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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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zum Fenster. Der Sturm hatte sich noch immer nicht gelegt, und die hohen Palmen am Ufer des Nils bogen sich im Wind. Er starrte gedankenverloren hinaus, und als er endlich sprach, klang er irgendwie abwesend. »Kairo war ein verdammt interessanter Ort im Krieg, wußten Sie das? Man kann sogar behaupten, daß das Schicksal der gesamten Welt hier entschieden wurde.«
    »Tatsächlich? Wollen Sie mir nicht mehr darüber erzählen?«
    Weaver antwortete nicht sofort. Er starrte immer noch auf das Ufer des Nils. »Ich könnte Ihnen eine Story liefern, Carney.
    Vielleicht die verrückteste, die Sie je gehört haben. Aber die Frage ist, ob Sie sie glauben würden?«
    »Stellen Sie mich ruhig auf die Probe.«
    Er drehte sich um. Sein Gesicht war plötzlich todernst. »Unter einer Bedingung. Sie werden nichts von dem, was ich Ihnen erzähle, zu meinen Lebzeiten veröffentlichen.«
    Ich war überrascht. »Sie machen einen erstaunlich gesunden Eindruck, Colonel. Da müßte ich wohl sehr lange warten.«
    »Vielleicht nicht. Ich bin ein alter Mann, Carney, viel Zeit wird mir nicht mehr bleiben. Und ich nehme an, daß ich zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr mit der Wahrheit verletzen kann, nicht nach so vielen Jahren. Aber wissen Sie, was das Merkwürdigste ist? Ich habe meine Geschichte bis heute niemandem erzählt. Ich hätte es tun können, wenn ich gewollt hätte, schon oft, denn sie verfolgt mich, aber fünfzig Jahre lang habe ich sie für mich behalten. Und vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, Sie mit jemandem zu teilen, bevor es zu spät ist.
    Weaver starrte mich an. »Vielleicht haben Sie recht mit Ihrer Theorie über das Schicksal, Carney. Daß die Vorsehung hier ihre Hand im Spiel hat. Außerdem habe ich einiges von Ihnen gelesen, und wenn Sie nur halbwegs nach Ihrem Vater kommen, dann könnte ich mir vorstellen, daß Sie ein ehrlicher Mann sind, der auf meine Wünsche Rücksicht nehmen wird.«
    Ich erwiderte seinen Blick und nickte. »Sie haben mein Wort.«
    Weaver sah sich in dem schmutzigen, unordentlichen Zimmer um, als ob ihn diese Umgebung plötzlich bedrückte. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir woanders hingehen?«
    »Mein Taxi wartet unten. Ich kann Sie mitnehmen.«
    »An einem solchen Abend sage ich nicht nein. Übrigens, ich wohne im neuen Shepheards. An das alte kommt es zwar nicht annähernd heran, aber wenigstens servieren sie dort einen ganz ordentlichen Scotch.«
    »Das klingt nicht schlecht.«
    Weaver klappte den Kragen seines Trenchcoats hoch, trat ins Treppenhaus und ging rasch die Stufen hinunter. Ich sah mich noch ein letztes Mal in der armseligen Wohnung um, schloß die Tür und folgte ihm.
    Die Fahrt zum Shepheards stellte mich auf eine harte Probe.
    Aus irgendeinem Grund sprach Weaver kaum. Er starrte die ganze Zeit aus dem Fenster und schien sich ganz in seine eigene Welt zurückgezogen zu haben. Ich wurde das ungute Gefühl nicht los, daß er sich vielleicht doch noch anders entschieden hatte, was seine Geschichte betraf, aber als wir das Foyer des Hotels betraten, schüttelte er sich den Sand vom Mantelkragen und sagte: »In zehn Minuten in der Bar. Bestellen Sie mir einen sehr großen Dewars. Ohne Eis.«
    Er stieg in den Aufzug, und ich ging in die Bar des Restaurants. Das alte Shepheards-Hotel hatte über etwas verfügt, was die Reiseführer ›Atmosphäre‹ zu nennen pflegen.
    Über allem hatte der verblaßte Glanz der belle epoque gelegen: dunkles Holz und hohe Marmorsäulen, dicke Teppiche und Antiquitäten. Es gehörte zu den weltberühmten Grandhotels, die für die reichen Europäer gebaut worden waren. Das moderne Shepheards war im Vergleich dazu eine traurige Imitation, obwohl es noch immer als Touristenattraktion galt. Aber in der Bar saßen an diesem Abend keine Touristen, nur ein paar ausländische Geschäftsmänner, die sich unterhielten. Ich setzte mich an einen Tisch am Fenster und bestellte zwei große Dewars, entschied mich dann aber anders und sagte dem Kellner, er solle gleich die ganze Flasche bringen.
    Weaver kam zehn Minuten später. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt einen Pullover und Baumwollhosen, und er machte einen etwas entspannteren Eindruck, als er sich in der Bar umsah. »Es ist zum Heulen. Nichts erinnert mehr an den Glanz vergangener Tage.«
    »Löst das Shepheards bei Ihnen alte Erinnerungen aus, Colonel?«
    »Viel zu viele, fürchte ich«, antwortete Weaver mit einem Anflug von Wehmut. »Aber jetzt ist Schluß mit diesem Colonelgetue. Ich bin

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