Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
Vom Netzwerk:
Ich hab ja keine Ahnung, wie das geht! Was, wenn ich mich völlig idiotisch anstelle und Giovanninie mehr was mit mir zu tun haben will? Ob Mira mir da helfen kann? Ich renne die Treppe hinunter, um unser Mobilteil zu holen, aber meine Mutter telefoniert gerade. Mist. Mein Handy-Guthaben ist fast alle und den Rest möchte ich mir für Giovanni aufheben.
    Also los, dann schreibe ich Mira eine Mail. Aber was ist, wenn sie mir nicht antwortet, bevor ich losfahre? Google. Genau. Vielleicht finde ich dort etwas zum Thema Wie küsst man richtig? .
    Der erste Ratgeber ist nicht wirklich hilfreich:
    Professionelle Küsser cremen sich die Lippen vorher ein – so ist ein reibungsloser Ablauf garantiert. Das Cremen kann auch ins Liebesspiel integriert werden.
    Haben die einen Knall? Soll ich mit einem Cremetopf im Wäldchen auftauchen?
    Beim folgenden Link hat immerhin jemand die gleichen Probleme wie ich – und folgende Antwort bekommen:
    Wie man richtig küsst und wie man sich verhält, das kann ich dir nicht erklären, das wirst du selbst herausfinden müssen. Denn jeder Mensch küsst anders und jeder fühlt es anders. Du solltest dir nicht so viele Gedanken darüber machen, wie du küsst, sondern dich den Gefühlen beim Kuss einfach hingeben. Wenn es so weit sein sollte, dass sich eure Lippen berühren, dann wird alles von ganz allein laufen. Genieße das Gefühl und gib dich ihm einfach hin. Eine Regel für das Küssen gibt es nicht. Der Kuss besteht aus Tausenden von Gefühlen.
    Na toll … Richtig beruhigen kann mich diese Antwort leider nicht. Schließlich tönt der Trautner auch immer, dassMathe ganz einfach sei. Man müsse sich nur mal so richtig reinknien, dann würde es von ganz allein laufen. Und was ist das Ergebnis bisher? Na ja, zum Glück habe ich jetzt keine Zeit mehr, mich weiter verrückt zu machen: Die Uhr läuft und ich sitze hier immer noch in meiner ältesten Jeans rum. Uuaaaah!
    Auch wenn ich dieses Mal rechtzeitig am Wäldchen andocke, schlägt mein Herz so laut, dass ich Angst habe, dass sich gleich alle Spaziergänger nach mir umdrehen werden. Ansonsten hatte ich Glück: Meine Mutter war am Telefon derart beschäftigt, dass sie mir keine dummen Fragen stellen konnte, und immerhin sehe ich einigermaßen zufriedenstellend aus. Fehlt nur noch Giovanni. Doch fünf Minuten später fehlt immer noch jede Spur von ihm.
    Gerade als ich anfange, mir ernsthafte Sorgen zu machen, kommt er mir entgegengerannt.
    »Scusa, Karolina!« Völlig außer Atem bleibt er vor mir stehen und lächelt mich so lieb an, dass sich meine Knie in Wackelpudding verwandeln. »Ich habe so viel zu tun. Du hast sehr lange gewartet?«
    Ich schüttle erleichtert den Kopf. »Was musst du denn alles machen?«
    Giovanni hebt beide Hände gen Himmel. »Ganz viel. Menschen besuchen, deutsche Sprache lernen, bei Gastfamilie sein … Du hast auch viel gemacht heute?«
    »Es geht so«, sage ich, während wir in den kleinen Park hineingehen. Was kann ich ihm denn schon Spannendesvom heutigen Tag erzählen? Dass meine Mutter kurz davor ist, den Fehler ihres Lebens zu begehen? Dass wir uns als Schokocrossie im Netz angemeldet haben?
    Zum Glück erübrigt sich diese Frage, denn Giovanni legt seinen Arm um meine Schulter. »Du freust dich auch, wenn wir zusammen sind?«
    Ich nicke und schlucke. Mein Mund fühlt sich so trocken an, als hätte jemand Saharasand reingeblasen.
    Giovanni bleibt stehen und stellt sich vor mich hin. »Ich muss so viel an dich denken, Karolina«, sagt er leise und zieht mich zärtlich an sich. »Die ganze Tag und ganze Nacht.«
    O Gott, wie war das noch mal? Sich keine Gedanken darüber machen, sondern sich einfach gehen lassen? Und wo ist bitte dieser Knopf, mit dem man alle Gedanken löschen kann? Ich will nicht übertreiben, aber es tummeln sich gerade mindestens 1274 Stück unter meiner Schädeldecke und alle spielen sie Fangen miteinander.
    Giovanni streicht mir sanft die Haare über die Schulter und schaut mir tief in die Augen. So tief, dass ich das Atmen einstelle und dann … küsst er mich.
    Erst ganz sanft, dann immer fordernder. Meine Gedanken machen auf der Stelle Platz für Gefühle, ganz neue Gefühle. Es ist eine Mischung aus Aufregung und Wohlgefühl und ich habe den Eindruck, dass ich überall Gänsehaut bekomme. Gerade als ich ihn etwas fester umarme, fängt etwas in seiner Brust an zu vibrieren. Leider ist es nicht Giovannis Herz, sondern sein Handy …
    »Scusa, Karolina«, sagt er und gibt mir noch

Weitere Kostenlose Bücher