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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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fiel, mitzubringen. Um drei Uhr morgens kehrte er zurück. Er hatte in acht Supermärkten eingekauft, während sie und die Kinder sämtliche Zutaten aufgebraucht hatten, die ihr eingefallen waren, um weitere Kuchen und Muffins herzustellen, darunter auch eine Sortemit Kokos und Rosinen, die Oscars Erfindung waren. Es war Max’ Idee gewesen, den Firmenvan zu nehmen, und nun befand sich jedes Tablett, Backblech und Schneidbrett aus Saffs Küche im Kofferraum, die Frühstücksspeisen darauf mit Frischhaltefolie bedeckt. Sie hatte ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und jedes gekaufte Muffin großzügig mit Guss oder süßer Deko verziert, bis es nicht mehr wiederzuerkennen war. Doch sie hoffte, dass dies nicht für den Geschmack galt.
    «
Pimp my Muffin!
», hatte Oscar irgendwann gekreischt, eine Tube mit Gussmasse in der Hand.
    «Da vorne rechts ist es, dort, wo die ganzen Leute stehen», erklärte Saff. «Alle mal herkommen!», rief sie aus dem Fenster, woraufhin ihr Millie in die Rippen stieß und ihr sagte, dass sie sich nicht so peinlich benehmen sollte. «Meine Süße, wir sind heute Morgen das A-Team , und nichts darf uns mehr aufhalten», erwiderte Saff lächelnd, im Hinblick auf das Chaos der letzten Stunden. Sie fühlte sich ein wenig benommen von dem Schlafmangel.
    «Sind Sie Saff?» Ein großer Mann in einem schwarzen T-Shirt riss die Wagentür auf. «Alex meint, dass wir Ihnen helfen sollen, stimmt’s?»
    «Aber sicher!» Saff sprang aus dem Wagen und hoffte, dass sie nicht allzu grässlich aussah. Sie hatte es gerade noch geschafft, ihr fleckiges T-Shirt zu wechseln, doch für das Haarebürsten war leider keine Zeit mehr geblieben. Sie zog die Hecktüren des Vans auf, und alle begannen mit dem Ausladen. Die großen Teller von ihrem Hochzeitsgeschirr kamen zuerst dran, sie dienten als Servierteller. Nun, man durfte den führenden Modejournalisten dieser Welt die Muffins schließlich nicht auf dem Backblech anbieten, oder?
    Als sie die Halle zum ersten Mal betrat, fiel ihr die Kinnlade herunter, als ihr klar wurde, welches Ausmaß dieses Event eigentlich besaß. In der gemütlichen Atmosphäre ihrer Küche hatte ein Frühstück für dreihundert Personen wie ein Witz geklungen, aber das hier war ernst gemeint. Die Innendeko, die Lichteffekte und das emsige Treiben der Leute, und das schon bevor die Presse angekommen war, befanden sich auf einem Niveau, mit dem Saff nicht gerechnet hatte. Mit Hilfe der Kinder richtete sie die Speisen auf den dafür vorgesehenen Tischen an, die ihr der große Mann gezeigt hatte, während Max den Van irgendwo parkte, wo er keinen Strafzettel kassieren würde. Von Alex fehlte jede Spur, doch Saff entdeckte Todd, der auf ihren winkenden Gruß nicht zu achten schien. Er war wohl gerade sehr beschäftigt.
    «Wow, Mum – das ist ja total irre hier. Können wir bleiben?» Millie war wie angewurzelt neben ihr stehen geblieben und starrte mit offenem Mund in die Halle, ein Tablett mit winzigen dänischen Gebäckstückchen in der Hand.
    «Natürlich nicht! Das Letzte, was die hier wollen, ist, dass wir herumlungern. Wir werden alles schön herrichten und uns dann zurückziehen. Komm her und stell es da ab.»
    «Wow!» Beim Klang von Alex’ Stimme wirbelte Saff herum, und spontan fielen sich die beiden Freundinnen in die Arme. «Ich kann dir gar nicht sagen   …», setzte Alex an und wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab.
    «Dann lass es bleiben», erwiderte Saff lachend. «Das hat Spaß gebracht. Und jetzt machen wir uns vom Acker.» Sie fegte ein paar Zuckerkrümel von einem Tellerrand, legte dann ihren Kindern je eine Hand auf den Rücken und schob sie Richtung Ausgang. Sie beachteten ihre Mutternicht, denn sie hatten einen riesigen Mann in einem grellgelben Outfit entdeckt. Ihnen blieb der Mund offen stehen.
    «Muuum», zischte Oscar. «Das ist Malcolm Sanferino. Bitte, können wir nicht noch ein wenig länger bleiben? Er ist megastark!»
    «Ich hoffe, dass ihr auf jeden Fall noch bleibt.» Alex hatte sich abrupt von einem der Mitarbeiter abgewandt, der sie wegen eines Übersetzers mit Beschlag belegte. «Ich bräuchte jemanden, der kellnert. Jeglichen Alters. Glaubst du, Max könnte auch helfen? Ich würde Frankie fragen, ob er dazu bereit wäre, doch der arme Mann ist gerade erst aus der Türkei eingeflogen.» Sie stellte sich auf Zehenspitzen, um zu überblicken, ob sie ihn irgendwo entdeckte. «Aber ich befürchte, dass er sich chronische Verletzungen zugezogen hat,

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