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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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seinen Job ganz gut, aber inzwischen ist sein Publikum auf eine Person geschrumpft.“
    Einen Moment blieben ihre Blicke aneinander hängen. So greifbar und fest wie der Boden unter ihnen erfüllte ihre Liebe den Raum. Beinahe fühlte sich Holly, als würde sie in ihrem Privatleben herumspionieren.
    „Dann kommt Jordan“, durchbrach Sandy den Zauber. „Er ist der Eigenbrötler.“
    „Bin ich nicht“, widersprach Jordan.
    „Und warum stehst du dann immer am Rand und schaust zu?“, wollte Sandy wissen.
    „Tue ich nicht. Das ist eine Frage der Wahrnehmung.“
    „Aber sicher, mein Lieber. Das glauben wir alle.“ Sandy lächelte. „Und schließlich haben wir noch Kyle. Er ist das Nesthäkchen, der Charmeur und mein Prinz, der zu meiner Rettung geeilt ist.“
    „Am Anfang hast du dich aber ziemlich gesträubt“, brummelte ihr Mann.
    „Jetzt aber nicht mehr.“
    Wie benommen schüttelte Holly den Kopf. Das waren zu viele Informationen auf einmal. Namen, Beziehungen, Gesichter, Geschichten. Niemals würde sie das alles lernen.
    Elizabeth stand auf. „Ich mache einen Kaffee.“
    „Ich helfe dir“, sagte Sandy.
    Die beiden Frauen verließen das Zimmer, während die Männer ihnen nachsahen. Doch dann packte Elizabeth die beiden und zerrte sie förmlich hinter sich her.
    „Gib ihnen einen Moment allein“, flüsterte sie leise. Aber Holly fing ihre Worte trotzdem auf. Dann waren sie fort.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Jordan.
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Wie kannst du sie auseinanderhalten?“
    „Ich hatte es leicht, ich bin mit ihnen aufgewachsen. Also habe ich mich an sie gewöhnt. Austin lernte ich kennen, als ich zehn oder zwölf war, und die Ehefrauen sind nach und nach zur Familie gestoßen. Tut mir leid, dass du alle auf einmal kennenlernen musstest.“
    Sie drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm um. „Ich verstehe das nicht. Wenn ihr euch so nahesteht, warum bist du dann allein hier und nicht bei einem deiner Brüder?“
    Er zog eine Grimasse. „Ich wollte lieber hierbleiben. Bald ist Weihnachten, und ich wollte nicht im Weg sein.“
    „Sie lieben dich sehr“, stellte Holly fest.
    „Ich weiß. Ich liebe sie auch.“
    „Das muss schön sein. Mom hat mich auch geliebt, aber es gab nur sie. Ich habe mir immer Brüder und Schwestern gewünscht.“ Besonders zu Weihnachten. In dieser Zeit war es am schlimmsten, Einzelkind zu sein.
    „Du kannst dir meine ausleihen“, bot er an. „Dann musst du nie wieder Angst haben, allein zu sein.“
    Die Idee war verlockend. Prüfend sah sie ihm in die dunklen Augen. „Ist das das Beste an einer großen Familie?“
    „Klar. Außerdem weiß ich, dass sie immer für mich da sind. Auf sie kann ich mich verlassen.“
    Gedankenverloren betrachtete Holly ihre ineinander verschränkten Hände. Seine Finger waren lang und gebräunt. Manchmal fühlte sie sich bei Jordan zierlich und zart, wie eine Art Wunder. Wie ist es wohl, sich auf jemanden zu verlassen?überlegte sie. Mit dieser Vorstellung würde sie sich nie anfreunden. Sie verließ sich auf niemanden. Das Leben hatte sie gelehrt, dass es zu gefährlich war.
    „Darum beneide ich dich“, sagte sie.
    Lächelnd sahen sie einander an, dann hörten sie es vom Flur lärmen.
    „Bereit für den nächsten Angriff?“, fragte er.
    Sie nickte.
    Verschwörerisch drückte er ihre Hand. „Ich bin bei dir“, versprach er.
    In diesem Augenblick glaubte sie ihm.
    „Hey, Schönheit. Setzt du dich mit mir auf die Bahamas ab?“
    Holly blickte auf und starrte den Mann vor ihr an. Es ratterte in ihrem Gedächtnis, während sie die Anhaltspunkte sortierte. Groß, dunkelhaarig, gut aussehend. Ein Haynes-Bruder. Einer, den sie kannte. Aber welcher? Als der Mann grinste, hatte sie die Antwort.
    „Hi, Kyle. Was machst du denn hier?“, fragte sie.
    Er zog den Reißverschluss seiner Lederjacke auf, sodass das khakifarbene Shirt seiner Polizeiuniform zu sehen war, und lehnte sich gegen die Ladentheke. „Du sagst also Nein?“
    „Nein zu was?“
    Darauf sah er sie beinahe gekränkt an. „Zu meinem unmoralischen Angebot, mit mir durchzubrennen.“
    „Was würde Sandy dazu sagen?“, fragte sie lachend.
    „Oh, sie müsste mitkommen. Sonst könnte sie sehr böse werden.“
    „So verlockend es ist, ich muss leider ablehnen.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Ruf mich an, wenn du es dir anders überlegst.“ Dann sah er sich im Geschäft um. „Schön hast du’s hier. Aber tu mir den Gefallen und mach den Laden dicht, wenn Sandy in

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