Missou, Madame
bedrohlich erleben, und wir gehen selbstverständlich und selbstbewusst auf sie zu. Machen Sie ruhig das Experiment, Sie werden interessante und verblüffende Erfahrungen machen.
Eine weitere lustige Anekdote, die die Eine oder Andere von Ihnen bestimmt schon kennt, ist die Geschichte vom Mann mit dem Hammer . Der Mann möchte von seinem Nachbarn, mit dem er ein zugegebenermaßen schwieriges Verhältnis hat, einen Hammer ausleihen. Bevor er rüber zum Nachbarn geht, beginnt er zu grübeln. Er steigert sich dabei so sehr in die Vorstellung hinein, sein Nachbar könne ihn auf den Tod nicht ausstehen und leihe ihm seinen Hammer mit Sicherheit nicht aus, dass er zum Schluss wutschnaufend beim Nachbarn klingelt und ihn sofort anschreit “Behalten Sie doch Ihren scheiß Hammer!”
Das zur Kraft der selbsterfüllenden Prophezeiungen…
4.3. Vorbilder suchen - mit der Methode des Benchmarking arbeiten
Was Firmen schon lange aktiv angehen, ist auch für den persönlichen Bereich ein Erfolgsmodell. Es ge ht darum, ungeniert abzukupfern und sich von andern etwas abzuschauen. Das, was gelingt, hat oft Methode. Diese Methode ist im Bereich von selbstsicherem Verhalten nicht patentiert, sie kann durchaus für eigene Zwecke verwendet werden.
Madame Missou rät Ihnen, sich Vorbilder zu suchen, die knifflige Situationen souverän lösen . Vielleicht kennen Sie eine Frau, die Sie bewundern, weil sie so wirkt, als sei sie den Schwierigkeiten des Lebens jederzeit gut gewachsen. Fragen Sie sich einfach vor einer problematischen Situation: Wen hätte ich hier gerne als Vorbild? Würde diese Frau mit genau dieser Herausforderung gut umgehen? Und wie genau würde sie das tun? Wie würde sie beginnen, in welcher Haltung würde sie an die Sache herangehen, welchen Ton würde sie anschlagen, wie offen wäre sie im Gespräch, wie viel Lächeln, Freundlichkeit, Bestimmtheit oder Strenge würde sie verbreiten? Dabei geht es nicht darum, jemanden nachzuahmen, sondern es ist wichtig, dass Sie sich dabei sich selbst als Handelnde vorstellen. Sehr oft entwickelt sich dadurch ein Aha-Effekt, und es werden Lösungsansätze deutlich. Gut ist es, wenn Sie sich ein Repertoire von Vorbildern zurechtlegen. Sammeln Sie ungeniert "Menschentypen", von denen Sie sich immer wieder kleine oder größere Strategien abschauen. Keine Angst, Sie bleiben dabei ganz Sie selber, Sie erweitern jedoch Ihren Handlungsspielraum enorm. Und wenn wir gerade beim Begriff "Spiel"-Raum sind: Je mehr Sie diese Methode als Spiel begreifen, desto leichter und souveräner wird sich Ihr Umgang damit entwickeln. Es macht Spaß, bewusst neue Strategien zu erproben und zu erfahren, dass sie erfolgreich sind.
4 .4. Stehen Sie ganz bewusst für sich ein - immer öfter!
Viele Menschen, vielleicht auch Sie, haben gelernt, dass es anständig und nobel ist, sich für andere einzusetzen. Das ist sicher ein edles Verhalten. Sich für andere einzusetzen, macht oft Spaß, es stärkt und gibt uns das Gefühl, dass wir gute Menschen sind und unsere vom Leben gestellten Aufgaben erfüllen. Das Leben stellt uns jedoch genauso vor die Aufgabe, für uns selbst einzustehen. Das Einstehen für sich selbst ist mindestens genauso wichtig wie die Hilfsbereitschaft gegenüber anderen. Damit ist nicht gemeint, dass Sie sich bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund drängen sollen. Was jedoch nicht sein darf, wenn Sie ein gutes Selbstbewusstsein entwickeln wollen, ist die Situation, dass Sie sich zu oft in den Hintergrund drängen lassen. Hier kommt ein Phänomen ins Spiel, das dazu beiträgt, dass Sie sich kleinmachen lassen. Das Phänomen besteht aus einer Mischung aus Ängstlichkeit und aus Bequemlichkeit. Wenn Sie ganz ehrlich sind, spüren Sie vielleicht, dass es auch oft sehr bequem ist, nicht für sich einzustehen. Es kostet Mut, von sich überzeugt zu sein und dies auch kund zu tun. Vielleicht ziehen Sie sich lieber zurück und freuen sich an Ihrer Bescheidenheit und Güte. Vielleicht aber sind Sie im Innersten doch traurig, enttäuscht und wütend. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt zurück.
Es ist wichtig, dass Sie sich auf den Weg machen und lernen, für sich einzustehen. Es kostet tatsächlich Kraft und Energie, aber das Schöne ist: Schon kleine Schritte lohnen sich. Mit jeder Gelegenheit, bei der Sie freundlich, aber bestimmt für sich eintreten und sich nicht in den Hintergrund drängen lassen, prägt sich in Ihrem Gehirn diese Strategie ein. Es wird im Lauf der Zeit immer leichter und
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