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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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die fliehende Sno-Cat gerichtet. Endlich wandte der NavySoldat sich um und rannte auf das Fahrzeug zu. Aber als er nur noch ein paar Schritte entfernt war, stolperte er, rutschte auf dem rechten Bein aus, fiel aufs Eis und schlidderte noch ein Stück weiter, hinter sich eine rote Spur zurücklassend.
»Fernandez!« Der andere Mann sprang aus der Kabine, rannte zu seinem Partner, packte ihn am Kragen und schleifte ihn zur Sno-Cat.
Der Fahrer verlangsamte das Tempo, sodass die beiden das Fahrzeug einholen konnten.
Inzwischen rollte sich Jenny auf den Rücksitz und half, den Verletzten zu packen und ins Fahrzeug zu ziehen. Als beide Männer drin waren, schrie Fernandez den Fahrer an: »Verpass diesem Stück Scheiße einen Arschtritt!« Allem Anschein nach war er weniger erschrocken als wütend, dass man auf ihn geschossen hatte. Er hieb mit der Faust auf den Sitz ein.
Doch der andere Mann drückte mit beiden behandschuhten Händen auf den Oberschenkel seines Kumpels.
Zwischen seinen Fingern quoll Blut hervor.
Die Sno-Cat ratterte übers Eis. Jenny starrte nach vorn. Das Fahrzeug vor ihnen war längst im Eisnebel verschwunden. Wenn ihnen doch nur dasselbe gelingen würde …
Noch immer plärrte Rockabilly aus den Lautsprechern. Der Schnee knirschte. Dann ein schrilles Pfeifen, das alle anderen Geräusche übertönte.
»Scheiße!«, fluchte der Fahrer.
Die Explosion vor ihnen schleuderte einen Hagel von Eisbrocken auf das Schneemobil und überzog die Windschutzscheibe mit einem Spinnennetz aus Rissen. Für einen Augenblick waren alle blind.
Instinktiv riss der Fahrer das Steuer herum, das vorderlastige Schneemobil kippte mit einer Raupe in die Luft und geriet ins Schlingern. Durch den Rauch sah Jenny, was der Fahrer zu vermeiden versucht hatte. Im Eis klaffte ein Loch. Drei Meter weiter unten wogten Wasser und Eisschlamm, Dampf stieg von den Rändern auf.
Immer näher schlidderte die Sno-Cat an die tödliche Grube heran, torkelnd, eine Raupe in der Luft. Jenny war sicher, dass sie den Absturz nicht mehr verhindern konnten. Doch der Fahrer kämpfte weiter mit dem Steuer.
Alle hielten die Luft an.
Wie durch ein Wunder blieb das störrische Fahrzeug direkt am ausgefransten Rand des Lochs stehen. Der Fahrer fluchte vor sich hin, halb vor Erleichterung, halb in unterdrückter Panik.
Die Sno-Cat kippte auf beide Raupen zurück, so heftig, dass Jenny sich fast auf die Zunge gebissen hätte.
Ein lautes Krachen ertönte. Doch dann legte sich eine kalte Hand um ihr Herz.
»Raus hier!«, stieß sie hervor und packte den Türgriff – aber es war zu spät.
Wie bei einem kalbenden Gletscher an der Küste brach ein Teil des Eises unter ihnen weg. Die Sno-Cat folgte, unter lautem Rockabilly-Geplärr, und kippte kopfüber in den eisigen Ozean.
      
    10:38 Uhr
    USS Polar Sentinel
    Perry stand auf der Kontrollbrücke. Die ganze Crew hielt den Atem an. Alle Augen fixierten die Monitore und Anzeigegeräte. Auch Perry lehnte an einem Bildschirm, eine digitale Übertragung von einer der externen Kameras. In achthundert Metern Entfernung trieb der Schatten der Drakon, mitten in einer Lichtsäule, die durch eine offene Polynja hereinfiel. Nichts an dem feindlichen U-Boot wies darauf hin, dass es den kleineren Schatten, der ihn begleitete, auch nur ahnte.
    »Captain«, meldete sich die flüsternde Stimme von Commander Bratt von der Feuerleitstelle. Er hatte einen Kopfhörer aufgesetzt. »Wir empfangen Gewehrfeuer auf den Hydrophonen.«
    »Verdammt!«, grummelte Perry und ballte unwillkürlich die Faust.
Bratt suchte Blickkontakt. »Befehle?«
Seit dem ersten Sonarkontakt war die Polar Sentinel dem AkulaU-Boot gefolgt, leise und schnell. Ohne Waffen hatten sie keine Möglichkeit, sich zu verteidigen oder einen Angriff auf das größere und schwer bewaffnete Schiff zu starten. Und ohne aufzutauchen konnten sie die Driftstation nicht warnen. Also spielten sie Gespenst.
»Ich stelle einen Raketenabschuss fest!«, zischte der Sonaroffizier.
Auf dem Bildschirm brach mit einem hellen Blitz plötzlich ein Stück des Eisdachs ab und versank, als hätte oben ein Meteor eingeschlagen. Um den durchs Wasser dröhnenden Knall zu hören, brauchten sie die Hydrophone nicht.
Ein Augenblick bestürzter Stille folgte.
»Ich glaube, das war die Satellitenhütte«, flüsterte Bratt, einen Finger auf einer Vektorenkarte von Omega.
Sie isolieren die Station , dachte Perry. Die Satellitensender und -empfänger der Station waren ihre einzigen

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