ist ganz sicher das nächste Ziel der Russen.«
»Aye, Sir.«
Bratt begann mit gedämpfter Stimme Befehle an die Tauchcrew auszugeben. Helmsman und Planesman – also Rudergänger und Tiefenrudergänger – trimmten das Boot und wendeten. Leise glitt das U-Boot von dannen.
Noch immer hallten Explosionen durchs Eis. Der Lärm half ihnen bei der Flucht, obwohl sie sich auch in Totenstille hätten davonmachen können. Mit dem neuesten Antriebssystem und einer dickeren, akustischen Isolierung und Antiortungsbeschichtung war die Sentinel für die meisten Erkennungsmethoden so gut wie unsichtbar. Ohne ein Zeichen, dass die Drakon etwas von ihr bemerkt hatte, schlüpfte sie davon.
Noch immer beobachtete Perry den Bildschirm. Die Lichtsäule verschwand und schließlich herrschte wieder einförmige Dunkelheit.
Von der Tauchstation rief Bratt ihn zu sich. »Geschätzte Ankunftszeit bei der russischen Basis in zweiunddreißig Minuten.«
Perry nickte und sah sich auf der Brücke um. Überall blickten ihm grimmige, wütende Gesichter entgegen. Sie liefen vor einer Auseinandersetzung weg, denn sie konnten diesen Kampf nicht gewinnen. Nur mit der Polar Sentinel gab es eine Möglichkeit, die Station zu evakuieren.
Doch wie er so auf der Kontrollbrücke stand, durchfuhr ihn plötzlich eine überwältigende Angst, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Amanda … Sie war gestern zur Eisstation aufgebrochen, um irgendeinen Disput zwischen den Geologen und Biologen zu schlichten, aber sie hätte heute Morgen zur Omega zurückkehren sollen. Ob sie schon da war? Oder noch in der Eisstation?
Bratt trat zu ihm. »Die Russen werden nicht lange brauchen, um Omega stillzulegen, vor allem wenn man daran denkt, wie wenig Verteidigung dort ist. Danach werden sie zusehen, dass sie zu ihrer Eisstation kommen.«
Sein zweiter Offizier hatte Recht. Das Zeitfenster, in dem sie die Zivilpersonen evakuieren konnten, war äußerst knapp bemessen. Perry räusperte sich. »Commander, stellen Sie ein Einsatzteam zusammen. Unter Ihrer Führung. Die Männer sollen sich fertig machen zum Aussteigen, sobald wir auftauchen. Wir müssen die Leute so schnell wie möglich aus der Station holen.«
»Alles klar, Captain. Haben Sie schon einen Zeitplan für die Evakuierung?«
Perry ließ sich die Frage durch den Kopf gehen, überschlug die Geschwindigkeit des anderen U-Boots und die magere Verteidigung der Omega. Er brauchte so viel Zeit wie möglich, aber er konnte nicht riskieren, dass sein Schiff an der Oberfläche überrascht wurde.
»Fünfzehn Minuten«, antwortete er schließlich. »Ich möchte, dass wir in genau fünfzehn Minuten wieder tauchen.«
»Das ist nicht viel Zeit.«
»Es ist mir gleich, wenn Sie die Leute nackt unter der Dusche hervorzerren müssen. Sie sollen nur machen, dass sie in die Sentinel kommen. Halten Sie sich nicht mit Ausrüstung, Vorräten oder sonst was auf. Bringen Sie einfach nur alle Menschen an Bord.«
»Wird erledigt«, antwortete Bratt und wandte sich abrupt ab, während er schon begann, Befehle zu rufen.
Gedankenverloren sah Perry ihm nach. Überall auf der Brücke beschäftigten sich die Männer an ihren Stationen. Allein mit seinen Gedanken wuchs seine Sorge um Amanda. Wo war sie?
    10:44 Uhr
     
    Eisstation Grendel
    T ief unten im Kriechkeller der Station folgte Amanda Connor MacFerrans breitem Rücken. Nachdem sie den Transfer des Reporters und seiner Gruppe zur Station arrangiert hatte, wusste Amanda mit ihrer nervösen Energie nichts anzufangen. Natürlich war ihr bewusst, dass sie gegen die Absicht der von der Navy erlassenen Schweigepflicht verstieß, indem sie die Leute herkommen ließ – wenn nicht sogar gegen den Inhalt der Verordnung. Nichts von der Entdeckung auf Ebene vier sollte an die Öffentlichkeit dringen – aber das bedeutete nicht, dass sie die Leute, die bereits hier waren, nicht informieren durfte. Der Sheriff, der Reporter und die anderen … solange sie in der Station waren, standen sie ebenfalls unter Schweigepflicht. Trotzdem wusste Amanda, dass sie auf sprichwörtlich dünnem Eis agierte. Greg … Captain

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