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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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verwegenen deutschen Akzent, bei dem er sich wie ein Bauer aus dem Punjab anhörte: »Sehen Sie diesen Peugeot da? Ich geb Ihnen 20 000 Euro, in bar. Wenn Sie in 60 Sekunden hier unten sind.«
    »Verschwinden Sie. Ich liege mit meiner Frau im Bett. Sie müssen pervers sein! Ich ruf die Polizei.«
    Er knallte das Fenster zu. Mack wartete, den Blick zum Fenster gerichtet, das plötzlich wieder aufflog.
    »Wie viel?«, schrie Monsieur Laporte.
    »20 000.«
    »Ich komme.«
    Eine Minute später schloss der Tankstellenbesitzer die Eingangstür auf. »Sie wollen den Wagen sofort?«
    »Auf der Stelle«, sagte Mack, wühlte in seiner Tasche und holte sieben Packen mit Euro-Scheinen heraus. »Wie viele Kilometer hat er drauf?«
    »Elftausend. Ein guter Wagen. Hat einem aus dem Ort gehört. Ich hab ihn selbst gewartet.«
    »Ich zahle Ihnen so viel, damit Sie mir sofort die Papiere fertigmachen und ich in zehn Minuten wieder verschwinden kann. Also kommen Sie in die Gänge.«
    Monsieur Laporte kam in die Gänge. Er holte ein Formular und sagte, er müsse Macks Pass sehen – »zur Identifizierung, n’est ce pas? «
    Mack legte seinen scharlachroten, auf Gunther Marc Roche ausgestellten Schweizer Pass mit dem in Portland aufgenommenen Foto vor. Es war auf das Dokument laminiert, auf der rechten Seite des Gesichts prangte wie bei allen Schweizer Pässen als Hologramm ein kleines weißes Kreuz.
    Der Franzose notierte alles sorgfältig – »Passnummer 947274902 … Rue de Bâle 18, Genf – ich muss auch Ihren Führerschein sehen, wenn Sie hier in Frankreich fahren wollen.«
    Mack reichte ihm Gunther Marc Roches Führerschein, und Monsieur Laporte notierte auch diese Angaben samt Ausstellungsdatum – Juli 2008 – auf seinem Formular. Mack übergab daraufhin das Geld und unterschrieb das Dokument mit Gunther M. Roche . Monsieur Laporte setzte das Datum darunter und drückte den Stempel von Laporte-Auto darauf.
    »Sie verscheißern mich auch nicht?«, fragte Mack, nun auf Englisch.
    »Pardon, Monsieur?«
    »Bekomme ich eine Garantie?«
    »Bei Barzahlung wie in diesem Fall garantiere ich Ihnen persönlich, dass ich in einem Zeitraum von sechs Monaten alle Reparaturen kostenlos ausführen werde.«
    »Ein Jahr, Sie knickeriger kleiner Scheißer«, erwiderte Mack erneut auf Englisch, überzeugt, dass der Franzose nichts davon kapieren würde, wenn er noch nicht einmal verscheißern verstand. Jedenfalls ging es ihm besser, nachdem er es ausgesprochen hatte.
    »Gut, ein Jahr«, sagte Laporte, und Mack nahm davon Abstand, ihn gleich noch einmal einen knickerigen kleinen Scheißer zu nennen. Stattdessen klopfte er ihm auf den Rücken und sagte ihm, er solle die offiziellen Dokumente an seine Adresse in Genf weiterschicken, wenn sie von der Zulassungsstelle eintrafen. Sie gingen nach draußen, Monsieur Laporte wusch den Preis von der Windschutzscheibe, gab Mack die Schlüssel und fragte, ob er vorher vielleicht noch auftanken wolle.
    »Gute Idee«, sagte Mack, blieb im Wagen sitzen, während 45 Liter in den Tank gepumpt wurden.
    Als der Tankstellenbesitzer damit fertig war, sagte Mack: »Und vergessen Sie nicht, bei einem Barkauf wie diesem werden Sie niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen davon erzählen.«
    »Niemals«, sagte Monsieur Laporte, der die 20 000 Euro bereits in seine Tasche gestopft hatte. »Das macht noch 62 Euro fürs Benzin.«
    »Fick dich doch ins Knie«, erwiderte Mack fröhlich, gab Gas und entfernte sich von Val André, von dem knausrigen Drecksack und den Leichen der beiden Kerle, die er gerade umgebracht hatte.
    »Scheiße«, sagte Mack. »Was bin ich froh, wenn dieser Mist hier in Frankreich vorbei ist.«
    Im Moment konzentrierte er sich darauf, seine Spuren zu verwischen. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit über eine einsame Landstraße, die nach seinem Dafürhalten in Richtung Rennes führte. Rennes, die wichtigste Stadt der Bretagne und seit den Römern ein Verkehrszentrum, wie er auf der Bank in Brixham in seinem Reiseführer gelesen hatte. Verkehrszentrum war nicht schlecht, schließlich wusste er nicht, wo Henri Foche unerwartet auftauchen würde und wohin er als Nächstes musste. In Rennes jedoch, wo Foche wohnte, würde der Politiker ständig für Schlagzeilen sorgen, dort sollte es ein Leichtes sein herauszufinden, wo Foche seine Reden halten wollte.
    Davor aber hatte er noch einige Dinge zu erledigen. Als Erstes stand ein weiterer Mord an … nun ja, eher ein Ableben. Lieutenant Commander Mackenzie

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