Mistelzweig und Weihnachtskuesse
der Liebe auskennst.“
Darin mochte er recht haben. „Und wenn ich es möchte?“, fragte sie beinahe reflexartig. Geduckt wartete sie auf seine Abfuhr, aber sie nahm die Worte nicht zurück.
„Mich nackt sehen oder Liebe machen?“
Aus den Augenwinkeln sah sie ihn an. Sie konnte nicht erkennen, was er dachte. Aber zumindest sah er nicht böse aus.
„B…beides.“
Die Stille machte sie nervös. Im Hintergrund ertönten die Weihnachtslieder, und die Scheite knisterten im Feuer, doch Jordan sagte kein Wort. Natürlich wollte er sie nicht. Sie war nicht attraktiv oder erfahren genug wie seine anderen Frauen. Er würde sich mit ihr nicht abmühen wollen.
„Entschuldige“, bat sie und wollte aufstehen. „Mein Fehler.“ Sie musste unbedingt hier weg, bevor sie in Tränen ausbrach.
Schnell griff er nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Geh nicht“, sagte er. „Bitte.“ Er lächelte sie zaghaft an. „Holly, ich möchte mit dir schlafen. Ich bin überwältigt, dass dein erstes Mal mit mir sein soll. Überwältigt und geehrt.“
„Ja?“ Zu gern wollte sie ihm glauben.
Er küsste sie sanft. „Ja.“
Eine Weile sahen sie sich in die Augen. Holly schluckte aufgeregt. „Was soll ich tun?“
„Bleib einfach hier sitzen. Ich bin gleich wieder da.“
Damit lief er zur Treppe und nahm zwei Stufen auf einmal. Wenigstens erweckte er nicht den Anschein, als würde ihm etwas Schreckliches bevorstehen. Ein kleiner, aber tröstender Gedanke. Sie presste die Hand auf ihren aufgewühlten Magen und fragte sich, ob sie einen Fehler machte.
Leise lachte sie in sich hinein. Nein. Sie hatte eine gute Wahl getroffen. Jordan war sanft und rücksichtsvoll. Er würde dafür sorgen, dass ihr erstes Mal wunderbar war. Bei ihm machte es ihr nichts aus, ungeschickt zu sein oder Fragen zu stellen. Mit seiner Art löste er sogar ihre Befangenheit, wenn ihr etwas peinlich war.
Wenige Minuten später kehrte er mit einer dicken Decke und einem kleinen Kästchen in der Hand zurück. Sie stand auf und half ihm, die Decke vor dem Weihnachtsbaum auszubreiten. Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen. „Bist du sicher, dass wir es hier tun können?“, fragte sie.
„Wir können es tun, wo du willst. Ich dachte, hier ist es romantisch.“
Stimmt, es war romantisch. „Gut“, stimmte sie zu.
„Ich übernehme die Verhütung“, erklärte Jordan.
„Ver…Verhütung?“ Erschreckt wich sie einen Schritt zurück. Um Himmels willen! Sie würden Sex haben. Richtigen Sex mit Verhütung. Sie starrte auf die Schachtel, als enthielte sie lebendige Schlangen.
„Holly, geht es dir gut?“
„Äh, prima.“
Sein dunkler Blick traf ihren. „Mir ist klar, dass all das fremd und beängstigend ist. Ich wünschte, ich hätte die richtigen Worte, aber sie fehlen mir. Und glaub mir, ich fürchtemich nicht weniger als du.“
Irgendwie war das beruhigend. „Aber du hast es schon vorher getan.“
„Nicht mit dir.“
Interessante Logik, das gefiel ihr. „Ich habe Angst, dass ich etwas Dummes sage oder tue.“
„Wenn du nicht lachst, verspreche ich, es auch nicht zu tun.“
„Warum sollte ich lachen?“
„Sex ist ziemlich komisch“, antwortete er lächelnd. „Setz dich.“ Er ließ sich neben ihr nieder und griff nach der Box. „Das sind Kondome. Hast du schon mal eins gesehen?“
Sie schüttelte den Kopf.
Also öffnete er die Box und schüttete den Inhalt auf die Decke. Noch bevor sie eines der herauspurzelnden Päckchen in die Hand nehmen konnte, hatte er die Schachtel auseinandergenommen und glatt gestrichen. Als sie sie sich ansah, erblickte sie erstaunt genaue Anweisungen neben ein paar seltsam aussehenden Zeichnungen.
„Da steht, wie man sie benutzt?“ Ihre Stimme überschlug sich beinahe.
„Wie soll man es sonst lernen?“
„Ich dachte, ihr Kerle wisst es einfach irgendwoher.“
„Tut mir leid. Zu Anfang sind wir genauso aufgeregt und unwissend wie alle anderen.“
Sie überflog die Anleitung. Unfreiwillig fiel ihr Blick auf Jordans Schoß. Er trug eine Jeans, und sie konnte nicht erkennen, ob er „erigiert“ war, wie es in Schritt eins hieß. Wenn sie nicht einmal das wusste, wie um Himmels willen sollte sie den Rest hinbekommen?
Aber noch bevor sie sich in ihre Panik hineinsteigern konnte, griff er nach einer der Packungen und riss sie auf.
„W…was tust du?“, fragte sie, voller Angst, dass er als Nächstes seine Hose ausziehen und „ihn“ herausholen würde.
„Ich versuche, dir zu zeigen,
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