Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
Vom Netzwerk:
damit wir diese voll süßen Italiener auf ihrem Ausflug begleiten können. Capito?« Sie lächelt zuckersüß und lässt sich langsam wieder auf ihren Stuhl sinken. »Wenn man für die Kotz mopolitan arbeitet, braucht man wahrscheinlich weder Hirn noch Fremdsprachen. Aber in unserem Fall ist es nicht schlecht, wenn wir uns auch mit unseren Interviewpartnern etwas unterhalten können. Capito?«
    Genüsslich betrachten wir das Mienenspiel der blonden Grazien: Janina kriegt Augen wie Untertassen und vor Staunen den Mund nicht mehr zu, während Jennifer ihre Taille bearbeitet, als wolle sie so noch ein paar Pfund wegkneten. Amandas Augen dagegen verengen sich zu schmalen Schlitzen. »An eurer Stelle würde ich mir da mal nicht zu viel drauf einbilden«, zischt sie wütend. »Landpomeranzen wie ihr beide können bei solchen tollen Typen sowieso nicht landen. Glaubt mir, da kenne ich mich aus!«
    »Du musst es ja wissen«, grinst Mira. »Als geborene Hellenburgerin bist du ja selber die absolute Landpomeranze.«
    Dann lassen wir sie in ihrer Wut vor sich hin schmoren und arbeiten an unseren Zeichnungen weiter, als wäre nichts gewesen.
    Nachmittags stehen wir pünktlich bei meiner Tante vor der Tür. Kaum haben wir geklingelt, fliegt die Tür auch schon auf und sie sieht uns strahlend an. »Buon giorno, Karolina!«, ruft sie und küsst mich auf beide Wangen. »Und du bist Mira, richtig?« Meine Freundin nickt. »Na, dann kommt mal rein. Ich habe schon einiges für euch vorbereitet.«
    Die zwei Unterrichtsstunden vergehen wie im Nu. Tante Betty zeigt uns noch ein paar tolle Websites, wo wir unseren Wortschatz erweitern können, und ich bin mir sicher: Wir werden eine geniale Reportage für die Schülerzeitung schreiben!»O Mann, das war echt klasse!«, sage ich zufrieden. »Da wird sich unsere süße Ämändah wundern, was zwei Landpomeranzen so alles auf die Beine stellen!«
    Mira nickt. »Und jetzt zum zweiten Projekt des Tages.«
    Ich stutze. »Wieso?« Aber die Frage ist nicht echt. Ich weiß genau, auf was sie anspielt.
    »Wir wollten uns doch mal bei deiner Mutter kundig machen, oder?«
    Mein Magen macht auf der Stelle Achterbahnbewegungen. »Ach, ich weiß nicht«, sage ich.
    »Was soll jetzt der Quatsch?«, fragt Mira ungeduldig. »Wenn du weißt, was Sache ist, geht es dir bestimmt besser. Wetten?«
    In diesem Moment fallen mir die schlimmen Träume der letzten Nacht wieder ein. »Stimmt schon«, murmele ich.
    »Wann hat sie denn wieder Spätschicht?«, bohrt Mira gleich nach.
    »Heute zum Beispiel«, brumme ich. »Und Lisa ist bei einer Freundin …«
    »Na also!«, sagt meine beste Freundin. »Worauf warten wir noch?«
    Meine Mutter gehört zu den Leuten, die immer vergessen, ihren PC ganz auszuschalten. Und obwohl ich ihr schon dauernd in den Ohren liege, dass das ewig viel Strom frisst, bin ich heute ganz glücklich, dass sie wieder einmal nicht daran gedacht hat.
    Wir setzen uns an den Schreibtisch, und ob ich will odernicht, plötzlich bin ich nur neugierig und meine Skrupel verabschieden sich. Gebannt schaue ich zu, was Mira macht.
    Sie klickt die Menüleiste kurz an und nickt zufrieden. »Ganz klarer Fall«, sagt sie leise und geht auf den dort gespeicherten Singlecafé -Link. Hallo Dornröschen 43 , heißt es da. Herzlich Willkommen bei Deutschlands sympathischer Partnervermittlung!
    »Ach du Scheiße«, entfährt es mir. »Dornröschen 43 …«
    »Das ist doch nur so ein Pseudonym.« Mira zeigt auf eine lange Liste von Namen. »Das machen hier wohl alle!« Dann entdeckt sie einen kleinen Kasten am oberen rechten Rand der Website. »Schau mal da!«
    Alles auf einen Blick steht dort zu lesen und darunter drei Zeilen: Nachrichten, Favoriten, Chat . Sowohl bei Favoriten als bei Nachrichten leuchtet eine dicke rote Eins.
    Ich starre wie hypnotisiert auf diese Eins, während meine Gedanken miteinander Fangen spielen, als würden sie dafür bezahlt. Los Karo, die Minute der Entscheidung steht vor der Tür. Lass sie rein oder schick sie zum Teufel, aber mach was!
    »Wenn sie einen ganz Bestimmten sehr nett findet, ist der bestimmt bei Favoriten gespeichert, oder?« Miras Stimme bringt mich wieder zurück in die Wirklichkeit.
    »Und Nachrichten sind bestimmt die Mails, die sie sich schicken«, ergänze ich. »Aber die möchte ich nicht lesen!«
    »Also, was machen wir?« Meine Freundin sieht mich erwartungsvoll an. »Wollen wir uns wenigstens den Typen mal näher anschauen?«
    Ich hole tief Luft. Meine Skrupel

Weitere Kostenlose Bücher