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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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ausmachen, die gemeinsam zum Passagierwaggon gingen. Sie hatte Hyde ihre Metallhand auf die Schulter gelegt. Bei der Vorstellung, dass Hakkandottir zärtlich zu dem Doktor sein könnte, wurde Modo übel.
    Modo kam gerade der Gedanke, dass sie einfach Dynamit unter den Gerüststützen deponieren könnten, als er spürte, wie das Gerüst schwankte. Wieder blickte er nach unten. Eine Gestalt tauchte aus dem Dunst auf.
    Â»Ihr werdet niemandem hiervon erzählen!«, rief Gibbons. Er nutzte seinen kräftigen Metallarm, um schnell die letzten Meter nach oben zu klettern, und packte Modo am Fußgelenk. Seine Metallfinger drückten so fest zu, dass dieser aufschrie.
    Â»Verräter!«, brüllte Modo, während er versuchte, Gibbons abzuschütteln.
    Â»Alles eine Frage der Perspektive!«, schnaubte Gibbons. Seine Augen funkelten giftig hinter der beschlagenen Brille. Er riss so fest an Modos Bein, dass dieser fast den Halt verlor. Jeden Moment würden sie gemeinsam abstürzen.
    Â»Tritt ihm gegen den Kopf«, schrie Octavia von oben.
    Modo tat so, als wolle er tatsächlich mit dem Fuß nach Gibbons’ Kopf stoßen, trat dann aber fest auf die Hand, mit der sich der Mann festklammerte. Gibbons ließ das Gerüst los, hielt sich jedoch an Modo fest, indem er dessen Beine umklammerte.
    Da kam Modo Mr Socrates’ Taschengürtel in den Sinn und er zog den erstbesten Gegenstand heraus, den er in die Finger bekam. Damit zielte er auf Gibbons und bemerkte zu spät, dass er den Füllfederhalter in der Hand hatte.
    Gibbons hielt inne, blickte den Füller an und wollte gerade in Gelächter ausbrechen, als Modo den kleinen Knopf drückte. Schwarze Tinte schoss heraus und spritzte Gibbons ins Gesicht. Sofort begann dessen Haut, Blasen zu werfen. Er schrie und presste sich die Hände auf die Augen, wärend er hinabstürzte.
    Modo ließ den Füller fallen aus Angst vor der Flüssigkeit, die noch immer heraustropfte, und kletterte zu Octavia hoch.
    Â»Das nächste Mal trittst du ihm einfach gegen den Kopf«, sagte sie.
    Auf der höchsten Etage des Gerüsts ließ die Spätnachmittagssonne Modo neuen Mut fassen.
    Â»Halt still!« Octavia packte ihn bei den Schultern. »Ich nutze dich als Leiter.«
    Er streckte seine Hand aus, um sie zu stützen. Seine Beine zitterten und die Holzlatten des Gerüsts knarrten. Sie stieg geradewegs auf seine Schultern und sprang von dort aus auf die Felskante über ihnen.
    Dann machte auch Modo einen Sprung nach oben und klammerte sich mit einer Hand an die Kante, während Octavia kniend nach seiner anderen schmutzigen, behandschuhten Hand griff. Sie zog und zerrte, bis seine Brust über dem Rand der Öffnung hing. Strampelnd und sich windend gelang es Modo, sich ganz nach draußen zu hieven. Als er endlich wieder zu Atem gekommen war, stand er auf.
    St James Square! Er hatte früher Stunden auf dem Dach der Londoner Bibliothek verbracht und hinunter in den friedlichen Garten in der Mitte des Platzes geblickt. Jetzt war das Reiterstandbild von William III. umgestoßen und der Eisenzaun, der es umgeben hatte, war niedergetrampelt. Eine Frau mit einem Kinderwagen kauerte angstvoll hinter einer Bank. Eine Wasserfontäne spritzte an der Stelle in die Höhe, wo der Riese einen Springbrunnen entzweigeschlagen hatte. Ein herausgerissener Baum lag mit erdigen Wurzeln quer über einer Bank. In Richtung Süden entdeckte er einen umgestoßenen Hansom auf der Straße. Das eine Pferd stand noch, während das andere, mit den Hufen strampelnd, auf der Seite lag. Ein Männerbein ragte unter der Kutsche hervor.
    Â»Wir müssen weiter«, mahnte Octavia, während sie ihre Röcke vorne hochraffte und in ihre Schärpe stopfte. Die Pantalons, die sie daruntertrug, wirkten eher wie Reithosen. »So bin ich schneller.«
    Â»Wir können noch nicht weiter«, erwiderte Modo. Er flitzte zu der Kutsche hinüber, Octavia auf seinen Fersen. Ein anderer Mann schloss sich ihm an. Gemeinsam packten sie die Achse des Wagens und hievten ihn hoch. Modo ächzte, als er jeden Muskel anspannte und die Kutsche Zentimeter um Zentimeter anhob. Menschen blieben stehen, um zuzusehen. »Zieh ihn raus!«, blaffte Modo. »Zieh den Fahrer raus!«
    Octavia schleifte den Kutscher in Sicherheit. Seine Schienbeine waren scheußlich nach hinten abgewinkelt und er stöhnte. »Meine Beine! Meine

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