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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Gefühl sagte ihm eine ganze Menge, aber nichts davon wollte er im Augenblick aussprechen. »Im Moment ist das alles reine Spekulation.«
    Nach einem kurzen Schweigen fuhr Walker fort: »Wenn sie echt gewesen wären, würden wir Michael irgendwann finden, also gehen wir am besten davon aus, dass sie nicht echt waren und Jack recht hat. Woher haben sie also den Krankenwagen? Es ist ja nicht so, dass die Dinger an jeder Straßenecke rumstehen. Es muss doch irgendwie aufgefallen sein, und dann müssten wir auch davon Wind bekommen.«
    »Also ich würde, glaube ich, einen ausrangierten Krankenwagen nehmen«, sagte Bradford. »Die werden von der Stadt bestimmt irgendwo untergestellt.«
    »Wäre einen Versuch wert.«
    Er griff nach seinem Handy und warf es ihr zu. »Sag Jack, er soll sich dahinterklemmen.« Mit diesen Worten bog er in ein halb verlassenes, kleines Industriegebiet ein.
    Die Straße wurde zu beiden Seiten von geduckten, quaderförmigen Firmengebäuden gesäumt, nur durch schmale Fenster und Laderampen voneinander getrennt. Eines davon trug in großen Blockbuchstaben aus Metall die Aufschrift LOGAN ’ S . Vor diesem Gebäude stellte Bradford den Wagen ab.
    Der Parkplatz war leer, und das Gelände wirkte ruhig, ja sogar verlassen. Eine überdachte Betontreppe führte zu einer überwiegend aus Glas bestehenden Eingangstür. Dahinter war alles dunkel, sodass sich das Tageslicht darin spiegelte. Die Tür war nur angelehnt, als hätte jemand hastig das Haus verlassen, ohne zu merken, dass der Schließmechanismus kaputt war.
    Bradford griff nach der Waffe in seinem Schulterhalfter und drückte die Tür mit der Fußspitze langsam auf. Walker folgte ihm mit wenigen Zentimetern Abstand.
    Der menschenleere, unmöblierte Flur führte geradeaus zu einer anderen Tür, rund fünfzehn Meter entfernt. Das war der Eingang zur Lagerhalle. Links und rechts des Flurs lagen die insgesamt vier Zimmer, zwei nach vorne und zwei nach hinten. Die beiden vorderen hatte Logan von Anfang an als Büro-und Arbeitsfläche genutzt, die beiden hinteren als Küche und Schlafzimmer. Nur durch die gläserne Haustür drang gedämpftes Licht ins Innere.
    Es war totenstill. Der Fußboden war mit Glassplittern übersät. Sie stammten von einem der großen, gerahmten Poster an der Wand, das nun zerbrochen auf dem Boden lag. Bradford stieg mit großen Schritten darüber hinweg, ging von Zimmer zu Zimmer, nur um sicherzugehen, dass sie alle leer waren.
    Die meisten Kampfspuren gab es in der Küche. Der Tisch war zusammengebrochen, und zersplittertes Geschirr lag auf dem Fußboden verstreut. Getrocknetes Blut klebte an den Schränken und auf dem Boden. Er fand einen Lichtschalter und knipste ihn mit dem Ellbogen an. Im Schein der grellen Deckenleuchte sah er, was er sehen musste, zog sich rückwärts wieder in den Flur zurück und bedeutete Walker mit einem Nicken, sich selbst ein Bild zu machen.
    Sie verharrte wenige Zentimeter vor dem Chaos, dann trafen sich ihre Blicke. Er ging weiter den Flur entlang bis zu der Tür, die in die Lagerhalle und zu den Toiletten führte, aber er wusste, dass er dort nichts mehr finden würde. Wer immer das Durcheinander angerichtet hatte, hatte Logan gesucht, ihn in der Küche gefunden und ihn mitgenommen.
    In der viel zu großen Lagerhalle – sie war doppelt so breit wie der Bürotrakt – standen Maschinen, Werkzeuge und Vorratskisten. Bradford stellte sich in die Mitte und lauschte dem Summen des Stroms, der durch unsichtbare Leitungen zu den kräftigen Leuchten geführt wurde. Alles war still. Er steckte seine Waffe in das Halfter zurück, drehte sich langsam einmal um die eigene Achse und wollte verstehen, was sich hier abgespielt hatte.
    Die Begebenheiten des heutigen Tages waren zu eng miteinander verknüpft, als dass es sich um einen bloßen Zufall handeln konnte. Die Täter besaßen zu viele Informationen. Hinter alledem, was heute passiert war, steckte eine gemeinsame Geschichte, die alles zusammenhielt, etwas aus der Vergangenheit, jemand, der genau gewusst hatte, wo er suchen und wen er sich holen musste. Die Ereignisse in Argentinien kamen ihm in den Sinn.
    Er schob sich an Walker vorbei, die den Ausgang bewachte.
    In Logans Schlafzimmer durchsuchte er Schränke und Schubladen, tastete Wände und Flächen ab, machte noch einmal fast genauso viel Unordnung wie diejenigen, die vor ihm hier gewesen waren, suchte nach Fotos, Kunstwerken, persönlichen Gegenständen, nach allem, was irgendwie auf eine

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