Mission Clockwork

Cournet, Michael Eccarius und … und …«
    Â»Das sind erst vier. Ich benötige alle acht Namen!«
    Â»Ja, ja, wir waren zu acht. Also fehlen noch drei. Nixon Hales, Henry Glyn und natürlich Albert von Sachsen-Coburg. Mein teurer Freund.«
    Modo wiederholte die Namen in Gedanken, um sicherzugehen, dass er sie sich gemerkt hatte. »Hat die rothaarige Frau den anderen auch Befehle erteilt?«
    Â»Ich weiß es nicht.«
    Â»Was ist mit Prinz Albert? Wissen Sie, wo er ist?«
    Â»Im Palast natürlich.«
    Â»Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass dies nicht der Fall ist.«
    Â»Ist er verschwunden?«
    Â»Nein, nein«, erwiderte Modo schnell, als er sah, dass Oscar gleich in Tränen ausbrechen würde. »Er ist in Sicherheit.«
    Oscar sackte vornüber in sich zusammen, ließ den Kopf zwischen den Knien hängen und schluchzte. »Man wird mich hängen, nicht wahr?«
    Â»Nein! Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um Ihre Unschuld zu beweisen. Das verspreche ich. Sie haben den Mord an Ihrem Vater nicht zu verantworten. Vergessen Sie das nie, Mr Featherstone.«
    Ein dumpfer Schlag gegen die Tür zur Wachstube hallte in der Zelle wider. »Öffnen Sie sofort die Tür!«, rief eine Stimme von draußen.
    Â»Ich muss gehen.«
    Modo schloss die Zellentür und rannte zurück in die Wachstube. Es gab kein Fenster. Keine Fluchtmöglichkeit.
    Â»Ã–ffnen Sie!« Auf den barschen Befehl folgte ein weiterer Schlag gegen die Tür.
    Â»Sofort, ich komme schon«, schrie Modo. Da es keine Möglichkeit gab, sich zu verstecken, musste er sich mit Worten aus seiner misslichen Lage befreien.
    Er schob den hölzernen Riegel nach oben und die Tür schwang mit solcher Wucht auf, dass sie gegen die Wand krachte. Ein Beefeater trat ein und richtete eine Pistole auf Modo. Er kam ihm bekannt vor. York!
    Als York sein eigenes Gesicht anstarrte, ließ er augenblicklich die Waffe sinken. »Ich fasse es nicht!«
    Die beiden Beefeater mit erhobenen Hellebarden, die hinter York standen, waren ebenso verblüfft.
    Â»Wer ist der Hochstapler?«, fragte Modo.
    Niemand rührte sich. York hatte Mühe, die Augen offenzuhalten. Was auch immer Mr Socrates’ Agenten ihm gegeben hatten, die Wirkung war noch immer nicht abgeklungen.
    Â»Sie! Sie sind der Hochstapler!« York hob die Pistole, aber Modo stieß sie beiseite.
    Â»Sehen Sie! Er ist der Schwindler!« Er zog an Yorks Backenbart und riss den Mann zu Boden. Dann rammte er die beiden anderen Wachen, rannte sie um und eilte durch den Gang.
    Ein Schuss ertönte, als er um eine Ecke bog – die Kugel prallte von der Steinmauer hinter ihm mit einem lauten Ping ab. Er konnte sich nicht mehr an den Weg aus dem Gebäude erinnern. Als er auf eine Steintreppe stieß, hatte er keine andere Wahl. Er hastete hinauf. Die Rufe und Schritte waren dicht hinter ihm.
    Modo sprang durch ein Fenster. Mit der linken Hand schirmte er sein Gesicht vor dem zerspringenden Glas ab, mit der rechten griff er nach dem Fenstersims. Er blieb ruckartig hängen und baumelte einen Moment lang unterhalb des steinernen Simses. Sein Arm war schwach und mit der Hand rutschte er immer weiter ab, weil er sich beim Sprung durch die Scheibe geschnitten hatte und sie blutig war. Er schwang seine Füße auf das Fensterbrett, richtete sich auf und kletterte unter größter Anstrengung an den hervorstehenden Steinen im Mauerwerk entlang nach oben bis auf die Turmspitze. Dort duckte er sich in den Schatten des Glockenstuhls, um seine Gedanken zu ordnen. Der Hof unter ihm lag still.
    Dann erschallten genau neben ihm mit einem ohrenbetäubenden Klang die Glocken und Modo wäre beinahe die Mauer hinuntergestürzt. Im Hof brach Tumult aus. Er spähte nach unten, wo Männer durcheinanderliefen und wild schrien. Dann hörte er, wie das Fallgitter des Haupttors scheppernd nach unten krachte.
    Früher oder später würden sie die Dächer absuchen. Es war besser, jetzt zu fliehen, solange er sich noch im Schutze der Dunkelheit bewegen konnte. Modo flitzte zur anderen Seite des Turms, sprang hinunter auf das Logis des Lieutenants und überquerte in Sprüngen das Giebeldach. Dann machte er einen Satz hinüber zum Bloody Tower, wo er gerade noch die äußerste Kante einer Mauer zu fassen bekam. Mittlerweile hatten sie sicher alle Tore verriegelt. Modo überlegte krampfhaft, ob