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Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Titel: Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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die ersten zehn mit langen, gleichmäßigen Zügen. Die nächsten zwölf waren schon härter. Der 26. Klimmzug war absolut mörderisch, die Schmerzen schossen ihm durch den Bizeps beider Arme, sein Kreuz pochte. Verbissen zog er sich erneut hoch, die Schmerzen fuhren durch die Schultern. Aber er schaffte es. Dann noch einmal, wobei er vor Schmerzen fast laut aufgeschrien hätte. Und noch immer hing er mit den Füßen über dem Boden und nahm den 29. Klimmzug in Angriff. Aber der war zu viel. Es fehlte ihm an Kraft in den Armen und Fingern, er schaffte es nicht mehr, das Kinn über die Stange zu bringen. Er glitt ins Gras. »Scheiße!«, brüllte er.
    »Wie bitte?«, rief Anne aus der Hintertür. »Ich hab nicht ganz verstanden.«
    Mack sah auf. »So ein Scheiß«, stöhnte er.
    »Ja, dachte doch, so was gehört zu haben. Ich war mir nur nicht ganz sicher.«
    Sie brachte ihm ein großes Glas Wasser. »Ich verstehe nur nicht, warum du dich auf einen Kampfeinsatz vorbereitest«, sagte sie. »Du bist jetzt zu Hause, du musst nicht mehr zurück.«
    »Fitness – das ist einfach eine schlechte Angewohnheit«, grinste er. »Das kann man nicht einfach so aufgeben.«
    »Ich weiß. Aber es gibt Fitness und Fitness. Die eine hat damit zu tun, dass man sich wohl fühlt und gesund ist. Die andere ist das, was Leute machen, bevor sie einen Eisbären mit bloßen Händen erwürgen wollen.«
    »Das ist meine Art von Fitness«, sagte Mack. »Du hast nicht zufällig ein paar Eisbären in der Gegend gesehen?«
    Anne lachte, wie sie es, nun ja, fast immer tat. Bewundernd sah sie ihn an. Er war wirklich ein ganz unglaubliches Exemplar von Mann. 33 Jahre alt, groß, ohne ein Gramm Fett zu viel, breite Schultern, und mit einem Charme, der sogar das steinerne Herz eines Verkehrspolizisten erweichen konnte. Allerdings vermutete sogar Anne, dass gewisse Terroristen aus dem Nahen Osten dieser Einschätzung nicht ganz zustimmen dürften.
    »Zum Abendessen gibt’s Fischauflauf mit der zweiten Hälfte von dem Barsch und ein paar Muscheln, die ich bei Hank gekauft habe.«
    »Und viel Käse in die Soße«, sagte Mack. »Dazu warmes Weißbrot und Folienkartoffeln. Genau wie ich es mag.«
    »Noch was?«
    »Ein hübsches kaltes Bier. Dann geh ich glücklich ins Bett. Wenn du mich lässt.«
    »Ja, bitte«, kam es von ihr, und damit eilte sie so beschwingt ins Haus zurück, wie er sie seit seiner Rückkehr nicht mehr erlebt hatte.
    Er kippte das Glas Wasser und starrte auf die Stange, die ihn besiegt hatte. Vorläufig. »Scheißding«, sagte er. »Morgen schaff ich dich.«
    Er zog sein Superhandy heraus und rief Harry an, um sich zu vergewissern, dass das Geld überwiesen wurde.
    »Alles erledigt, Mack«, antwortete er. »Das Geld ist unterwegs. Eine Million an die Klinik.«
    »Du bist ein gottverdammter Held, Harry«, erwiderte er. »Sie fliegen am Dienstagabend.«
    »Ja. Ich habe es eben überprüft. Boston – Genf. American Airlines, 21.30 Uhr. Morgen früh hab ich die Tickets, Hin- und Rückflug, Business Class. Willst du sie holen? Dann können wir kurz plaudern.«
    »Ich werde um elf Uhr da sein, sechs Glasen. Dann können wir auf der Vormittagswache Kaffee trinken.« Er hörte Harry Remson noch kichern, bevor er auflegte.
    Mack streckte die Arme und beschloss, dass er sich genug erholt hatte. Er trat durch die Seitentür in die Garage und ging zu dem kleinen Lagerplatz links vom Buick. Dort stand die Kiste, die er von Coronado nach Maine hatte schicken lassen. Ursprünglich hatte er sie schon letzte Woche auspacken wollen, schließlich befanden sich darin Sachen, die er ins Haus schaffen wollte – Bücher, Erinnerungsstücke und natürlich seine Uniformen, die nun im Schlafzimmerschrank hängen würden, bis er starb. Daneben gab es noch ein paar Dinge, von denen Anne nichts wissen sollte – zumindest nicht jetzt.
    Er holte die Bücher und Uniformen heraus und legte sie auf die Motorhaube des Buick. Dann beugte er sich tief hinein und brachte seine SEAL-Taucherbrille zum Vorschein, die ursprünglich leuchtend rot, nun aber stumpf metallgrau lackiert war und nicht einen Lichtschimmer reflektierte. Jeder SEAL hatte eine solche Maske.
    Dann seinen Taucheranzug, hochmoderne Unterwasser-Kleidung, leicht, aber unglaublich warm und mit Isolierschichten aus Kunststoff und Neoprenlaminat versehen. Die Farbe war schwarz, dazu eine Kopfhaube, die an Nacken, Stirn und Kinn
eng anlag. An den Oberschenkeln des Anzugs waren vier Druckknöpfe für Macks

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