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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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konnte es auch übertreiben.
    Er unterhielt sich kurz mit den anderen – es war ein gewollt zwangloser Austausch darüber, wer gerade wo gebucht war, wer einen Fernsehauftritt hatte, wer in diesem Sommer am Scarborough-Festival teilnehmen würde und wer seinen Agenten gewechselt hatte. Doch als die Himbeere anfing, legten alle ihr gespieltes Desinteresse ab und hörten ihr neugierig zu, wie sie ihren Text wieder und immer wieder aufsagte. Da es niemanden mehr zum Unterhalten gab, verabschiedete sich Frankie stumm von seinen Kollegen, drückte die Doppelschwingtür auf, die in den Flur führte, ging die Treppe nach unten und trat hinaus in den sonnigen Tag. In Covent Garden herrschte die übliche Geschäftigkeit. Überall wimmelte es nur so von Menschen, die ihre Einkäufe erledigten oder sich die Zeit vertrieben, und von Büroangestellten, die sich rasch ein Sandwich holten.
    Mit einer Ausgabe der
Stage
unter dem Arm, die er bereitsdurchgekämmt und mit dem Textmarker bearbeitet hatte, stieg er in Brixton aus der U-Bahn . Er hatte einige Castings gefunden, aber nichts davon schien wirklich aufregend zu sein. Er musste sich wohl für einen Anruf bei Marina wappnen – wieder einmal. Doch zunächst lockte ihn der Markt auf der Electric Avenue. Er zog sich über beide Straßenseiten hinweg, und die Stände hatten das beste Angebot an Obst und Gemüse, das er bislang in der Stadt gefunden hatte. Gutgelaunt durchstreifte Frankie den Markt und verglich die Preise, während er seinen Rucksack mit den Zutaten füllte, die er für sein spontan erfundenes Gericht benötigte. Gegrillte Auberginen mit einem Hauch dieses herrlich kräftigen Knoblauchs – er hatte ja morgen kein Vorsprechen. Vielleicht eine rote Paprikasuppe dazu. Frankie summte zufrieden vor sich hin, als er beim Laden an der Ecke haltmachte, um flüssiges Waschmittel, einen Feudel und eine Packung Reiswaffeln zu kaufen. War das alles? Er hatte fast kein Bargeld mehr bei sich, das musste also reichen.
    Es war nicht gerade leicht, die Wohnungstür aufzusperren, ohne dass ihm etwas aus dem Arm fiel, besonders, weil die Tür wieder einmal klemmte. Frankie machte sich in Gedanken eine Notiz, dass er mit dem Vermieter sprechen musste, und stieß die Tür auf. Beim Klang von Radio One, das viel zu laut aufgedreht war, erstarb seine gute Laune. Er hatte gehofft, noch etwas Zeit für sich zu haben, bevor Ella zurückkam.
    «Bist du’s, Frankie?», trällerte sie.
    Mit der Schulter drückte er die Tür zum Wohnzimmer auf – es hatte ohnehin keinen Zweck, sie zu bitten, ihm mit den Einkaufstüten zu helfen – und erblickte das übliche Szenario: Ella lag barfüßig und mit übereinandergeschlagenenBeinen, die nackten Füße auf die Armlehne gestützt, auf dem Sofa, das er sich von der Gage für ein paar Zeilen in der Krimiserie
The Bill
geleistet hatte. Er trug die Einkäufe in die weißgestrichene Küche, in der getrocknete Chilis und Knoblauchzöpfe von den Wänden hingen, und sah sich ungläubig um. Wie hatte sie es in so kurzer Zeit geschafft, ein derartiges Chaos zu veranstalten? Er hatte diese Arbeitsfläche in tadellosem Zustand hinterlassen, und nun klebten darauf braune Kaffeeränder und Flecken von achtlos verschütteter Milch. Seufzend nahm er einen Spüllappen zur Hand und begann, die Arbeitsfläche abzuwischen.
    Ella beugte sich vor, und ihr kleines, rundes Gesicht erschien in der Durchreiche. Wie immer stand ihr das Haar in alle Richtungen vom Kopf ab, und zwei verschiedene Ohrringe baumelten von ihren winzigen Ohrläppchen. «Und? Wie war’s? Alles Banane oder was?»
    Das machte sie immer. Gerade wenn er einmal wieder davon überzeugt war, dass sie der egoistischste, gedankenloseste kleine Teufelsbraten im ganzen Universum war, bewies sie plötzlich, dass sie ihm offenbar doch zugehört hatte. Er legte den Lappen weg. «Na ja, ich kam als Zweiter dran, nach der Passionsfrucht. Der Typ war ziemlich gut, wenn ich ehrlich bin, obwohl ich fand, dass sein Akzent ein wenig zu übertrieben war. Bei ihm haben sie nur zwanzig Aufnahmen gebraucht. Bis ich fertig war, waren alle anderen schon angekommen. Wirklich, Ella, der Regisseur war   –»
    «Ich wette, du bist froh, dass du dir den schrecklichen Hawaii-Fummel nicht angezogen hast, oder?», unterbrach sie ihn. «Egal, hör zu. Dougie hat angerufen und gefragt, ob du später bei einer Partie Fünf-gegen-fünf dabei bist. Und deine Geheimagentin hat sich auch gemeldet.»
    Frankie zuckte zusammen. «Diesmal

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