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Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Titel: Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick R.Ullrich
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über das Gelände schweifen.
    Ja, es ist ein guter Platz. Aber was geschieht mit dem Verkrüppelten?
    Es wird sich weisen.
    Es wird sich weisen ...
    Wieder war es dunkler geworden. Ein unwirklicher Himmel überspannte die bläulich erscheinende Landschaft. Nur das Feuer des Kindes zeichnete sich, näher kommend, blutrot gegen den Nebel ab, überspannte fast die Hälfte des Firmaments. Ein beträchtlicher Teil seiner Kraft floss nun in die Eindämmung der Dämonen, die aus seiner Vergangenheit drängten, aber noch hielten die mentalen Wehre des Magiers.
    »Da kommen ja noch welche«, stöhnte Bero und Wenduul folgte seinem Blick. Ein Trupp Reiter schälte sich aus der Düsternis, hielt auf sie zu und der Magier kniff die Augen zusammen. Aber es waren keine Eugenier, die da schmutzverkrustet, rußverschmiert heran donnerten und Wenduul ließ einen hässlichen Fluch hören, als er den Führer der Reiterei erkannte. Die Männer saßen ein gutes Stück entfernt ab und kamen, ihre Rösser mit sich führend, ruhigen Schrittes näher. Von Angesicht zu Angesicht baute sich der Anführer vor Wenduul auf, während seine Begleiter sich pflichtschuldig vor dem Erzmagier verneigten.
    »Ihr seht gut aus, Großmeister. Die Reise scheint Euch, so schwer es auch zu glauben ist, zu bekommen.«
    Die Missbilligung war dem Magier deutlich anzumerken und sie gestattete ihm wohl auch nur eine leichte Verbeugung seinerseits.
    »Mein König. Eure Anwesenheit vereinfacht die Lage nicht. Eher stellt sie, ganz im Widerspruch zu Euren sicher ehrenvollen Absichten, eine Mehrung der Gefahr dar. Mit einem Schlag könnte Thule seines Königs und des Magiers verlustig gehen und beide haben wir keine Nachfolger.« Aber Keleb schien nicht interessiert an der Einschätzung seines Erzmagiers. Prüfend sah er um sich und in den kataklysmischen Himmel.
    »Nun, mich freut es auch, Euch zu sehen. Ich nehme an, dafür ...«, sprach Keleb nach oben deutend, »seid Ihr verantwortlich?« Jetzt erst schien er Bero zu bemerken, der seit dem Moment, in dem er den König Thules erkannt hatte, auf den Knien lag.
    »Bei Araas, stellt Euch auf Eure Beine, Mann! Dies ist weder der Ort noch die Zeit für Leibesübungen. Wer seid Ihr? «
    Aufmerksam folgte er der Vorstellung Beros und quittierte sie mit einem Nicken.
    »Eure Aufgabe in dieser Sache?« Wenduul antwortete anstelle des Eingeschüchterten. »Er wird die Augen in meinem Hinterkopf sein.«
    »Taugt er dafür?«
    »Bero Tattwinger hat mich schon einmal gerettet, wenn auch nicht ganz freiwillig.«
    Anerkennend klopfte Keleb den Arm Beros.
    »Gut, gut. Gleichwohl ist ein Feldwebel kaum eine angemessene Leibwache des Erzmagiers. Ihr seid hiermit in den Rang eines thulischen Offiziers erhoben. Bewährt Euch in gleicher Weise, Hauptmann Tattwinger!«
    Dann wandte er sich wieder an Wenduul, dem er bisher noch keine Gelegenheit gegeben hatte, seine Frage zu beantworten. Scheinbar erschien ihm das auch jetzt nicht notwendig.
    »Wir sind da, verehrter Erzmagier und wir bleiben es. Wenn ich nicht völlig falsch liege, ist es – sollten wir hier scheitern – ziemlich egal, ob ich mich in Thule, den Elbmarken oder sonst wo befinde. Also gebt mir eine Einschätzung der Lage und Eure Meinung dazu, wie Ihr zu begegnen sei.«
    Na, der springt aber mit dir um. Hat sich ganz schön gemacht in den letzten dreißig Jahren! Freut mich.
    Langsam atmete Wenduul ein, verzichtete darauf, Wargrim zu erwidern und deutete mit dem ausgestreckten Arm auf die nahe Stadt.
    »Dem ist nicht ohne erheblichen Aufwand zu widersprechen, mein König. Etwa vier Hundertschaften aarische Ritter befinden sich in Bacholder.«
    »Ist bekannt«, unterbrach ihn Keleb.
    »Welche Einheiten der Eugenier noch im Anmarsch befindlich, beziehungsweise in Borkenland verteilt sind, entzieht sich meiner Kenntnis.«
    »Keine! Nicht mehr. Wir waren über ihre jeweiligen Standorte und Ziele unterrichtet und wir waren nicht untätig. Die Eugenier schlagen sich erstaunlich schlecht in Hinterhalten, was, Männer?«
    Zustimmendes Gelächter der königlichen Mannen unterstrich die Feststellung Kelebs. Er selbst blieb ernst und forderte mit einer Geste den Magier auf, fortzufahren.
    »Es gibt einen Missgestalteten, der in der Lage ist, meine Kräfte zu blockieren. Er muss dazu in der Nähe sein und er wird gut geschützt werden.«
    Diese Eröffnung des Magiers allerdings verfehlte ihre Wirkung nicht. Mit echtem Erschrecken sah der König ihn an, fing sich aber schnell, und

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