Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe
Kapitänin heraus.
»Es würde zu lange dauern, das zu erklären.« Modo knöpfte die Jacke zu. Über ihnen flackerten wieder die Deckenlampen. »Ich kundschafte die Brücke aus und gebe ein Zeichen, wenn die Lage sicher ist. Falls es schiefläuft, kommen Sie mir bitte zu Hilfe.«
»Das werden wir«, bekräftigte Cerdà.
Modo betrat die leere Bibliothek. Über die Wendeltreppe drangen Stimmen herunter. Jetzt oder nie, dachte er und stieg zielstrebig die Treppe zur Brücke hinauf. Dort standen drei Soldaten am Kommandostand. Einer hielt ein Kurzgewehr und war offensichtlich ein Marinesoldat. Bei den beiden anderen handelte es sich wohl um Ingenieure; den einen wiesen drei Streifen an der Schulter als Sergeant aus. Blitzschnell registrierte Modo alle Einzelheiten. Dann taumelte er auf sie zu und hielt sich den Kopf. Er wusste nicht, welche Sprache die Männer sprachen, bis der Sergeant auf Englisch sagte: »Krippen! Warum haben Sie Ihren Posten verlassen?«
»Ich … Stromschlag … am Kopf getroffen«, stieß Modo heiser hervor und hoffte, so zu vertuschen, dass er eine andere Stimme hatte. Von dem Marinesoldaten mit dem Gewehr ging die größte Gefahr aus, also steuerte Modo auf ihn zu. »Ich …«
»Haben Sie den Ursprung des Lecks ausfindig gemacht?«, fragte der Sergeant. »Antworten Sie! Das ist ein Befehl!«
»Nein … die Messanzeige kaputt … solche … Schmerzen …« Er torkelte zwischen die Ingenieure und den Soldaten, bis er nah genug stand, um nach dem Gewehr zu greifen. Doch unvermittelt packte ihn eine Hand am Kragen und riss ihn herum.
»Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt!«, fuhr ihn der Sergeant an und trat dann einen Schritt zurück. »Sie sehen krank aus, Krippen. Ihr Gesicht! Es ist entstellt? Und warum ist das Muttermal auf der falschen Wange?«
Modo legte eine Hand an die Stelle. »Sie … Sie irren sich.«
Der Sergeant gab dem Soldaten ein Zeichen und ein plötzlicher Schmerz brandete durch Modos Schädel. Der Gewehrkolben! Er wirbelte herum, packte den Soldaten am Arm und schleuderte ihn über die Schulter auf den zweiten Ingenieur im Hintergrund, sodass beide zu Boden stürzten, wo sie reglos liegen blieben. Ein Klicken ertönte, jemand spannte den Hahn einer Waffe! Modo erstarrte.
Der Sergeant richtete eine Pistole auf ihn.
Langsam wandte Modo sich um und hob leicht die Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. »Ich leiste keinen Widerstand.«
»Sie sind nicht Krippen. Wer sind Sie?«
»Ich war als blinder Passagier an Bord.«
Die Hand des Sergeants zitterte, trotzdem hielt er den Lauf der Waffe unbeirrt auf Modo gerichtet. »Hans, nimm Kontakt mit der Lindwurm auf.« Der andere Ingenieur war nur mühsam wieder auf die Beine gekommen.
Plötzlich zischte etwas an Modos Ohr vorbei. Ein Schuss löste sich, das Projektil prallte an den Wänden ab und schlug irgendwo als Querschläger ein. Modo fand es unbegreiflich, dass der Sergeant ihn verfehlt hatte. Aber als er aufblickte, bemerkte er, dass aus dem Arm des Mannes ein Speer ragte, der ihn an den Holzpaneelen neben dem Steuerrad festnagelte. Die Pistole war zu Boden gefallen. Der Mann starrte auf seinen Arm, dann brüllte er. Cerdà stürzte mit der Harpune in der Hand von der Treppe herüber und setzte mit einem Schlag den anderen Ingenieur außer Gefecht. Auch Monturiol und Colette stürmten auf die Brücke. Colette richtete ihre Waffe auf den Sergeant.
»Sind noch weitere Männer auf meinem Boot?«, blaffte Monturiol ihn an.
»Nein. Aaaah, das tut höllisch weh!« Der Mann verzog das Gesicht, hielt seinen Arm und versuchte, die Blutung zu stoppen. »Wir sind, aah … nur eine Notbesatzung.«
»Schaffen Sie die Kerle von meinem Schiff!«, befahl Monturiol und blickte Cerdà an. »Modo, Sie helfen Cerdà. Sobald ich die Ictíneo an die Oberfläche gesteuert habe, werfen Sie die Männer über Bord und machen die Leinen los.«
»Das wird jetzt wehtun«, sagte Cerdà und brach das Ende des Speers ab. Dann packte er den Arm des Mannes und riss ihn mit einem Ruck vom Schaft. Dem Mann entfuhr nur ein kurzes Stöhnen. Schnell hatte Cerdà einen Mantel zerrissen und die Wunde verbunden. Anschließend dirigierte er die beiden Ingenieure und den noch immer benommenen Soldaten die Leiter hinauf zur Luke. Modo kehrte nach unten zu dem dritten Ingenieur zurück, der gerade wieder zu sich kam. Er trug ihn zu den anderen Gefangenen hinauf und stellte ihn dort auf seine wackeligen Beine.
Sie warteten, bis Monturiol
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