Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe
Schwierigkeiten, sie herauszuziehen.
Schnapp sie dir! Schnapp sie dir!
Aber Griff blieb einfach nur stehen. Egal, wie deutlich ihm Miss Hakkandottirs Enttäuschung vor Augen stand, er schaffte es nicht, in Aktion zu treten. Er hatte sich so daran gewöhnt, Beobachter zu sein.
Pah! Griff zog sich in eine Ecke zurück. Der richtige Zeitpunkt würde für ihn kommen. Und dann würde er zuschlagen.
41
Die Verteidigung Icarias
M odo spürte, wie die Ictíneo unter seinen Füßen erzitterte, sich ruckartig in Bewegung setzte und dann so abrupt Fahrt aufnahm, dass er beinahe die Treppe hinuntergefallen wäre. Cerdà hastete an ihm vorbei Richtung Brücke. Modo rannte hinterher.
»Nein, den linken Hebel!«, blaffte die Kapitänin. »Wir müssen den vorderen Ballasttank füllen, um tauchen zu können.«
»Vergessen Sie nicht, teuerste Kapitänin«, hörte Modo Colette sagen, »dass ich heute zum ersten Mal an dieser Steuerung stehe.«
Modo war noch auf der Treppe, als das Unterseeboot unvermittelt mit voller Kraft mit etwas kollidierte – mit dem Kiel der Lindwurm! Er umklammerte den Handlauf und rechnete damit, dass Wasser hereinströmen würde. Aber die Ictíneo hielt stand. Mit einem Satz übersprang er die letzten Stufen und landete auf der Brücke.
Cerdà hatte gerade Monturiol am Steuerrad abgelöst. Sie fuhr umgehend das Periskop aus und starrte hindurch. Sie waren blind gefahren!
»Legen Sie den roten Hebel um. So füllen sich die Zellen des Ballasttanks«, sagte Cerdà geduldig. »Jedes Klicken, das Sie hören, steht für ein Achtel des Tanks.«
Colette folgte seinen Anweisungen und das Unterseeboot tauchte ab.
»Gute Arbeit«, lobte die Kapitänin. »Und jetzt ziehen Sie es vorne wieder auf die halbe Tiefe hoch.« Colette betätigte erneut einige Hebel und die Ictíneo kam in die Waagerechte.
»Wir machen noch eine Icarierin aus Ihnen.«
Colette lachte zwar darüber, aber sie schien stolz auf sich zu sein.
»Volle Kraft voraus, Cerdà«, forderte Monturiol. »Wir müssen unsere Genossen in Neu-Barcelona warnen und uns zum Krieg rüsten. Unsere gefangenen Genossen auf dem Schiff haben gewiss von unserer Stadt berichtet. Noch ist sie sicher, aber unser Feind wird bald einen Weg finden, dorthin vorzudringen. Wir werden die Stadt mit all unseren Kräften verteidigen.«
Sie blickte auf die Instrumententafel. »Fünfundvierzig Grad backbord«, sagte sie. Cerdà drehte das Steuerrad und die Ictíneo schlug den neuen Kurs ein. »Die Männer müssen die Steuerungsvorrichtung repariert haben. Alle Systeme funktionieren ordnungsgemäß.«
Die Ictíneo bewegte sich jetzt mit voller Kraft surrend durch das Wasser.
»Kann ich irgendetwas tun?«, fragte Modo.
»Sie setzen sich hin«, erwiderte Monturiol. »Sie haben heute schon genug geleistet.«
Modo setzte sich an den kleinen Kartentisch. Er bemerkte, dass Colettes Blicke immer wieder zu ihm herüberwanderten. »Was ist los?«, wollte er wissen.
»Dein neues Gesicht ist noch ungewohnt.«
Modo hatte das schon wieder vergessen. Seine Kräfte würden nicht ausreichen, um seinem Gesicht vertrautere Züge zu verleihen. Es war also besser, es zu verhüllen. Er kramte in den Taschen der Uniformhose und fand ein schwarzes Seidenhalstuch, das sich angenehm an seine Nase anschmiegte, als er es sich umband. Dann veränderte er lediglich seine Augen und behielt die graue Mütze auf. Als sie höher stiegen, blickte Modo aus dem Bullauge und sah vor sich das Unterwasserplateau, über das man nach Neu-Barcelona gelangte. Er betrachtete die Lichter der größer werdenden Stadt. Die Ictíneo steuerte geradewegs auf Neu-Barcelona zu und das mit einem derartigen Tempo, dass Modo fürchtete, sie würden gegen eines der Gebäude krachen. Er sprang auf, um die anderen zu warnen.
»Füllen des vorderen Ballasttanks!«, befahl Kapitänin Monturiol. Der Bug der Ictíneo senkte sich und Modo machte sich jetzt auf den Aufprall auf dem Meeresboden gefasst.
»Machen Sie sich keine Sorgen«, beruhigte sie ihn. »Wir haben einen großen Tunnel in das Plateau geschlagen.«
Zerklüftete Felswände zogen vorüber und mehrere Unterwasserlampen leuchteten den Tunnel aus. Es dauerte nicht lang und die Ictíneo tauchte in einer Höhle im Inneren des Plateaus auf und kam zum Halten.
»Warum sind wir das letzte Mal nicht auf diesem Weg in die Stadt gekommen?«, erkundigte sich Modo.
»Weil ich gern einen Spaziergang machen und meinen Vater besuchen wollte.« Monturiol schwieg einen
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