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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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die Ictíneo an die Wasseroberfläche gesteuert hatte. Dann öffnete Cerdà die Luke. Kühle Luft schlug ihnen entgegen. Mit einer Handbewegung befahl Cerdà den Männern, nacheinander hinauszuklettern. Modo befürchtete, dass der Schuss die Soldaten auf der Lindwurm in Alarmbereitschaft versetzt hatte, als er jedoch selbst aus der Luke stieg und zu dem Kriegsschiff hinaufblickte, schien alles ruhig zu sein. Cerdà trieb die zitternden Männer zum Bug der Ictíneo .
    Währenddessen beeilte Modo sich, nacheinander die sechs Taue zu lösen, mit denen das Unterseeschiff an der Lindwurm festgemacht war. Gerade als er sich den dritten Knoten vornahm, heulten auf dem Kriegsschiff die Sirenen auf. Schreie hallten über das Schiff und Sekunden später waren grelle Scheinwerfer auf sie gerichtet. Modo gelang es noch, das vierte und fünfte Tau loszureißen, bevor der erste Schuss neben ihm vom Deck abprallte.
    Ein Platschen war zu hören, dann weitere. Cerdà hatte die Gefangenen über Bord geworfen. Modo zerrte fieberhaft an dem letzten Knoten, endlich löste der sich, und er raste zur Luke. Ein Projektil schlug, Funken schlagend, neben seinem Fuß ein, als er in die Öffnung hechtete. Auf halbem Weg hinunter bekam er die Leiter zu fassen, überschlug sich und landete auf den Füßen. Jetzt flüchtete auch Cerdà durch die Luke, schloss die Klappe und brüllte: »Submergir! Submergir! Submergir!«

40
Schlafende Hunde
     
    E in Geräusch hatte Griff geweckt, und als er die Augen aufschlug, sah er gerade noch, wie eine Hand auf ihn zugeschossen kam. Lautlos sprang er in die Zimmerecke. Der Eindringling langte genau an die Stelle, wo noch vor einer Sekunde sein Hals gewesen war, und obwohl ein umgebundener Lappen das Gesicht verbarg, erkannte Griff die Gestalt von Modo. Es war das hässliche Monstrum!
    Griff hielt den Atem an, verlangsamte seinen Herzschlag und machte sich ganz klein, genauso wie es ihm Miss Hakkandottir beigebracht hatte. Er war jetzt mehr als unsichtbar, er war nur noch ein Paar Augen. Ja, es funktionierte! Er verspürte ein Kitzeln im Hals, unterdrückte aber den Hustenreiz. Kaum hatte Modo die Kabine verlassen, marschierten auch noch Cerdà, Monturiol und Colette hintereinander an der Tür vorbei. Sie waren entkommen! Und irgendwie war es ihnen gelungen, an Bord der Ictíneo zu gelangen. Er verharrte einige Augenblicke lang untätig. Da hörte er ein gedämpftes Geräusch – einen Hilfeschrei. Der kam vom hinteren Ende des Ganges. Sie hatten noch jemanden überrascht.
    Griff hatte auf dem Unterseeschiff geschlafen, weil die Kabine, die Miss Hakkandottir ihm auf der Lindwurm zugewiesen hatte, viel zu kalt war. Nicht einmal einen Kohleofen hatte man für ihn entbehren können.
    Aber er hatte die Tür zu seiner Kabine doch geschlossen. Irgendwie musste Modo geahnt haben, dass er dort schlief. Nein, jetzt, da er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass die Ictíneo Schlagseite hatte. Es musste ein Problem mit dem Ballasttank geben, deshalb war seine Tür aufgeschwungen. Diese dummen Icarier! Kein einziges Türschloss gab es auf dem Schiff.
    Das stimmte nicht ganz, korrigierte er sich. Der Maschinenraum war verschlossen.
    Griff stahl sich durch den Gang und fand den bewusstlosen Ingenieur. Er stieß ihm einen Daumen in die Rippen, doch der Mann stöhnte nur. Zwecklos.
    Griff hatte die Mannschaft nicht darüber informiert, dass er an Bord war, somit konnte ihn zumindest niemand verpfeifen. Gerade als er in die Bibliothek schlich, hallte ein Schuss durch das Schiff. Das ließ ihn erneut einige Minuten reglos verharren und lauschen. Stimmen drangen von oben über die Wendeltreppe herab. Sie hatten das Schiff zurückerobert! Dann kam eine bucklige Gestalt in Uniform die Treppe herunter. Griff erkannte Modo sofort: Sein Körper war immer noch so seltsam verkrümmt, das Gesicht hatte sich allerdings verändert. Er ging ganz dicht an ihm vorüber.
    Griff sah sich nach etwas um, womit er zuschlagen könnte. Doch in der Bibliothek gab es nur Bücher und einige kleine Skulpturen. Wenn er Modo hier in dem engen Raum verfehlte, würde der vielleicht um sich schlagen und ihn rein zufällig treffen. Er wich zurück, als Modo mit dem Ingenieur in den Armen wieder zurückkam.
    Wenig später stieg auch Griff die Treppe hinauf. Nur Colette und Monturiol befanden sich auf der Brücke.
    Auf dem Boden lag eine Harpune, aber der Speer fehlte. In Colettes Gürtel steckte eine Waffe, doch sie saß ziemlich fest. Er hätte womöglich

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