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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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Telefonanruf
gewesen â€¦
    Sie trafen sich zum Abendessen in einem kleinen Bistro an der Rive Gauche . Zuerst herrschte eine gewisse nervöse Spannung zwischen ihnen, wie bei
Fremden, die sich gegenseitig abtasten, doch dann, ganz allmählich,
nach ein paar Gläsern Wein, löste sich die Spannung. Sie erzählte ihm
von ihrem Reinfall mit dem Roman und von ihrem neuen Job, und als sie
Concourt erwähnte, richtete sich Swann in seinem Stuhl auf.
    Â»Und ich dachte, du wärst gekommen, um mich zu sehen«, sagte er in gespielter Entrüstung.
    Â»Nun ja«, antwortete sie lächelnd. »Sagen wir, du warst ein zusätzlicher Grund.«
    Â»Oder eine Kontaktperson. Eine Quelle. Sind das nicht die Worte, die ihr Reporter immer gebraucht?«
    Sie
nickte. »Aber deshalb bist du nicht gleich ein schlechter Mensch. Das
heißt nicht, daß eine Kontaktperson nicht auch ein Freund sein kann.«
    Â»Stimmt; ich erinnere mich. Vielleicht kriege ich ja auch wieder einen Kuß. Wenn du eine Story haben willst.«
    Aber
seine Worte waren diesmal nicht gehässig gemeint; ein gutgelauntes
Gefrotzel, weiter nichts. Nach dem Essen begleitete sie ihn zurück zu
seinem Hotel. Vor der Tür verabschiedeten sie sich mit einem
geschwisterlichen Kuß.
    Â»Ich werde dich besuchen kommen«, sagte sie.
    Â»Du wirst nicht reinkommen. Alles top-secret.«
    Â»Die können mich nicht daran hindern, dich zu besuchen«, erwiderte sie. »Nicht, wenn du mich einlädst.«
    Â»Wer hat denn gesagt, daß ich dich einladen werde?«
    Â»Du
wirst es«, antwortete sie und verschwand winkend um die Ecke. Und er
wußte, daß sie recht hatte. Er würde sie einladen â€“ Geheimhaltung
hin, Geheimhaltung her.

20
    Empfänge
dieser Art, wo man im Smoking oder im dunklen Anzug herumstand, ein
Glas Champagner in der rechten Hand, eine Zigarette in der linken, und
sich in belanglosem Small talk erging, hatten ihn noch nie sonderlich
interessiert. In einem Grüppchen herumzustehen, umwölkt von teuren After -Shaves und Eaux de toilette, bereitete
Altenburg Unbehagen. Er hatte sich lediglich deshalb in den Palazzo
Foscari bemüht, weil Petrinelli ihn darum gebeten hatte und es
unhöflich gewesen wäre, wenn er zur Feier des dritten Jahrestages der
Gründung EUREKAS nicht
erschienen wäre â€“ zumal er, wie aus der Einladung hervorging,
einer der Ehrengäste war. Entsprechend groß war die Aufmerksamkeit, die
ihm entgegengebracht wurde. Jeder wollte ihm die Hand schütteln.
Petrinelli begrüßte ihn überschwenglich wie einen Bruder. Trotzdem
fühlte er sich unwohl. Rom war mit zu vielen Erinnerungen verbunden.
    Und
plötzlich, ohne Vorwarnung, fand er sich wieder konfrontiert mit seiner
Vergangenheit. Er trat zur Seite, um jemanden vorbeizulassen, da stieß
er gegen etwas Weiches und hörte einen Ausruf der Verärgerung. Als er
sich umdrehte, um sich zu entschuldigen, fiel sein Blick geradewegs in
den Ausschnitt von Giovanna Waldegg. Er war gegen ihren Arm gestoßen.
Sie hatte sich Champagner über ihr Kleid geschüttet und bückte sich, um
ihn mit dem Ärmel abzuwischen. Das Kleid war aus Seide. Der Ausschnitt,
in den er starrte, gab einen tiefen Blick auf ihre sonnengebräunten
Brüste frei. Ihre linke Brustwarze war zu sehen. Giovanna blickte
überrascht auf und rief freudestrahlend. »Thomas!«
    Â»Oh, es tut mir leid â€¦ ich â€¦Â« stotterte er und war sich nicht sicher, ob er errötete.
    Â»Schon
gut, Thomas«, erwiderte sie. »Ein guter Champagner macht keine
Flecken.« Wie immer war sie die erste, die die Fassung wiederfand.
    Â»Ich
bin dir eine Erklärung schuldig«, sagte er und schaute über seine
Schulter, um sich zu vergewissern, daß niemand mithörte. Aber keiner
schenkte ihnen Beachtung, als er sie am Arm zum Fenster führte. »Wegen
letztesmal â€¦Â«
    Â»Ah â€¦ nein«, wehrte sie ab. »Da
gibt's nichts zu erklären. Wenn ein Mann sich von einer Frau trösten
läßt, die Nacht mit ihr verbringt und sich dann einfach aus dem Staub
macht, was gibt es da noch groß zu erklären?« Sie zuckte mit den
Achseln, trank den Rest ihres Champagners aus und wandte den Blick aus
dem Fenster, so daß er nicht sehen konnte, ob sie wütend war oder ihn
bloß necken wollte. Er war sich bei ihr nie sicher; sie war stets für
eine Überraschung gut. Diese

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