Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
»Denk daran, daß er bestimmt
gewollt hätte, daß du weitermachst. Es wäre bestimmt in seinem Sinn,
glaub mir.«
    Â»Das ist ja das Problem«, erwiderte Hurler. »Daß ich immer nur an ihn denke. Alles hier erinnert mich an ihn.«
    Â»In gewisser Weise ist er ja auch immer noch hier.«
    Aber
Hurler wollte davon nichts hören. Sein Schmerz war zu frisch und zu
tief, als daß er sich durch Worte, und waren sie noch so gut und
aufrichtig gemeint, hätte lindern lassen. »Versteh doch, es war alles
nur für ihn«, sagte er. »Nicht für uns Alte. Er hat nichts anderes
gewollt, seit er klein war. Der Weltraum. Er war geradezu versessen
darauf. Ich weiß noch, wie Lisbeth ihm seinen ersten Raumanzug genäht
hat, aus irgendeinem glänzenden Karnevalsstoff, den sie übrig hatte. Er
hat ihn noch immer â€¦ hatte, meine ich â€¦Â« Er starrte
geistesabwesend vor sich hin.
    Altenburg unternahm einen
letzten Versuch: »Wenn du schon nicht an dich denken willst, dann denk
an mich«, sagte er, faßte Hurler beim Arm und drehte ihn so zu sich
herum, daß sie einander ins Gesicht schauten. »Olaf«, fuhr er in
eindringlichem, beschwörendem Ton fort, »wir sind von Anfang an
zusammengewesen, du und ich. Ohne dich ist es nicht mehr dasselbe. Du
bist ein Teil meines Lebens. Ist es fair, mich darunter leiden zu
lassen, daß du leidest?«
    Hurler wurde urplötzlich
wütend. »Du bist derjenige, der hier nicht fair ist!« stieß er hervor.
Doch dann verrauchte seine Wut ebenso rasch wieder, wie sie gekommen
war. Sein Freund versuchte doch nur, ihm zu helfen. »Bitte, mach es mir
nicht noch schwerer.«
    Altenburg versuchte es mit Humor. »Und bei wem soll ich meinen Frust abreagieren, wenn du nicht mehr da bist?«
    Ein
Lächeln huschte über Hurlers Gesicht. Doch im selben Moment fiel sein
Blick auf einen jungen Mann, der den Hof überquerte. Er war blond und
trug eine Astronautenmontur. Es hätte Johannes sein können. Sein
Lächeln verschwand schlagartig. Er schloß die Augen und murmelte:
»Thomas â€¦ Thomas â€¦Â« Altenburg nahm seine Hand und hielt sie
einen Moment lang fest. Doch dann zog Hurler seine Hand weg und ging
mit gesenktem Kopf davon. Diesmal versuchte Altenburg nicht, ihn
zurückzuhalten. Alles, was zu sagen war, hatte er gesagt.

12
    Graf
Waldegg war außer sich vor Wut. Der Auslöser war ein Satz in dem
Telefax, mit dem er vor dem Gesicht seiner Frau herumwedelte.
    Â»Diese
engstirnigen kleinen Beamten!« stieß er hervor, während er zum Fenster
ging und hinausblickte auf das Kontrollzentrum und die
dahinterliegenden Dächer Münchens. »Mein Antrag ist abgelehnt worden!
Sie verweigern mir die neunzig Millionen!«
    Â»Aber du
weißt doch nur zu gut, daß du sie am Ende doch bekommen wirst«,
versuchte Giovanna ihn zu beruhigen. »Kannst du dir das Geld nicht
anderswo besorgen, bis â€¦Â«
    Er fuhr herum und
starrte sie wütend an. »Bis der große Doktor Altenburg eine Lösung
gefunden hat, die weniger kostet als neunzig Millionen?« Seine Stimme
war voller Hohn. »Du scheinst nicht zu begreifen â€“ ich befinde
mich bereits jetzt am Rande des finanziellen Ruins. Zwei meiner Banken
stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Wenn die Raumstation nicht bald oben
ist â€¦Â« Er warf das Telefax wütend von sich. »… Gott weiß, was
dann wird.«
    Mit diesen Worten stapfte er zur Tür hinaus
und zum Aufzug. Als er Altenburgs Büro erreichte, war er auf
hundertachtzig. Ohne anzuklopfen, stieß er die Tür auf und stürmte
hinein. Altenburg blickte verwundert von seinem Schreibtisch auf. Ehe
er die Chance hatte, auch nur den Mund aufzumachen, polterte Waldegg
los: »Sie sind ein aufgeblasener, total überschätzter â€¦Â« Doch im
letzten Moment bremste er sich, denn er wollte sich nicht die Blöße
geben, den Mann unflätig zu beschimpfen. »Ich habe Ihnen alles gegeben,
was Sie brauchten, um zu gewinnen, und Sie, was haben Sie mir gegeben?
Nichts!«
    Â»Ich habe Ihnen Magellan gegeben«, erwiderte Altenburg kühl. »Und Marco Polo. Und Palladio â€¦Â«
    Das ließ Waldegg unbeeindruckt. »Ohne Pegasus«, schnaubte er, »ohne die Raumplattform, können Sie das alles genausogut da reinschmeißen.« Er zeigte auf Altenburgs Papierkorb.
    Â»Ich
habe das Problem identifiziert«, fuhr Altenburg in

Weitere Kostenlose Bücher