Mistelzweig und Weihnachtskuesse
sie sofort zehn aufzählen können, aber jeder einzelne war viel zu peinlich. Sie war nicht hübsch genug, sie war nicht schlank genug, sie war von überhaupt nichts genug.
Eindringlich und musternd sah er sie an. „In einer Sache haben Sie recht, Holly. Von Männern haben Sie keinen blassen Schimmer.“
Als er wieder nach ihrer Hand griff, ließ Holly ihn gewähren. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie zu sich heranziehen würde, sodass sie ihm beinahe entgegenfiel. Schnell streckte sie die andere Hand aus, um nicht auf seinem Oberkörper zu landen. Peinlich nah vor seinem Gesicht fand sie sich wieder. Seine blauen Augen verdunkelten sich, bis sie beinahe nachtschwarz waren, und sein warmer Atem strich über ihr Gesicht.
Tief in ihr flammte eine unerklärliche Hitze auf. Holly wollte fliehen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht. Etwas würde geschehen, das spürte sie. Und egal was es war, sie wollte es. Sie sehnte sich danach.
Was sie erwartet hatte, war ein kleiner Scherz von ihm oder vielleicht eine kurze Umarmung – aber niemals hätte sie vermutet, dass er sie küssen würde. Erst als er sich näherbeugte und sein Blick zu ihren Lippen wanderte, erkannte sie seine Absicht. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Und dann war es zu spät.
Seine Lippen streiften die ihren. Unbeholfen fuhr sie zusammen, woraufhin er seinen freien Arm um ihren Rücken schlang und sie noch näher zog. Wie zur Salzsäule erstarrt saß sie da, die eine Hand in seiner gefangen, die andere auf das Bett gestützt.
Jordan hob den Kopf und lächelte. „Entspann dich. Es wird schon nicht wehtun.“ Er fuhr seine Rückenlehne hoch, bis er mit Holly auf Augenhöhe war. Dann ließ er ihre Hand los und legte beide Arme um sie. Nervös wedelte Holly mit den freien Händen, für die sie keine Aufgabe mehr hatte.
„Leg sie auf meine Schultern“, murmelte er. Das war das Letzte, was er für lange Zeit sagte.
Vorsichtig platzierte sie die Fingerspitzen auf seinen kräftigen Schultern. Erneut strichen seine Lippen über ihre. Vor Jahren hatte Holly schon einmal jemanden geküsst. Doch das war ein unschuldiger Kuss zweier unerfahrener Teenager gewesen und hatte sie in keiner Hinsicht auf Jordan vorbereitet.
Er nahm ihren Mund in Besitz. Sie war zu benommen, um den Kuss zu erwidern. Wie von einer Energiequelle strahlte ihr Jordans Wärme entgegen. Durch ihre Fingerspitzen spürte sie seine Kraft. Seine starken Muskeln verschoben sich unter ihren Händen, als er sie näherzog.
Mit einer Hand presste er auf die Stelle zwischen ihren Schulterblättern und massierte sie sanft. Vermutlich sollte sie das beruhigen, aber sie war zu überwältigt von den vielen Sinneseindrücken. Jordans andere Hand lag auf ihrer Hüfte. Seine Nähe war verwirrend. Kreuz und quer jagten die Gedanken durch den Kopf, während ihr Bewusstsein versuchte, alle Empfindungen aufzunehmen und sie einzusortieren.Sie fühlte sich unwohl, als bestünde sie aus nichts als zu viel Speck auf den Hüften und versteiften Muskeln. Es gelang ihr nicht, sich einfach treiben zu lassen.
Schließlich rückte er ein Stückchen von ihren Lippen ab und drückte ihr einen Kuss aufs Kinn. Es durchlief sie wie knisternde Elektrizität. Mit einem weiteren Kuss liebkoste er ihre Kieferpartie. Dann küsste er ihr Ohr, dann den Nacken. In ihr brannte das Verlangen, dem Impuls nachzugeben und sich einfach gegen ihn sinken zu lassen. Es kostete sie sehr viel Kraft, sich starr und aufrecht zu halten.
Als Jordan aber die zarte Haut unmittelbar unter ihrem Ohr leckte, explodierte eine Hitzewelle in Holly. Von völlig neuen Bedürfnissen angefacht, durchdrangen die ungewohnten Flammen ihren Körper. Ihre Brüste spannten, als wären sie geschwollen. Zum ersten Mal in ihrem Leben nahm Holly wahr, wie die Innenseite des weichen Baumwoll-BHs auf ihre Brustspitzen drückte.
Zwischen ihren Beinen flackerten zarte Empfindungen auf. Erfüllt von einer warmen Schwere, presste sie die Oberschenkel fest zusammen, um das Gefühl unter Kontrolle zu halten.
Schließlich wandte Jordan sich wieder ihrem Mund zu, und dieses Mal erwiderte sie seinen Kuss. Zaghaft bewegte sie ihre Lippen auf seinen. Merkwürdigerweise fiel ihr das Atmen schwerer. Die Anspannung in ihren Fingern löste sich, sodass sie sich an seinen Schultern festhalten konnte. Seine Hand strich ihren Rücken auf und ab, während er mit der anderen ihre Hüfte drückte und knetete.
Und dann tat er etwas Ungeheuerliches: Er berührte mit
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