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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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kamen zu einem Halt – keinen Augenblick zu früh, sonst wären sie über Modo hinweggetrampelt. Er wich zurück und stellte sich neben Octavia. Der Fahrer war ein Soldat in einer unbekannten schwarzen Uniform und trug ein Gewehr in einem Holster an der Seite. Er sprang vom Kutschbock, strich seine Uniformjacke glatt und öffnete die Wagentür.
    Ein Herr mit dem Zylinder in der Hand stieg aus: Mr Socrates.

 
32
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    Auf den Schultern des Riesen
    Â 
    Â 
    A h, ihr seid am Leben! Gut«, sagte Mr Socrates und setzte seinen Zylinder auf. »Einige meiner anderen Agenten hatten weniger Glück.« Sein linkes Auge war verletzt und trotz seines munteren Auftretens wirkte er müde und irgendwie gealtert. Sein Anzug war ungebügelt. Tharpa stand hinter ihm. Ein sauber genähter Schnitt zierte seinen Kiefer.
    Â»Also, Modo, was genau ist das für ein Gerät?«, fragte Mr Socrates.
    Modo hätte Mr Socrates am liebsten gepackt und umarmt, aber er hatte genügend Selbstbeherrschung, um seine Freude zu kontrollieren. »Mr Socrates … Ihr Auge? Was …?«
    Â»Das geht dich nichts an, Modo«, erwiderte dieser scharf. »Ich habe dir eine Frage gestellt.«
    Â»Ja, Sir«, antwortete Modo und zwang sich dazu, sich zu konzentrieren. »Wir haben gesehen, wie die Maschine in einer Höhle unter dem St James Square gebaut wurde. Die vermissten Waisenkinder liefern irgendwie die Antriebskraft. Fuhr steuert die Maschine.«
    Mr Socrates beobachtete ruhig, wie der Riese fortfuhr, mit seinen Klauen die Fenster des zweiten Stocks der Westminster Hall einzuschlagen, und dort einen unglückseligen Mann herauszerrte.
    Â»Beeindruckend«, sagte er. »Die Gilde hat die Maschine direkt vor unserer Nase konstruiert. Ich glaubte, die jungen Herren, die ihre Väter angriffen, seien die eigentliche Bedrohung, aber nein – sie waren bloß Lockvögel, um uns von dem großen Plan abzulenken. Diese Maschine ist … nun ja … jenseits aller Vorstellungskraft.«
    Â»Prinz Albert ist Teil der Maschine«, erklärte Octavia.
    Â»Tatsächlich?« Mr Socrates griff in seinen Paletot, holte ein kleines Fernrohr hervor und blickte hindurch. »Ich verstehe. Das verkompliziert die Lage. Und Miss Hakkandottir?«
    Â»Noch in der Höhle«, antwortete Octavia. »Sie sagte, sie würden die Maschine in der Themse versenken, wenn sie fertig sind.«
    Â»Das ist keine gute Nachricht.«
    Â»Keine gute Nachricht?«, rief Octavia. »Das ist eine verdammte Untertreibung!«
    Â»Hüten Sie Ihre Zunge, Miss Milkweed«, erwiderte Mr Socrates. »Selbst in Ausnahmesituationen ist es wichtig, Contenance zu bewahren.«
    Â»Meine Contenance ist ausgezeichnet, besten Dank, in Anbetracht dessen, was all den Waisenkindern angetan wurde!«
    Ein nagender Gedanke lenkte Modo von ihrer Auseinandersetzung ab. Irgendetwas stimmte nicht, aber er konnte es nicht genau benennen: Der Riese bestand aus Tonnen von Eisen, Blech und Zahnrädern. Doch egal, wie viele Kinder in den Metallwaben befestigt worden waren, es war unmöglich, dass sie das Gewicht der ganzen Konstruktion tragen und den Riesen so lange aufrecht halten konnten. Irgendetwas anderes kam hier ins Spiel. Aber was?
    Ein Gespann kräftiger brauner Pferde zog einen großen, mit Stahlblech verkleideten Wagen über den Old Palace Yard, den alten Palasthof. Auf Mr Socrates’ Zeichen hin hielt er an.
    Â»Ich wurde in einem Telegramm über diesen Zwischenfall hier informiert«, erklärte Mr Socrates. »Deshalb habe ich Verstärkung mitgebracht.« Die Türen öffneten sich und Soldaten in schwarzen Uniformen mit Gewehren kletterten heraus. Drei von ihnen machten hinter der Kutsche ein kleines Feldgeschütz los.
    Â»In wenigen Minuten sind unsere Probleme gelöst«, verkündete Mr Socrates.
    Â»Aber was ist mit den Kindern?«, fragte Octavia ungläubig.
    Ein Anflug von Besorgnis huschte über Mr Socrates’ Gesicht. »Wir tun unser Bestes, um unnötige Tote zu vermeiden. Mehr steht nicht in unserer Macht.« Er wandte sich an einen Offizier. »Sobald Sie sich mit Ihren Waffen in Stellung gebracht haben, eröffnen Sie das Feuer. Zielen Sie zunächst auf den Kopf – auf den Mann, der die Maschine bedient. Versuchen Sie, die Kinder möglichst zu verschonen, insbesondere den jungen Mann im Zentrum des Riesen. Sie wollen

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