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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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»Jetzt wird gefeiert!«
    Der
Champagner wurde eingeschenkt, und die Versammlung der
wissenschaftlichen Abteilung fand sich unversehens zu einer Party
umfunktioniert. Gibbs war umringt von Leuten, die ihm die Hände
schütteln wollten. Schließlich rief er in gespielter Verzweiflung, er
könne nicht gleichzeitig trinken und Hände schütteln. Waldegg stand mit
strahlender Miene im Hintergrund und betrachtete die Szenerie mit
selbstzufriedenem Besitzerstolz, so als wären mit einem Schlag alle
Probleme aus der Welt geschafft.
    Â»Echt gut, der
Champagner«, sagte Mädler zu Altenburg, mußte sich aber umgehend von
Swann belehren lassen: »Mein lieber Junge, Sie würden doch nicht mal
den Unterschied zwischen Champagner und Raketentreibstoff
rausschmecken.«
    Und dann tauchte Giovanna vor Altenburg
auf. Sie legte die Hand auf seine Schulter, so daß er die sanfte
Wölbung ihrer Brust an seinem Arm spüren konnte. »Habe ich dir nicht
immer gesagt, daß du mich brauchst?« sagte sie leise. »Jetzt kannst du
dir deinen Herzenswunsch erfüllen. Du kannst deine Treibstofftanks
haben, du kannst deine Superrakete haben, du kannst dein
Raumfahrtprogramm haben, und â€¦Â« Ihre Stimme sank zu einem
verlockenden Flüstern herab. »… du kannst mich haben.«
    Sie
drehten sich um und erhoben ihre Gläser. Alles rief: »Zum Wohl.« Bald
würden die Jüngeren anfangen zu kichern und albern werden. Keiner von
ihnen war ein großer Trinker. Der Champagner würde ihnen rasch zu Kopf
steigen. Ein Glück nur, daß Gibbs die Antworten hatte und sie nicht
mehr viel Zeit brauchten, bis das Programm abgeschlossen war. Denn für
den Rest des Tages würde wohl kaum jemand noch groß zum Arbeiten kommen.
    Â»Ich bin so froh, daß ich das für dich tun konnte«, sagte Giovanna, und fügte gleich darauf hinzu: »Wie geht es Marianne?«
    Â»Es
geht ihr gut.« Er mochte es nicht, seiner Exgeliebten Fragen zu seiner
Frau zu beantworten, während ihr Ehemann nur ein paar Schritte neben
ihnen stand. Auch wenn man noch so aufgeklärt tat â€“ es gab Grenzen.
    Â»Ihr habt euch doch nicht etwa wieder versöhnt oder irgendwas ähnlich Spießiges?« fragte sie mit einem schelmischen Lächeln.
    Â»Nein.«
    Â»Dann
treffen wir uns um neun.« Und ehe er etwas erwidern konnte, war sie
entschwunden und gesellte sich zu Gibbs, um ihm zu sagen, wie sehr sie
sich freue, daß er wieder zurückgekehrt sei. Altenburg schaute auf die
Karte, die sie ihm unauffällig zugesteckt hatte: ein Hotel und eine
Zimmernummer. Sie spielte wieder Eva, bot ihm die verbotene Frucht an.
    Die
durchwachten Nächte hatten deutliche Spuren bei Claudia hinterlassen.
Sie hatte tiefe dunkle Ringe unter den Augen, und ihre Wangen sahen
eingefallen aus. Ihr Haar war fettig und ungepflegt. Sie hatte sich
nicht dazu durchringen können, es zu waschen, aus Angst, er könne
währenddessen vielleicht aus dem Koma erwachen. Sie wollte bei ihm
sein, wenn er die Augen aufschlug. Es war zu einer fixen Idee geworden.
Marianne und der Doktor standen hinter ihr und schauten zu, wie sie
seine Hand streichelte, während leise die Musik der Beatles aus dem
Kassettenrecorder drang. Sie hatten versucht, Claudia zu überreden,
wenigstens für eine Weile nach Hause zu gehen und sich auszuruhen,
waren damit jedoch auf taube Ohren gestoßen. Man hatte ein Bett für sie
im Krankenzimmer aufstellen lassen, damit sie in seiner Nähe schlafen
könne, aber sie weigerte sich standhaft zu schlafen, so als ob sie ihn
dadurch irgendwie hintergehen würde. Sie hatten alles versucht, hatten
wie mit Engelszungen auf sie eingeredet, aber sie war stur geblieben.
Genauso stur wie ihr Vater, dachte Marianne.
    Â»â€¦ und
dann gingen wir alle zusammen in die Disco«, redete sie unverzagt auf
den regungslos und mit geschlossenen Augen daliegenden Peter ein.
»… und Tonio riß sich das Hemd auf â€¦ erinnerst du dich?« Sie
hielt inne und drückte einen seiner Finger, so als wolle sie ihn durch
schiere Willenskraft zu einer Antwort bewegen. Aber nichts tat sich.
»… und der Rausschmeißer sagte, er dürfe nicht rein. Und dann gab
es diesen Streit und â€¦Â« Plötzlich fuhr sie herum und blickte ihre
Mutter und den Arzt mit erregt funkelnden Augen an. Alle Müdigkeit
schien mit einem Schlag verflogen. »Er hat seinen Finger

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