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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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– etwas, das sie mit lästiger Regelmäßigkeit tat, seit er das erste Mal ihre Pfadfinder-Schärpe versteckt hatte. «Für was? Ein Vorsprechen als größte, dümmste Banane der Stadt? Jetzt hör aber auf, Frankie. Du musst mal eine Zeit lang einer richtigen Arbeit nachgehen. Wir brauchen die Kröten, alter Junge. Hast du die letzte Telefonrechnung gesehen?»
    «Telefonrechnung? Welche Telefonrechnung?»

Kapitel 4
    «Danke, ich nehme gern eine Tasse Kaffee. Aber nur, wenn es keine Umstände macht.»
    Frankie streifte sein bestes Jackett ab und hängte es über die Lehne des Regiestuhls aus Chrom und Leder. Dann blickte er sich aufmerksam um, während die kleine, attraktive Frau, die sich ihm als Saff vorgestellt hatte, in die Küche ging. Sie warteten noch auf jemanden – wahrscheinlich ihren Ehemann   –, doch sie hatte bereits zwei Anrufe auf ihrem Handy entgegengenommen und erfahren, dass er im Stau steckte. Frankie sah auf die Uhr. Er war pünktlich um sechs Uhr hier gewesen und wollte sich um acht mit den Jungs in Tooting im Pub treffen. Wenn derjenige, der beim Vorstellungsgespräch mit anwesend sein wollte, nicht langsam auftauchte, musste er ohnehin wieder los. Er ging zum Fenster hinüber. Die Wohnung war nicht besonders groß und spartanisch eingerichtet. Der kleine Tisch war leer bis auf die Unterlagen, die die Frau dort abgelegt hatte.
    Was, in aller Welt, machte er überhaupt hier? Diese verdammte Ella und ihre unaufhörlichen Telefonate. Wo zum Teufel hatte sie angerufen, dass eine derartig hohe Telefonrechnung dabei herauskam? In Bolivien? Wenn sie ein einziges Mal in ihrem Leben etwas vernünftiger gewesen wäre, müsste er jetzt nicht hier sein und sich für diesen lächerlichen Job vorstellen.
    Er erschrak, als Saff aus der Küche zurückkam. «Ich konnte leider keine Kekse finden.» Wie um sich zu entschuldigen,zog sie die Schultern hoch und reichte ihm einen angeschlagenen Kaffeebecher, auf dem das Logo einer Sportbekleidungsfirma prangte. «Das ist löslicher Kaffee. Es war nichts anderes da. Ich hoffe, das ist in Ordnung?»
    Bei diesem Lächeln, dachte Frankie, würde er sogar mit Freude Spülwasser trinken. Er trank einen Schluck und zuckte zusammen. In der Tat, von Spülwasser war das hier nicht weit entfernt. Schnell stellte er den Becher auf dem Tisch ab und setzte sich auf den Stuhl, den sie ihm zugewiesen hatte.
    Sie blickte auf ihre Uhr und schüttelte den Kopf. «Wir haben uns ja bereits kurz am Telefon unterhalten, aber ich würde gern noch ein wenig mehr erfahren. Sollen wir einfach schon mal loslegen? Ich bin mir sicher, dass Sie Besseres zu tun haben, als hier mit mir zu sitzen und zu warten. So kann ich mir wenigstens ein paar Notizen machen.» Sie setzte sich ihm gegenüber und durchstöberte ihre Unterlagen. «Also, wo habe ich denn jetzt den Fragebogen hin   …?»
    Frankie nutzte die Gelegenheit, sie genauer zu betrachten. In ihrem geblümten Leinenrock und der pinkfarbenen Strickjacke mit dem V-Ausschnitt wirkte sie vollkommen deplatziert in dieser reichlich sterilen Umgebung, und das machte sie noch attraktiver. Ihr rundes Gesicht war mit Sommersprossen übersät, und ihre Augen verrieten, dass sie häufig lachte. Sie suchte noch eine Weile vergeblich herum, doch dann schüttelte sie betrübt den Kopf.
    «Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir Fragen ausdenke?», schlug sie vor.
    «Schießen Sie los.» Er lehnte sich vor und sah sie erwartungsvoll an. Für sie würde er auf jeden Fall arbeiten.
    «Also gut. Ich habe Ihren vollen Namen und Ihre Anschrift. Wie alt sind Sie?»
    «Zweiunddreißig.» Er beobachtete, wie sie mit einem paillettenbesetzten Kuli, den sie aus ihrer Handtasche gezogen hatte, etwas auf das Papier kritzelte.
    «Ihre letzte Anstellung?»
    Um nichts in der Welt würde er ihr von seinem Bananen-Fiasko oder von den zahlreichen Restaurants erzählen, in denen er in den letzten Jahren gearbeitet hatte. «Also, das war bei
The Bill
. Eigentlich hatte ich eine größere Rolle, doch es wurde sehr viel rausgeschnitten.»
    Sie nickte verständnisvoll. «Es ist doch immer das Gleiche, nicht? Dann interessieren Sie sich also fürs Fernsehen? Dieser Schritt wäre aber beruflich eine ziemliche Veränderung für Sie, oder?»
    Als er sie über den Tisch hinweg ansah, hatte Frankie das Gefühl, dass er mit dieser Frau ganz offen und ehrlich sprechen sollte – alles andere kam ihm falsch vor, selbst wenn das seine Chancen, den Job zu bekommen, ruinierte. «Also, wenn

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