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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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er der Außenseiter gewesen. Auch schon vor den Hochzeiten hatten seine Brüder normalerweise über sämtliche Feiertage ihre Freundinnen mitgebracht. Nur er nicht. Irgendwie war ihm dieser Teil seines Lebens zu privat vorgekommen. Zu Hause wollte er sich nicht mit jemand Fremdem beschäftigen. Lieber war er allein, als mit der falschen Person zusammen.
    „Warum machst du so ein ernstes Gesicht?“, fragte Elizabeth.
    Er hob die Schultern. „Ich habe an Weihnachten früher gedacht. Dieses Jahr ist es besser.“
    Sie ging ihm entgegen. Elizabeth hatte ein herzförmiges Gesicht und große Augen. Nach der Hochzeit mit Travis hatte sie auch seine Brüder unter ihre Fittiche genommen. Jetzt stemmte sie die Hände in die Hüften und funkelte ihn wütend an. „Ich schwöre dir, hätte ich nur einen Wunsch frei, dann wären es fünf Minuten allein mit Earl Haynes.“
    „Mit meinem Vater? Warum?“
    „Dieser … dieser Mistkerl verdient es nicht zu leben. Er hat euch vier so schlimm verletzt. Ich will, dass er für seine Verbrechen büßt. Und ich will dabei zusehen.“
    Ihre Schärfe überraschte ihn. Er hatte gar nicht an seine Kindheit gedacht, aber Elizabeths Worte brachten sie ihm wieder ins Gedächtnis. Sein Vater, der sich wegen einer anderen Frau aus dem Staub machte. Seine Mutter, wie sie leise in ihrem Zimmer weinte. Vier Haynes-Brüder, verunsichert, was sie fühlen sollten. Damals wussten sie nur, dass alles Spielzeug der Welt ihr Zuhause nicht besser machen konnte.
    „Es ist lange her“, sagte er.
    „Möglich, trotzdem leidest du noch immer darunter. Glaubst du, ich sehe nicht, was er dir angetan hat? Euch allen? Manchmal kann Travis wegen der Erinnerungen nicht schlafen. Er ist ein wunderbarer Mann. Trotzdem war er panisch, er könnte kein guter Ehemann und Vater sein.“ Sie holte tief Luft, dann lächelte sie. „Ich kann ganz schön ins Reden geraten, wie?“
    „Manchmal bist du ein bisschen heftig.“
    „Weil ich mich um euch sorge.“ Sie trat näher und legte die Hand auf seinen Arm. „Jordan, du musst dich mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Wenn du sie nicht in den Griff bekommst, wird dir die Chance auf eine glückliche Gegenwart durch die Finger schlüpfen.“
    Er wich zurück. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
    „Doch, das weißt du. Ich wünschte, man könnte alles löschen und wieder von vorn anfangen. Aber das geht nicht. Deine Eltern …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich verteidige nicht, was deine Mutter getan hat, aber auf eine Art kann ich sie verstehen. Nach all den Jahren hat sie einfach die Nerven verloren. Trotzdem hätte sie sich bei euch vieren melden können.“
    Wieder einmal dachte Jordan daran, was wirklich an jenem letzten Tag geschehen war. „Sie konnte nichts dafür. Schuld sind die anderen Frauen. Sie hätten Nein zu ihm sagen sollen.“
    Überrascht sah Elizabeth ihn an. „Natürlich waren sie im Unrecht, aber sie waren nicht allein. Sie antworteten mit Ja, aber Earl Haynes war es, der die Fragen gestellt hat. Sein ganzes Leben lang hat er alles verführt, was im Rock daherkam. Vielleicht ist es einfacher, die Schuld bei den Frauen zu suchen. Aber der wirkliche Übeltäter ist dein Vater.“
    Schließlich schloss sie den kurzen Abstand zwischen ihnen und drückte ihn einmal fest an sich. „Ich weiß, was du denkst, Jordan, aber es ist nicht so. Du musst nicht wie er sein. Du bist dein eigener Mann“, sagte sie lächelnd. „Wäre ich nicht glücklich verheiratet, vielleicht würde ich selbst mein Glück bei dir versuchen. Aber es wäre zu spät. Holly ist etwas ganz Besonderes. Lass sie nicht wieder gehen. Du würdest es den Rest deines Lebens bereuen.“
    Damit ging sie aus der Küche und ließ ihn allein zurück. Während er den Kaffee aufbrühte, dachte er über die Worte seiner Schwägerin nach. Dass es einfacher war, die Frauen und nicht seinen Vater zu beschuldigen. Sie hatte recht. Tatsächlich machte er Louise verantwortlich. Für alles. Aber wie viel war wirklich ihre Schuld? Welchen Anteil hatte sein Vater an den Ereignissen? Und seine Mutter? In dieser Hinsicht stimmte er Elizabeth zu. Auch er verstand, dass sie Earl verlassen musste. Aber dass sie ihn verließ, ohne je zurückzusehen, nahm er ihr übel.
    Diese Familie war ein einziger Scherbenhaufen. Jordan schüttelte den Kopf. Das stimmte nicht. Seine Brüder hatten es geschafft, ihr Leben in Ordnung zu bringen. Er allein kämpfte als Letzter mit der Vergangenheit. Vielleicht war es

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