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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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merkwürdig aufgekratzt. Das Singen war ein Heidenspaß gewesen. Je mehr Zeit sie mit Jordans Familie verbrachte, desto fester schloss sie sie ins Herz. Er konnte von Glück sagen, dass er so vielen Menschen wichtig war. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war ihr wieder klar, was Sicherheit bedeutete. Obwohl es nur ein vorübergehender Zustand war, verließ sie sich darauf, dass Jordan auf sie achtgab. Schon lange hatte sie niemandem mehr so vertraut. Das Gefühl war ungewohnt, aber sie war bereit, sich daran zu gewöhnen.
    Jordan hielt ihr die Tür auf, trat hinter ihr ins Haus und knipste die Lichter in der Eingangshalle an.
    „Es ist so still“, flüsterte Holly, dann kicherte sie. „Ich schätze, ich kann auch normal sprechen. Wir wecken ja niemanden auf.“
    „Außer der verfluchten Katze.“
    Er nahm ihr den Mantel ab und hängte ihn in den Wandschrank im Flur. Holly schaute ins Wohnzimmer, entdeckte aber keine Spur von Mistletoe. Nachdenklich runzelte sie die Stirn. Die Katze konnte Jordan zwar nicht leiden, aber sie kam immer gelaufen, um ihn anzufauchen. Meistens begrüßte sie außerdem Holly und ließ sich von ihr kraulen.
    „Mistletoe?“, rief Holly.
    „Was ist los?“, fragte Jordan.
    „Normalerweise wartet sie immer neben der Tür auf uns.“ In ihrem Magen breitete sich Unruhe aus. „Hoffentlich ist sie nicht rausgelaufen.“
    „Unwahrscheinlich. Kurz bevor wir losgegangen sind, hast du sie noch gesehen, oder?“
    Holly nickte.
    „Ich war als Letzter im Haus und weiß, dass ich die Tür zugemacht habe. Eben musste ich aufschließen, um wieder hereinzukommen. Louise hat den ganzen Abend die Kinder gehütet, also konnte sie sie nicht aus Versehen entwischen lassen. Wahrscheinlich schläft Mistletoe oben.“
    „Du hast recht. In letzter Zeit war sie etwas müde. Vielleicht hat sie uns nicht kommen gehört.“ Holly ging zur Treppe.
    „Ich sehe unten nach“, sagte Jordan.
    „Danke.“
    Das alte Haus war still. Holly ging von Tür zu Tür und schaltete die Lichter ein. In einigen der Räume standen Möbel, aber die meisten waren leer.
    Louises Zimmer lag gleich neben der Treppe. Vor ein paar Stunden war die Haushälterin in Travis’ und Elizabeths Gästezimmer eingenickt, und die beiden hatten sie schlafen lassen. Travis hatte versprochen, sie am nächsten Morgen zurückzubringen. Holly ging auf die Knie und spähte unter das Himmelbett. Nichts. Dann kontrollierte sie den Wandschrank und sogar den Spalt hinter der Kommode.
    „Mistletoe! Wo bist du?“, rief sie, während sie wieder auf den Flur trat.
    Auf halber Strecke zu ihrem Schlafzimmer hörte sie Jordans Stimme vom Erdgeschoss.
    „Ich hab’ sie gefunden“, rief er. „In meinem Zimmer.“
    Schnell lief Holly nach unten, wo Jordan am Fuß der Treppe auf sie wartete. Seine Augen glitzerten merkwürdig, und ein halbes Lächeln lag auf seinen Mundwinkeln.
    „Was ist?“, fragte sie.
    Zur Antwort nahm er ihre Hand. „Herzlichen Glückwunsch. Du bist Großmutter.“
    „Sie hat die Kleinen zur Welt gebracht? Geht es ihr gut?“
    „Sie sieht großartig aus. Es sind vier Kätzchen.“
    Auf die Erleichterung folgte Jubel. Holly beschleunigte ihre Schritte. „Sie war so komisch in den letzten Tagen. Ich hätte es merken müssen.“
    Leise betraten sie Jordans provisorisches Schlafzimmer. Die Schranktür stand offen, Kleider waren von den Haken gerissen und zu einem Nest gebaut worden. In der Mitte lag Mistletoe, schützend um vier Junge gerollt.
    Drei waren grau wie ihre Mutter, eines war schwarz. Mistletoe blinzelte verschlafen, dann schnurrte sie kehlig.
    Holly kauerte sich neben sie und streichelte ihren Kopf. „Was bist du für ein cleveres Mädchen. Vier wunderschöne Babys.“ Behutsam liebkoste sie die Katze, ohne die Kleinen zu stören. Sie waren winzig, ihr Fell dünn und seidig.
    „Hast du Hunger?“, fragte Holly. Dann drehte sie sich zu Jordan um. „Können wir ihr Futter und die Katzentoilette hierherbringen? Dann muss sie nicht so weit laufen.“
    „Klar.“ Er erhob sich und ging.
    In seiner Abwesenheit sprach Holly weiter leise mit ihrer Katze. Mistletoe genoss die Aufmerksamkeit, als ob sie wüsste, dass sie etwas Großartiges vollbracht hatte.
    „Sie faucht dich nicht einmal mehr an“, bemerkte Holly, als er mit dem Futter- und Wassernapf in der Hand zurückkehrte.
    „Oh, ich glaube, sie hat sich heute schon genug an mir gerächt.“ Damit zeigte er auf das Lager, das die Katze sich gebaut hatte.
    Erst jetzt wurde

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