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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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was für Sie keine Rolle spielt. In der Beschreibung ist man sich aber einig. Groß, Vollbart, möglicherweise gefährlich, so wie alle Attentäter.«
    »Okay«, erwiderte Marcel. »Wir sind bereit, wenn er an Land kommt. Den Trawler sollten wir ja kaum verfehlen.«
    Raymond hatte die Geschwindigkeit des Wagens entgegen jeglicher Erwartung doch noch verringern können und fuhr nun über die Hauptstraße von Val André, um einen unauffälligen Parkplatz zu suchen. Er steuerte eine Nebenstraße an, in der niemand zu sehen war. Die beiden Männer rammten neue Magazine in ihre Pistolen, steckten sie in die Schulterholster unter ihren Jacken und machten sich auf den Weg zum Strand.
    Dort war allerdings von einem Trawler weit und breit nichts zu sehen – nur ein leeres Meer, sah man von einem winzigen Schlauchboot weit draußen ab, in dem ein Typ saß, der anscheinend angelte. Es lag an dem verständlichen, aber dennoch ärgerlichen Verhalten des Küstenwachbootes P720 , das bislang nicht nach Cherbourg gemeldet hatte, dass es soeben im hellen Tageslicht einen 70-Tonnen-Trawler verloren hatte. Es hatte mittlerweile die Landspitze umrundet, auf die Mack Bedford sie so hilfsbereit hingewiesen hatte, und nun nahezu ungehinderte Sicht über fünf Seemeilen in jede Richtung. Kein Trawler. C’est impossible!, rief der Kapitän.
    »Monsieur Capitaine, ich kann mir nur vorstellen, dass er nach Nordosten abgedreht ist, an der Küste entlangfährt und Cap Frehel ansteuert und wir ihn im Nebel irgendwie übersehen haben.« Insgeheim fürchtete Lieutenant Cartier, dass man ihn dafür feuern konnte. Er war sogar noch ratloser als der Kapitän, schließlich hatte er fünf Minuten lang die Eagle eindeutig elektronisch erfasst. Dann hatte er sich nur kurz abgewendet, hatte sich mit einem Maat unterhalten und war nach unten gegangen, um den Kapitän zu sprechen, und als er zurückkehrte, war der Trawler verschwunden. Zumindest so gut wie. Denn die Eagle hatte zu diesem Zeitpunkt tiefer im Wasser gelegen, was aufgrund der sechs Seemeilen Entfernung aber unmöglich exakt zu bestimmen gewesen war. Und dann trafen sie an der Stelle ein, wo sie die Eagle zum letzten Mal erfasst hatten, und von dem Boot war nichts mehr zu sehen gewesen.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig«, stimmte der Kapitän mit ein. »Rudergänger, wenden, Steuerkurs null-vier-null. Die Küste zurück. Volle Kraft voraus.«
    »Soll ich Meldung erstatten, Monsieur Capitaine , dem Hauptquartier erklären, was passiert ist?«
    »Lieutenant Cartier, sind Sie vollkommen verrückt geworden? Brennen Sie darauf, dem Admiral zu erklären, dass wir uns gerade als das inkompetenteste Boot erwiesen haben, seitdem Villeneuve bei Trafalgar eins über die Rübe bekommen hat? Auf Ihre Station, Lieutenant, und finden Sie diesen Scheiß-Trawler !«
    »Jawohl, Monsieur Capitaine .«
    Zwei Minuten später sahen Marcel und Raymond das Küstenwachboot hinter der Landspitze auftauchen und durch die Bucht pflügen. Es war etwa eine Seemeile weit draußen, in der klaren Morgenluft aber war das Dröhnen der Maschinen deutlich zu hören.
    »Was zum Teufel ist da los?«, fragte Raymond. »Das ist die Küstenwache, nicht der Trawler. Sind wir hier am falschen Ort?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Marcel. »Unsere Anweisungen sind ganz klar. Wir sollen hier auf den Trawler warten, den Attentäter aufspüren und ihn als gefährlichen Kriminellen und als Bedrohung für die innere Sicherheit Frankreichs ausschalten.«
    Also lehnten sie sich an die Strandmauer, starrten auf die Bucht von Saint-Brieuc hinaus und warteten, dass sich Pierre mit neuen Instruktionen bei ihnen meldete. Aber nichts geschah. Denn weder die Küstenwache noch das Polizeihauptquartier in Rennes wussten, was vorgefallen war.
    Und der arme Lieutenant Cartier suchte das Meer nach einem Schiff ab, das nicht mehr existierte. Mack Bedford angelte weiter, bis das Küstenwachboot an ihm vorbei war. Kurz winkte er ihnen hinterher, als sie ihn passierten, band dann das schwere Fernglas an die Angelleine und warf die Rute über Bord. Daraufhin veränderte er sein Aussehen, machte sich wieder zu Gunther Marc Roche aus der Rue de Bâle 18, Genf. Er wendete das Schlauchboot und ließ es mit sechs Knoten langsam durch die ruhigen Gewässer gleiten, sodass er in 20 Minuten am zwei Seemeilen entfernten Strand von Val André sein sollte.
    Vom Küstenwachboot P720 lag in Saint-Malo noch immer keine Meldung vor. Pierre Savary hörte nichts. Die beiden

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