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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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zum Teil aus trostlosen Mietskasernen aus Beton besteht. Auf der Straße sammelt sich das Abwasser in Pfützen, und die Häuser drängen sich eng aneinander, als ob sie sich gegenseitig vor dem allgegenwärtigen Dreck und der Armut beschützen wollten. Der Taxifahrer fand die Adresse ohne Probleme.
    Das Haus war im arabischen Stil erbaut, ein großes, altes Gebäude aus uraltem, braunem Holz. Es machte einen heruntergekommenen Eindruck. In den Fenstern hingen schäbige, verschlissene Netzgardinen, und im ersten Stock befand sich ein Balkon aus verwittertem, geschnitztem Holz. Es stand kein weiteres Taxi vor dem Gebäude, aber die Haustür war offen und schlug im Wind. Dahinter lag ein dunkler Flur.
    »Warten Sie hier«, sagte ich dem Fahrer und stieg aus.
    Im Treppenhaus stank es nach Urin und ranzigem Essen. Die hölzernen Stufen knarrten, als ich die Treppe hinaufstieg. Ich hörte ein Kind weinen, und irgendwo stritt sich ein Paar in den finsteren Tiefen des Hauses. Im ersten Stock stand eine Tür offen, und ich trat ein.
    Es war ein typisch ägyptisches Zimmer, aber schäbig und völlig durcheinander. Schubladen standen offen, und der Inhalt quoll heraus. Alte Papiere, Briefe, Kleider und persönliche Gegenstände, mittendrin eine kaputte Brille, lagen überall verstreut auf dem Boden. Es sah aus, als ob jemand die Wohnung durchsucht hätte. Es gab noch ein paar weitere Türen zu den anderen Räumen und ein Fenster, durch das man den Nil sehen konnte, der jetzt in Dunkelheit gehüllt war. Ich sah die Papiere und Briefe durch, aber sie waren uninteressant. Als ich eine der Schubladen schloß, stieß ich versehentlich eine Tischlampe um, die mit lautem Geklapper zu Boden fiel.
    Plötzlich öffnete sich eine der Türen.
    Als ich mich umdrehte, sah ich einen großen, älteren Mann, der förmlich in den Raum hineinstürzte. Das Schlafzimmer, aus dem er kam, war ebenfalls in völliger Unordnung. Überall lag Papier herum, und er hielt eine Lesebrille in der Hand. Er trug einen hellen Trenchcoat, sein silbernes Haar war voller Sand, und auf seinem sonnengebräunten Gesicht lag ein gehetzter Ausdruck. Ich wußte, daß er mindestens Anfang Achtzig war, aber er hatte sich erstaunlich gut gehalten. Er strahlte eine Frische aus, die ihn zehn Jahre jünger erscheinen ließ. Und den hohen Offizier sah man ihm noch immer an. Er war fast ein Meter neunzig groß und hatte ein scharf geschnittenes Gesicht.
    Lediglich seine gebeugten Schultern und die etwas wäßrigen, aber durchdringenden grauen Augen verrieten sein Alter.
    Sie verengten sich, als er mich ansah. »Wer, zum Teufel, sind Sie?« wollte er wissen. Sein Akzent war unverkennbar amerikanisch.
    »Das gleiche könnte ich Sie auch fragen, wenn ich die Antwort nicht schon wüßte, Colonel Weaver.«
    Er stutzte. »Sie kennen mich?«
    »Nicht persönlich, aber welcher Amerikaner hat wohl noch nicht von Harry Weaver gehört? Eine Legende zu Lebzeiten.
    Fast vierzig Jahre lang Sicherheitsberater der amerikanischen Präsidenten.«
    »Und wer sind Sie?« schnaubte Weaver verächtlich.
    »Ich heiße Frank Carney.«
    Er schien nicht beeindruckt, aber dann sah ich ein leichtes Flackern in seinen Augen, und er runzelte die Stirn. »Doch nicht etwa Carney, der Reporter der New York Times?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Weaver entspannte sich. »Ich habe alle Ihre Artikel gelesen.
    Nicht, daß ich Ihre Meinung immer geteilt hätte.«
    »Manchmal aber schon«, entgegnete ich. »Ich war noch grün hinter den Ohren, als man mich nach Dallas geschickt hat, um einen Kollegen zu vertreten. Ich war dabei, als Kennedy ermordet wurde. Sie waren einer seiner Sicherheitsberater. Sie haben ihm geraten, nicht zu fahren, erinnern Sie sich?«
    »Zu viele Schwachpunkte. Zu viele verdammte Lücken bei der Sicherheitsüberwachung vor Ort. Und in dem offenen Wagen war er die perfekte Zielscheibe, auch wenn die Leute vom Geheimdienst ihm unentwegt versichert haben, daß sie ihn beschützen könnten.«
    »Wenn John F. Kennedy auf Sie gehört hätte, wäre er wahrscheinlich heute noch am Leben. Das habe ich in meinem Artikel auch geschrieben.«
    Weaver schüttelte traurig den Kopf. »Zu spät. Aber wenn ich es mir richtig überlege, ich glaube, ich kann mich sogar noch an Ihren Artikel erinnern. Es war eine faire und exakte Beschreibung der Tatsachen.«
    »Das lag daran, daß ich meine Hausaufgaben gemacht hatte.
    Ich habe damals alles an Hintergrundinformation gelesen, was ich in die Finger bekommen konnte. Traue

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