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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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Computer der fünften Generation werden die Welt am Laufen halten,
damit sich der Mensch endlich kreativen Tätigkeiten widmen kann.« Er
breitete die Arme aus wie ein Prediger. »Das Paradies auf Erden â€“
mehr will ich ja gar nicht. So frei sein wie Adam und Eva.«
    Swann
sah ihn grinsend an. »Die haben die Sache aber ziemlich vermurkst, wenn
ich mich richtig erinnere.« Die anderen lachten mit ihm, und als
Goncourt sich gerade anschickte, mit seiner Rede fortzufahren, hob
Swann erneut die Hand, um einen Kommentar abzugeben. Er hatte irgendwie
das Gefühl, Goncourt in seiner überschwenglichen Euphorie ein wenig
bremsen zu müssen. Er wollte gewiß kein Spielverderber sein, aber
irgend jemand mußte Goncourt in die Wirklichkeit zurückholen, ehe er
völlig abhob. »Tatsache ist«, sagte er trocken, »daß wir bis jetzt noch
keinen Computer haben, der Ihren Vorstellungen auch nur annähernd
entspricht. Wissen Sie, daß ein zweijähriges Kind ein Gesicht immer
noch schneller wiedererkennen kann als der beste Computer der Welt?«
    Â»Ebendarum brauchen wir ja die fünfte Generation!« erwiderte Goncourt schwungvoll.
    Â»Kit
hat recht«, wandte Gibbs ein, nahm ein Blatt Papier und hielt es vor
sich. »Computerprozessoren sehen noch immer so aus. Relativ wenige
Schaltkreise auf einem Prozessor.« Er legte das Blatt weg und hob einen
würfelförmigen Briefbeschwerer aus Glas vom Tisch auf. »Der
G5-Prozessor müßte aber so aussehen. Millionen von Schaltkreisen auf
kleinster Fläche. Und das Schicht auf Schicht. Dreidimensional,
parallel verknüpft, ähnlich wie unsere Gehirnzellen.«
    Â»Gut,
dann bauen Sie doch solche Dinger«, sagte Goncourt. Sein Enthusiasmus
schien durch die mahnenden Einwände der Wissenschaftler nicht im
geringsten beeinträchtigt.
    Â»Mein lieber Gonky«, sagte
Swann, »ich fürchte, Sie stellen sich das ein wenig zu einfach vor.« Er
langte über den Tisch und nahm den Briefbeschwerer. »Haben Sie eine
Vorstellung, wie wir eine solche Zelle aufbauen müßten?«
    Goncourt schüttelte den Kopf. »Das brauche ich auch nicht; dafür habe ich ja Sie.«
    Swann
verdrehte die Augen, legte den Briefbeschwerer auf den Tisch zurück und
warf Gibbs einen flehenden Blick zu. Gibbs lächelte, schaute Goncourt
an und sprach ganz langsam zu ihm, wie ein Lehrer zu einem
begriffstutzigen Schüler: »Von der Oberfläche eines mit ultrareinem
Wasser gefüllten Behälters müßten wir eine ›Haut‹ von einem Molekül
Dicke abschöpfen. Das wäre â€“ um Ihnen eine ungefähre Vorstellung
zu geben â€“ etwa hundertmal so dünn wie ein Frauenhaar. Diese
ungeheuer feine Struktur müßten wir auf einem Untergrund aus
irgendeinem trägen Material befestigen.«
    Goncourt blinzelte, als Altenburg übernahm. »Und dann müßten wir weitere Schichten darauf legen.«
    Â»Schicht
um Schicht um Schicht«, spann Swann den Faden weiter, »unzählige
Tausende von Schichten, jede ein Molekül dick, bis wir dann schließlich
eine Miniaturausgabe von so etwas wie diesem Würfel zusammenhätten.«
    Â»Und
das Ganze müßte mit unendlicher Präzision durchgeführt werden«, fuhr
Gibbs fort. »Die Fehlerquote läge bei etwa neunzig Prozent.«
    Goncourts
Enthusiasmus schien jetzt doch ein wenig abgekühlt zu sein. Ein paar
Furchen zeigten sich auf seiner Stirn. Sie vertieften sich noch, als
Altenburg fortfuhr: »Und wenn wir genug von ihnen haben, dann können
wir vielleicht anfangen, eine experimentellen dreidimensionalen
Computer zu bauen, dessen ›Denksystem‹ eine entfernte Ähnlichkeit mit
dem des menschlichen Gehirns aufweist.«
    Â»Wie lange werden Sie dazu brauchen?« fragte Goncourt.
    Â»Schwer zu sagen«, antwortete Altenburg. »Fünf Jahre, vielleicht zehn, vielleicht auch mehr.«
    Goncourt
nickte. Das Stirnrunzeln war verschwunden. »Das bedeutet, daß wir in
Kategorien von Patenten denken müssen«, erwiderte er. »Wie lange es
auch immer dauern mag, derjenige, der den Entwicklungsprozeß als erster
abschließt und sich das Ergebnis patentieren läßt, erbt die Erde.«
    Altenburg
zuckte die Achseln. Der Satz war ihm zu poetisch, zu biblisch, aber er
war vielleicht nicht einmal übertrieben. Es lag einfach daran, daß er
in Gleichungen zu denken pflegte und sich den Kopf

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