Mistelzweig und Weihnachtskuesse
der Zunge ihre Unterlippe. Holly stockte der Atem. All ihre Aufmerksamkeit bündelte sich auf die winzige feuchte Stelle auf ihrer empfindlichen Haut.
Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Über diese Art von Küssen hatte sie natürlich schon in Büchern gelesen. Ihr war klar, dass andere Leute sich so verwöhnten. Aber sie hätte nie geglaubt, dass sie selbst einmal diese Erfahrung machen würde. Der Gedanke erschien ihr ein wenig verrucht. Wundervoll verrucht.
Als er sie zum dritten Mal anstupste, verstand sie, dass sie ihren Mund öffnen sollte. Auch sie wollte es, dann wieder erschien es ihr doch zu kühn und schamlos – als würde sie um seinen Kuss betteln. Das hier überforderte sie. Sie musste nachdenken.
„Du denkst zu viel“, murmelte Jordan.
Schockiert riss sie ihren Kopf zurück und starrte ihn an. „Kannst du meine Gedanken lesen?“
Er öffnete die Augen. Seine Pupillen waren geweitet, der Blick begehrlich. „Das muss ich gar nicht, dein Körper verrät es mir. Du hast zu viel Angst, dich zu entspannen. Es ist nur ein Kuss, Holly. Das kann doch nicht dein erster sein.“ Bei dem Gedanken musste er lächeln.
„Natürlich nicht“, behauptete sie rasch. Es ist ja nicht einmal gelogen, beruhigte sie sich. Tatsächlich hatte sie einen Kuss bekommen, als sie fünfzehn gewesen war. Und das zählte schließlich trotzdem, auch wenn es kein Vergleich zu diesem war.
Mit beiden Händen umfasste Jordan ihr Gesicht. „Du bist wunderschön“, sagte er. Dann griff er mit den Fingern in ihr Haar, das sie zu einem losen Zopf zusammengeflochten hatte. Er fuhr durch die Strähnen und massierte dabei ihre Kopfhaut. Am liebsten hätte sie vor Genuss geseufzt.
„Ich bin überhaupt nicht schön“, brachte sie noch hervor. „Ich bin …“
Bevor sie den Satz beenden konnte, küsste er sie wieder und war binnen Sekunden mit seiner Zunge in ihren Mund gedrungen.
Bei seiner ersten Berührung an der Innenseite ihrer Unterlippe erstarrte sie. Als er kurz danach ihre Zungenspitze mit der seinen streifte, hörte ihr Herz fast auf zu schlagen. Holly war darauf eingestellt gewesen, dass ihr der Kuss gefallen würde.Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie in eine andere Dimension katapultieren würde.
Jordans Zunge umkreiste sie, streichelte und neckte sie. Holly bestand nur noch aus Sinneseindrücken: wie er sich anfühlte, wie er schmeckte, sie wärmte und ihr nahe war. Mit der einen Hand strich er weiter durch ihr Haar, die andere ließ er wieder auf ihre Hüfte sinken. Aber dieses Mal beließ er es nicht dabei, sondern umfasste ihren Hintern.
Es gab zu viel zu denken und zu fühlen. Fast glaubte Holly, in der Flut der Eindrücke zu vergehen. Aber genauso würde sie vergehen, wenn er den Kuss jemals beendete.
Jordan küsste sie weiter, also durfte sie leben. Langsam zog er seine Zunge zurück. Sie wartete, dass er wieder zurückkam. Das tat er auch – aber nur, um sie zu necken und sich gleich wieder zu entziehen. Das Spiel wiederholte sich einige Male, bis Holly begriff, dass sie ihm folgen sollte.
Allein die Idee hätte sie überwältigen müssen, doch stattdessen drängte alles in ihr sie zu dieser Erfahrung. Dies war ihr erster richtiger Kuss, und sie wollte jede Sekunde auskosten.
Jetzt gab sie ihm zurück, was er ihr gezeigt hatte. Sie drang mit der Zunge in seinen Mund und hielt inne, um den Geschmack seiner Unterlippe aufzunehmen. Es fühlte sich fremd und aufregend an. Aber sie wollte mehr. Also wagte sie sich weiter vor und berührte seine Zungenspitze mit der ihren. Sie begannen einen sinnlichen Tanz, der Hollys Haut brennen und ihr Blut kochen ließ.
Vorhin hatten sich ihre Gedanken überschlagen. Jetzt konnte Holly gar nichts mehr denken und ließ sich von einer Welle aus Bedürfnissen und Erregung treiben.
Das ist also Leidenschaft, dachte sie, als er sie näher an sich zog und ihre Brüste gegen seinen harten muskulösen Oberkörper drückten. Das ist Verlangen. Das ist Sex.
Tief in seiner Kehle stöhnte Jordan auf. Sie fragte sich, ob sich das alles für ihn ähnlich gut anfühlte wie für sie. Bestimmt hatte er schon Hunderte von Frauen geküsst, denen sie nicht das Wasser reichen konnte. Aber es war ihr egal. Ihr einziger Wunsch war, dass dieser Moment niemals aufhörte.
Doch irgendwann musste es ein Ende geben. Schließlich ließ Jordan von ihr ab und lehnte seine Stirn an ihre. Er starrte Holly in die Augen. Beide waren außer Atem.
Jordan brachte ein schiefes
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